„No Country for Old Men“: An diesem Ort ist Sterben verboten

„Sterben will gelernt sein“ – nirgendwo auf der Welt gilt das wohl so sehr wie in einem norwegischen Dörfchen. Denn wer in Longyearbyen „gehen“ will, bekommt es mit einer unbarmherzigen Natur zu tun.

Andere Länder, andere Sitten! Kommt man in den hohen Norden, wird es nicht nur kälter, sondern wohl auch skurriler. Im norwegischen Longyearbyen wird einem das Sterben nicht gerade leicht gemacht und das hat mit der Eiseskälte zu tun.

Wir befinden uns nahe der Arktis, an einem der nördlichsten Orte der Erde. Umgeben vom Eismeer wirkt die 2.000-Seelen-Gemeinde Longyearbyen wie eingefroren. Und das ist gar nicht mal so falsch. Der Boden ist das ganze Jahr über gefroren, weshalb die Menschen dort nicht bestattet werden können.

Strenggenommen ist also nicht das Sterben, sondern das Bestatten verboten. Denn ähnlich wie es schon bei „Ötzi“ der Fall war, können Leichen im Eis nicht verwesen und tauchen im wahrsten Sinne des Wortes irgendwann wieder auf. Generell scheint das norwegische Dorf für den Lebensabend ohnehin nicht unbedingt „the place to be“ zu sein. Krankenhaus, Pflegedienst, Altersheim – Fehlanzeige. Wer eines dieser Dinge in Anspruch nehmen will oder muss, ist gezwungen auf das norwegische Festland überzusiedeln. Ist vielleicht auch besser so, denn ganz ungefährlich ist das Leben in Longyearbyen so oder so nicht: Auf die rund 2.000 Dorfbewohner kommen etwa 3.000 Eisbären.

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