Hätten Sie das gewusst? Fünf spannende Fakten rund ums Schlafen

Die Ernährung spielt bei der Schlafqualität eine große Rolle.

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Das Thema Schlaf hält immer wieder neue Erkenntnisse bereit. So spielt die richtige Ernährung beispielsweise eine grosse Rolle bei der Schlafqualität. Ein Expertenduo klärt über fünf spannende Fakten auf.

Unsere Schlafqualität hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, die wir zum Teil selbst beeinflussen und regulieren können. Eine wichtige Rolle spielt die Ernährung. Damit haben sich etwa die Foodjournalisten Dörte und Jesko Wilke in ihrem Buch „Das Schlaf-gut-Kochbuch“ (Riva) befasst. Der Nachrichtenagentur spot on news verrät das Paar fünf spannende Fakten rund um das Thema Schlaf.

Schlaf bedeutet Aktivität

„Die meisten Menschen glauben, dass wir im Schlaf ruhen, dass es sich also um eine Phase geringer Aktivität handelt. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Muskulatur erschlafft zwar, die Augen sind geschlossen und die Reize der Aussenwelt werden weitestgehend ausgeblendet, doch im Stoffwechsel ist jede Menge los. Zellregeneration, Immunaktivität und Organstoffwechsel laufen auf Hochtouren. Auch unser Gehirn ist besonders aktiv. Wir verarbeiten die Erlebnisse des Tages, es entstehen neue neuronale Verknüpfungen, wir lernen buchstäblich im Schlaf.“

Hormone sind der Schlüssel zum Schlaf

„Entscheidend sind zwei Hormone: Cortisol und sein Gegenspieler Melatonin. Das eine macht uns wach und aktiv, das andere beruhigt und hilft uns, einzuschlafen. Das eine ist ein Tageshormon, das andere herrscht während der Nacht. Melatonin-Feinde sind Koffein, Alkohol, Nikotin und Sport am Abend. Denn die körperliche Anstrengung am Abend (z.B. Spinning, Zumba etc.) lockt Cortisol hervor und putscht auf. Der Puls bleibt lange hoch.“

Guter Schlaf fängt mit dem Frühstück an

„Menschen mit Schlafproblemen fehlt oft der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus. Denn der moderne Lebensstil macht es uns schwer, einen von der Natur und vom Licht bestimmten Tag-Nacht-Rhythmus einzuhalten. Für den Tagesbeginn bedeutet das: Alles, was wach und fit macht, ist jetzt willkommen. Der Cortisolspiegel steigt normalerweise im Morgengrauen an und erreicht gegen 7 bis 8 Uhr den höchsten Stand. Das ergibt Sinn, schliesslich müssen wir jetzt wach werden und unser Tagewerk in Angriff nehmen.

Dazu gehört ein eiweissreiches Frühstück, denn unter den drei Hauptnährstoffen Eiweiss, Fett und Kohlenhydrate hat Eiweiss die anregendste Wirkung. Es aktiviert, macht wach und fit. Deshalb darf es beim Frühstück eine Hauptrolle spielen, etwa als Spiegelei, Käsebrot, Früchtequark oder Müsli mit viel Joghurt.“

Übergewicht: Schlaflosigkeit macht dick

„Studien deuten darauf hin, dass Schlafmangel zu Übergewicht führen kann. Ein Teil dieser Untersuchungen besagt, dass zu wenig Schlaf zu einer vermehrten Ausschüttung des Hungerhormons Ghrelin führt, wodurch der Appetit grösser wird und wir auch häufiger und mehr essen. Eine weitere Ursache besteht ganz profan darin, dass Menschen, die nur wenige Stunden schlafen, mehr Zeit haben, zu essen. Da wir in einer Gesellschaft leben, die es uns jederzeit ermöglicht, Nahrungsmittel zu konsumieren, klingt das plausibel.

Hinzukommt, dass wir die Abendstunden häufig vor dem Bildschirm verbringen, was nicht selten mit dem Verzehr hochkalorischer Snacks einhergeht. Wenn man weiss, dass wir beim Fernsehen nur zehn Prozent mehr Energie verbrauchen als im Schlaf, wird klar, dass ein verkürzter Medienkonsum zugunsten einer längeren Schlafdauer unsere Energiebilanz deutlich verbessern würde.“

Schlafstörungen sind ein Problem der Neuzeit

„Bis vor etwa 200 Jahren war unsere Tagesaktivität durch körperliche Arbeit geprägt. Sobald am Abend die Dämmerung einsetzte, begann die Ruhephase. Der Mensch lebte im Rhythmus der Natur. Er ging kurz nach Sonnenuntergang zu Bett und erwachte mit dem ersten Licht des neuen Tages. Was den Schlaf betrifft, eine sehr gesunde Lebensweise. Kein Wunder, dass heute noch lebende Naturvölker nicht einmal ein Wort für Schlafstörungen kennen.“

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