Studie zeigt: Familienurlaube dank der Krise beliebter als zuvor

Vor allem Kinder profitieren von gemeinsamen Urlauben mit der Großfamilie.

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Die Corona-Pandemie stärkt die familiäre Bindung. Einer Studie sowie der aktuellen Ferienhaus-Nachfrage zufolge liegen Mehrgenerationen-Urlaube im Trend.

Seit mehr als einem Jahr verändert die Corona-Pandemie die Art und Weise wie Menschen miteinander kommunizieren. Vom Homeoffice im Job über das Homeschooling der Schüler bis hin zu Festen wie Hochzeiten oder Geburtstagen, die nicht in grösseren Gruppen gefeiert werden dürfen: Um die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus und seiner Mutanten zu unterbinden, bringen die Menschen landauf, landab erhebliche Opfer. Allerdings zeigt eine aktuelle YouGov-Studie im Auftrag des Ferienhausanbieters FeWo-direkt: Die Familienbande gewinnen während der Krisenzeiten wieder an Bedeutung, samt Auswirkungen auf das Reiseverhalten.

Studie bestätigt engere Bindung in Krisenzeiten

So gab mehr als ein Drittel der 2.082 für die Umfrage befragten Personen (37 Prozent) an, während des letzten Jahres dank der Vielzahl an digitalen Kanälen intensiveren Kontakt zu Familienmitgliedern gehabt zu haben als zuvor. Und das nicht nur in der Kernfamilie: Rund jeder Dritte (30 Prozent) hat auch mehr Kontakt zu entfernteren Verwandten wie Onkeln und Tanten, Cousins und Cousinen sowie Neffen und Nichten. 50 Prozent nehmen sich aus dieser Erfahrung heraus vor, den engeren Kontakt zu Familienmitgliedern auch über die Pandemie hinaus halten zu wollen.

Für zwei Drittel der Probanden kommen daher gemeinsame Ferien in grösserem Rahmen infrage. Dass solche Mehrgenerationen-Urlaube an Beliebtheit gewinnen, bestätigt auch FeWo-direkt. Zentraleuropa-Chef, Aye Helsig, beobachtet die Trends aufmerksam: „Grosse Ferienunterkünfte mit mehr als vier Schlafzimmern waren auf FeWo-direkt bereits nach dem ersten Lockdown zwischen Mai und August 2020 stärker gefragt als noch im gleichen Zeitraum im Jahr zuvor.“

Mit der ganzen Verwandtschaft auf Reisen?

Für Bestsellerautorin und Familienexpertin Nora Imlau („So viel Freude, so viel Wut“) liegen die Gründe für die veränderte Sichtweise auf der Hand: „In unserer Kultur ist die Botschaft tief verankert, dass familiäre Bande die sichersten und verlässlichsten sind, gerade in Krisenzeiten. Nicht umsonst hört man häufig den Satz: Blut ist dicker als Wasser. Und tatsächlich stellen familiäre Beziehungen für viele Menschen den Ankerpunkt im Leben dar.“

Dies bekräftigen auch die Ergebnisse der YouGov-Umfrage: 37 Prozent der Befragten sorgen sich seit der Pandemie mehr um die Gesundheit ihrer Verwandten, einem Viertel sei erst durch die Pandemie bewusst geworden, dass die Familie das Allerwichtigste in ihrem Leben ist. Deshalb könnten sich rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (65 Prozent) vorstellen, künftig gemeinsam mit dem weiteren Kreis der Familie Urlaub zu machen.

Kinder profitieren vom Kontakt zur Grossfamilie

Gerade für Kinder sei gemeinsame Zeit mit den älteren Familiengenerationen wichtig für die Entwicklung, erklärt Imlau: „Die eigenen Wurzeln zu kennen, ist ein menschliches Urbedürfnis und hilft Kindern, ihren eigenen Platz in der Welt zu finden. Im Kontakt mit Tanten und Onkeln, Grosseltern, Cousins und Cousinen gehen sie auf die Suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden, nähern sich an und grenzen sich ab. Das ist sehr wertvoll für die Persönlichkeitsentwicklung.“

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