Tommy Schwimmer: „Dahoam is Dahoam“-Abschied mit zittrigen Knien

Florian nimmt endgültig Abschied von seinen Freunden und seiner Familie in Lansing (v.l.): Florian (Tommy Schwimmer)

Quelle: BR/Marco Orlando Pichler

Schauspieler Tommy Schwimmer verlässt „Dahoam is Dahoam“. Im Abschiedsinterview erzählt er, wie aufregend die letzten Drehtage waren.

Schauspieler Tommy Schwimmer (32) war seit der ersten Folge (2007) der TV-Serie „Dahoam is Dahoam“ als Florian Brunner zu sehen. Nach über 13 Jahren wird er das fiktive Dorf Lansing in der Folge am Montag (22.2. um 19:30 Uhr, BR) verlassen. Was danach kommt, darf er noch nicht verraten, wie Schwimmer im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news sagt. Dafür erzählt er umso mehr vom tränenreichen letzten Drehtag mit zittrigen Knien, von der Abschiedsfeier am Lagerfeuer, einem Best-of-Flori-Video und dem „heissen Souvenir“, das ihn immer an diese Zeit erinnern wird.

Die letzte „Dahoam is Dahoam“-Folge mit Ihnen als Florian Brunner steht an. Wie geht es Ihnen bei dem Gedanken?

Tommy Schwimmer: Ich habe gemischte Gefühle. Einerseits freue ich mich auf die letzte Folge, weil ich denke, dass sie sehr schön geworden ist. Andererseits geht dann wirklich eine Ära für mich zu Ende. Und ich denke auch an die Zuschauer. Ich weiss ja aus Serien, die ich gerne, schaue wie es ist, wenn ein liebgewonnener Charakter geht.

Was werden Sie von Ihrer Zeit bei „Dahoam is Dahoam“ am meisten vermissen?

Schwimmer: Am meisten werde ich die Menschen dort vermissen. Mit manchen habe ich 13 Jahre meines Lebens verbracht. Natürlich werde ich mit einigen Kontakt halten, aber die gemeinsame Arbeit an der Serie ist vorbei. Ausserdem werde ich den Flori vermissen. Es ist in unserem Beruf schon ungewöhnlich, eine Figur so lange zu spielen. Er war ein Teil von mir, und den gibt es jetzt nicht mehr.

Wie war der letzte Drehtag? Sind Tränen geflossen?

Schwimmer: Natürlich nicht, haha. Doch schon. Meine allerletzte Szene im Drehplan war der Abschied von Flori und Mike. Harry Blank, der den Mike spielt, und ich sind beste Freunde und in der Szene durften auch ein paar Tränen fliessen. Ich weiss noch, dass mein rechtes Knie so gezittert hat, dass ich kaum gerade stehen konnte. Danach wurden die Studiotore aufgerissen und die Kollegen haben mir meinen letzten Applaus geschenkt.

Gab es eine Abschiedsfeier?

Schwimmer: Eine grosse Abschiedsfeier konnte es leider nicht geben. Aber ich habe in den letzten Wochen Torten gekauft, ein Weisswurstfrühstück veranstaltet und mich von allen verabschiedet. Für mich gab es dann an meinem letzten Drehtag noch eine kleine Feier zu viert bei Harry daheim am Lagerfeuer. Mehr war wegen Corona einfach nicht zu verantworten und auch nicht erlaubt.

Gab es ein Abschiedsgeschenk?

Schwimmer: Es gab schon ein paar Abschiedsgeschenke. Von meinen Schauspielkollegen habe ich zum Beispiel einen Profi-Ratschenkasten, wie wir ihn in Mikes Werkstatt benutzen, bekommen. Und die Produktion hat mir zusammen mit der Redaktion einen Abschiedsfilm gemacht, ein Flori-Best-of der letzten 13 Jahre. Der wurde dann nach meiner letzten Szene auf allen Geräten im Haus abgespielt. Das war eine riesige Überraschung und gerade in diesem Moment überwältigend. Da ist durchaus auch nochmal das ein oder andere Tränchen geflossen.

Haben Sie sich ein Souvenir vom Set mitgenommen?

Schwimmer: Klar! Das Oldtimer-Preissinger T-Shirt. Weil’s einfach heiss aussieht.

Welche Rolle spielte Corona bei den Dreharbeiten zur letzten Folge?

Schwimmer: Eine Zentrale, wie eigentlich schon das ganze Jahr über. Wir hatten quasi immer 1,5 Meter Abstand zueinander, und in der Verabschiedungsszene, in der ich einen nach dem anderen umarmt habe, musste der mit dem Rücken zur Kamera stehende immer eine FFP-2 Maske tragen. Dadurch dauert natürlich alles länger. Überhaupt fehlte die natürliche Nähe, die man eigentlich haben würde. Aber ich habe in diesem Jahr auch eine meiner schönsten Liebesgeschichten gespielt, und wir kamen eigentlich komplett ohne Berührungen aus. Trotzdem ist sie meiner Meinung nach sehr gut geworden.

Haben Sie sich schon an die Tests gewöhnt?

Schwimmer: Ach, ich finde es ganz erfrischend was in die Nase gesteckt zu bekommen. Danach bin ich wach.

Wie werden Sie sich die letzte Episode ansehen?

Schwimmer: Mit meiner Freundin und einer nicht zum Hausstand gehörenden Person, haha. Ich denke Teresa Rizos wird kommen. Wir haben damals bei „Dahoam is Dahoam“ zusammen angefangen und sie hat mich den ganzen Ausstieg über begleitet. Wir sind enge Freunde.

Was steht beruflich als nächstes bei Ihnen an? Könnte es eine Rückkehr zu den „Rosenheim-Cops“ geben?

Schwimmer: Die könnte es von mir aus bestimmt geben. Ich war ja die letzten Jahre eigentlich jedes Jahr mal dabei, und auch bei den „Cops“ ist die Stimmung sehr familiär. Ausserdem mag ich das Format. Es geht, ähnlich wie bei „Dahoam is Dahoam“, darum, dass die Zuschauer ein wenig abschalten können. Klar wird bei den „Cops“ wöchentlich jemand erlegt, aber es geht weniger um die Fälle als vielmehr um die Leute rund um die Kommissare. Es geht um Unterhaltung.

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