So funktionieren die neuen Corona-Schnelltests für zu Hause

Das Ergebnis sollen die Antigen-Tests innerhalb von 30 Minuten anzeigen

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Bald soll jeder selbst überprüfen können, ob eine Corona-Infizierung vorliegt. So funktionieren die zugelassenen Schnelltests für zu Hause – und so genau sind sie.

Inzwischen sind drei Corona-Schnelltests zugelassen worden, die auch von Laien im Selbstgebrach angewendet werden können und weit angenehmer als die bislang vorgenommenen PCR-Tests ablaufen. Denn anstatt das Teststäbchen über die Nase bis weit in den hinteren Rachenraum einzuführen, reicht es bei allen drei genehmigten Schnelltests für zu Hause, einen Abstrich im vorderen Teil der Nase zu nehmen.

Dieser muss dann in eine Testflüssigkeit und anschliessend auf ein Testplättchen geträufelt werden. Im Gegensatz zum PCR-Test handelt es sich bei allen drei zugelassenen um sogenannte Antigen-Tests. Nachgewiesen werden hierbei – bei einem positiven Befund – Proteine aus der Hülle des Virus. Die Tests können so, wie das Universitätsklinikum Charité erklärt, in „weniger als 30 Minuten direkt vor Ort Aufschluss darüber geben, ob eine Person zum Testzeitpunkt mit SARS-CoV-2 infiziert ist und andere Menschen anstecken könnte“. Ob der Test negativ oder positiv ausgefallen ist, wird auf dem Testblättchen, ähnlich eines Schwangerschaftstests, mit einem Strich angezeigt.

Robert Koch-Institut appelliert

Sollte der Selbsttest positiv ausfallen, so resultieren daraus laut Robert Koch-Institut „hohe Anforderungen an das (…) selbstverantwortliche Handeln“. Die betroffene Person müsse sich konsequent in Selbstisolation begeben und sich „telefonisch mit dem Hausarzt oder einem geeigneten Testzentrum in Verbindung“ setzen. Das Ergebnis gelte es dann per PCR-Testung zu bestätigen.

Ebenso dringlich mahnt das RKI, dass „ein negatives Testergebnis (…) eine SARS-CoV-2-Infektion nicht“ ausschliesse. Weil die Aussagekraft des Tests zeitlich sehr begrenzt ist, sei es „durchaus möglich, dass eine infizierte Person, die ein negatives Antigentestergebnis erhält, bereits am darauffolgenden Tag (bei gestiegener Viruslast im Nasen-Rachenraum) ein positives Ergebnis bekommt“. Auch ein negativer Test dürfe daher nicht als eine Art Freifahrtschein angesehen werden, die geltenden Abstands- und Hygieneregeln zu missachten.

Wie genau sind die Tests?

Die Antigen-Selbsttests sind zwar angenehmer durchzuführen als PCR-Tests, dafür aber auch nicht ganz so genau. In einer Studie, von der die Charité berichtet, wurden von knapp 300 Probanden 39 per PCR-Test als infiziert angezeigt. Beim Selbstabstrich aus der vorderen Nase seien es 29 positive Befunde gewesen. Sie haben damit also zu 75 Prozent im Vergleich mit den PCR-Tests das korrekte Ergebnis angezeigt. Bei den „Erkrankten mit hoher Viruslast“ seien aber auch die Selbstabstriche zu 96 Prozent korrekt gewesen.

Privatdozentin Dr. Claudia Denkinger der Universitätsklinikum Heidelberg sieht damit als ergeben an: „Die Studie zeigt uns, dass die angeleiteten Selbstabstriche für den untersuchten Antigentest nicht schlechter als professionelle Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum sind.“ Gesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass die drei zugelassenen Schnelltests in den kommenden Wochen zunächst in Apotheken und später auch in Drogerien und Geschäften erhältlich sein werden. Geplant sei, dass die Kosten für die Tests vom Bund übernommen werden und man lediglich einen Euro zuzahlen müsse. Am Donnerstag (25. Februar) soll dieser Beschluss Berichten zufolge dem Corona-Kabinett vorgelegt werden.

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