Das gab es noch nie: Pur lassen Stereoact ins „Abenteuerland“

Rico Einenkel (li.) und Sebastian Seidel veröffentlichen ihr neues Album

Quelle: Mats Bohle

Mit dem Schlager „Die immer lacht“ feierten Stereoact ihren grossen Durchbruch. Nun ist das DJ-Duo mit einem ganzen Album voller Schlagerhits zurück – inklusive einer neuen Version von „Abenteuerland“. „Das gab es noch nie in 40 Jahren Pur-Geschichte“, erzählen Stereoact.

2016 feierten Stereoact mit dem Schlager „Die immer lacht“ von Kerstin Ott (39) ihren Durchbruch. Seitdem hat das DJ-Duo über 250 Millionen Streams bei Spotify mit seinen Remixes und Songs generiert. Am 12. März veröffentlichen Ric (Rico Einenkel, 42) und Rixx (Sebastian Seidel, 37) ihr drittes Album „#Schlager“ mit Hits von Schlagergrössen wie Howard Carpendale (75, „Ti Amo“), Nicole (56, „Ein bisschen Frieden“) oder Nino de Angelo (57, „Jenseits von Eden“), die sie mit Dance- und Deep-House-Beats unterlegt haben. Ausserdem sind sie die Ersten, für die Pur den Hit „Abenteuerland“ freigegeben haben. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählen die beiden Familienväter, warum ihre Kinder ihr „Hitbarometer“ sind und wie sie auf ihre Erfolge zurückblicken.

Als Duo gibt es Sie jetzt schon seit zehn Jahren. Wie blicken Sie auf Ihre bisherige Karriere zurück?

Stereoact: Am Anfang wussten wir nicht, was uns erwarten würde. Wir harmonierten vom ersten Tag an und orientierten uns musikalisch immer neu. Durch „Die immer lacht“ wurde alles komplett anders. Was dann passierte und was wir dann erleben durften, war einfach nur der Wahnsinn.

Warum, glauben Sie, hatten Sie mit dem Song einen so grossen Erfolg?

Stereoact: Wenn wir das wüssten, würden wir jeden Tag so einen Song schreiben oder produzieren. „Die immer lacht“ ist ja kein Remix. Der Song lag zehn Jahre schon in einer Akustik-Gitarren-Version bei YouTube mit 200 Aufrufen. Dann haben wir ihn produziert und Kerstin zum Neueinsingen zu uns eingeladen und daraus ist dieser unfassbare gemeinsame Erfolg entstanden für Kerstin und uns mit einer mega Botschaft. Egal wie es dir geht, mach‘ das Beste daraus, bau‘ andere auf und vergesse niemals dein Lachen. Das ist das Wichtigste.

Wie kam es dazu, dass Sie mit dem neuen Album alte Schlager wieder auf die Tanzfläche holen wollen?

Stereoact: Partymusik sind unsere Lieblingsschlager. Im zeitgemässen Gewand sind sie für Jung und Alt tanzbar. Genau das wollten wir damit erreichen.

Hören Sie auch privat Schlagermusik?

Stereoact: Wir hören gern aktuelle Musik und Schlager, damit haben wir diese Symbiose entdeckt. Sonst hätten wir nie ein Album mit Schlagerhits vollbekommen.

Warum, glauben Sie, ist Schlagermusik immer noch so populär?

Stereoact: Schlager gab es schon immer und wird es auch immer geben. Er ist zeitlos und es gibt viele Schlager-Evergreens. Schlager ist generationenübergreifend. Sogar unsere Kinder kennen zum Beispiel Roland Kaiser.

Auf Ihr neues Album haben es Songs von grossen Schlagerstars wie Howard Carpendale, Nino de Angelo, Vicky Leandros oder Matthias Reim geschafft. Hatten Sie Kontakt mit den Künstlern? Wie fanden sie die neuen Versionen ihrer Songs?

Stereoact: Durchweg waren alle Künstler von der Idee begeistert, vor allem Howard Carpendale, Nicole und Ralph Siegel. Leider war es durch Corona sehr schwer, mit jedem persönlich zusammenzuarbeiten. Es ist uns auch eine riesige Ehre, dass wir die allererste Freigabe von der Gruppe Pur für ihren Hit „Abenteuerland“ bekommen haben. Das gab es ja noch nie in 40 Jahren Pur-Geschichte.

Ralph Siegel hat den Song „Ein bisschen Frieden“ von Nicole persönlich freigegeben. War das auch eine Ehre für Sie?

Stereoact: Unser Verhältnis zu Ralph ist uns die grösste Ehre, die man als DJ-Duo haben kann. Er lud uns sogar zu seinem 75. Geburtstag ein, wo wir auch live auftraten. Alle verstanden sich sofort perfekt. Da war es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir zusammen musikalisch arbeiten.

Normalerweise würden Sie auf den grossen Bühnen stehen, um Ihr Album auch den Fans näherzubringen. Haben Sie alternative Wege gefunden, um Ihre Fans zu erreichen?

Stereoact: Corona hat alle in der Musikindustrie und die, die dazugehören, in ein künstliches Koma gelegt. Wir haben schon vor dem ersten Lockdown mit unseren Live-Streams auf Facebook begonnen. Mittlerweile ist das schon fast ein Jahr her. Unsere Fanbase ist extrem gestiegen und wir feiern jeden Freitag ein Online-Konzert viral über Facebook mit über 1.700 Menschen aus der ganzen Welt. Damit erreichen wir im Monat 1,9 Millionen Menschen. Das macht uns so viel Spass und wir lassen uns jede Woche etwas Neues einfallen. Unsere Fans schauen von überall zu, wie zum Beispiel aus Amerika, Neuseeland, England und Deutschland natürlich.

Wann, glauben Sie, werden grosse Konzerte wieder möglich sein?

Stereoact: Das ist eine schwierige Frage. Uns ist wichtiger, dass es bis dahin noch Firmen gibt, die Konzerte und Veranstaltungen noch ausüben können.

Haben Sie im Lockdown neue Hobbys entwickelt?

Stereoact: Wir haben renoviert und Hausarbeit für uns neuentdeckt.

Wie erleben Sie das Familienleben im Lockdown?

Stereoact: Wir haben beide Kinder und gerade beim Homeschooling geraten wir manchmal an unsere Grenzen. Kinder wollen beschäftigt werden und was erleben. Aber am schlimmsten ist der soziale Kontakt zu ihren Freunden, der leider fehlt.

Hören Ihre Kinder auch Ihre Musik? Zeigen sie selbst musikalisches Talent?

Stereoact: Unsere Kids sind unser „Hitbarometer“. Sobald ein Song fertig ist, wird er unseren Kindern vorgespielt. Sie entscheiden meistens, ob der Song perfekt zu Stereoact passt oder nicht. Unsere Kinder sind die Zukunft und mega stolz auf ihre Väter.

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