St. Patrick’s Day: Was man über den irischen Feiertag wissen muss

Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie konnte in Irlands Hauptstadt Dublin - wie hier 2019 - noch ausgelassen gemeinsam gefeiert werden.

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Am 17. März feiern Iren und Irland-Fans weltweit den St. Patrick’s Day. Was steckt dahinter und welche Traditionen sind mit ihm verbunden?

Der St. Patrick’s Day, oder wie er auch genannt wird „St. Paddy’s“, ist einer der wichtigsten Tage im irischen Kalender. Weltweit feiern ihn jedes Jahr Millionen Iren – und Menschen, die sich auf irgendeine Art und Weise mit der irischen Kultur verbunden fühlen. Die wenigsten von ihnen wissen allerdings, warum am 17. März mit Paraden und Musik feuchtfröhlich gefeiert wird. Ein Überblick über den geschichtlichen Hintergrund, Bräuche und Traditionen und die Feiern in Zeiten der Corona-Pandemie.

Die Geschichte

Eigentlich ist der St. Patrick’s Day kein Tag, an dem ein besonderes Ereignis gefeiert wird, sondern ein Gedenktag zu Ehren eines irisch-katholischen Nationalheiligen. Der Bischof Patrick von Irland war, so wird vermutet, der erste christliche Missionar, den es im fünften Jahrhundert auf die grüne Insel verschlagen hat. Zuvor war er mit 16 Jahren als Sklave nach Irland gekommen, wenig später geflohen und Jahre später zurückgekehrt. Der 17. März 461 ist der „Encyclopedia Britannica“ zufolge sein Sterbetag.

Dass es sich bei der verehrten Person St. Patrick nur um einen einzelnen Menschen gehandelt hat, bezweifeln einige Historiker. Alternativ könnte die Legende des Schutzpatrons die Eigenschaften zweier Einzelpersonen in sich vereinen. Der 17. März ist heute nicht nur in der Republik Irland und in Nordirland, sondern auch in dem britischen Überseegebiet Montserrat und in der kanadischen Provinz Neufundland ein gesetzlicher Feiertag.

Die Traditionen

Im Wirkungsland des heiligen Sankt Patrick wurde der 17. März ursprünglich nur mit Gottesdiensten und kleineren Festen begangen. Erst irische Auswanderer machten insbesondere in den USA einen Tag aus ihm, an dem die irische Kultur ausgelassen gefeiert wird – vermutlich begründet durch Sehnsucht nach der alten Heimat.

In Städten mit einem hohen Anteil irischer Einwanderer wurden fortan teure Paraden organisiert. Die Erste fand in Boston 1737 statt, gefolgt von New York City im Jahr 1762. Auch Chicago ist seit jeher ein Zentrum der St.-Patrick’s-Day-Feiern. Dort wird seit 1962 der Chicago River grün eingefärbt. Ein Schauspiel, für das jedes Jahr zahlreiche Touristen anreisen. Neben Boston, New York und Chicago finden die weltweit grössten Feiern heute in Dublin, New Orleans, Manchester, Savannah und München statt. In der bayerischen Landeshauptstadt gibt es seit 1996 eine Parade, viele Wahrzeichen werden zudem grün angestrahlt.

Die Farbe Grün ist das zentrale Element an „St. Paddy’s“. Wer den Tag feiert, trägt häufig grüne Kleidung und Hüte sowie eine Koboldfigur oder ein Kleeblatt, die Nationalpflanze der Iren, am Revers. Allerdings war das nicht immer so, denn früher verband man mit dem Gedenktag nicht Grün, sondern Blau. Ein Brauch, der seit langem in Vergessenheit geraten ist. Stattdessen wird heutzutage sogar Bier – das wohl am meisten konsumierte Getränk am 17. März – grün eingefärbt, um die irische Kultur hochleben zu lassen. Kombiniert wird es häufig mit einer Mahlzeit aus Corned Beef und Kohl.

Wo man den St. Patrick’s Day auch feiern mag, es wird garantiert (feucht)fröhlich – und laut. Die irische Kultur war schon immer eng mit Musik verbunden, weshalb traditionelle Künstler wie The Chieftains („The Long Black Veil“) aus keinem Irish Pub mehr wegzudenken sind. Typische Instrumente, auf denen die Volkslieder der Iren gespielt werden, sind die Geige, der Dudelsack, die Blechflöte und eine flache Trommel.

Die Corona-Einschränkungen

Das muntere Beisammensein, das „St. Paddy’s“ weltweit ausmacht, wird jedoch auch 2021 aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie nur eingeschränkt möglich sein. Wie die „Irish Times“ berichtete, fällt die traditionelle Parade in der irischen Hauptstadt Dublin wie schon 2020 ins Wasser. Stattdessen findet ein Online-Festival statt, bei dem die Zuschauer von zu Hause aus in den Genuss von Marschkapellen und Umzügen kommen.

In zahlreichen weiteren St.-Patrick’s-Day-Hochburgen weltweit fallen die Paraden ebenfalls aus oder wurden zunächst verschoben. Die Münchner Organisatoren sagten alle für das Wochenende des 13. und 14. März geplanten Veranstaltungen komplett ab, in den USA wird vielerorts im kleineren Rahmen gefeiert. Die Stadt Chicago beispielsweise hält zwar keine seiner traditionellen Paraden ab, wie die „Chicago Tribune“ Anfang Februar berichtete, feiert jedoch auf anderem Wege. Im Stadtteil South Side findet zum Beispiel ein Wettbewerb statt, bei dem Bewohner ihre Häuser feierlich dekorieren.

Und auch die Ostküstenmetropole New York City, in der jährlich Tausende von Menschen am 17. März feierlich über die berühmte Fifth Avenue ziehen, will nicht komplett auf seine Traditionen verzichten. Laut „Irish Central“ planen die Organisatoren eine „extrem kleine, aber symbolträchtige Parade“ in Manhattan. Bereits 2020 waren am St. Patrick’s Day in den frühen Morgenstunden nur rund 50 Organisatoren und Soldaten die Madison Avenue hochmarschiert und hatten an der St. Patrick’s Cathedral Halt gemacht. Dieses Jahr sollen unter anderem ausgewählte Arbeiter des Gesundheitssektors mit einer Teilnahme geehrt werden.

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