Neue „Ku’damm“-Folgen: So erging es den Schöllack-Damen bisher

Quelle: ZDF / [F] Michael Schreitel / Boris Laewen / [M] Thorsten Wiemer

Die dritte Staffel „Ku’damm“ startet. Das sollte man aus den ersten beiden Staffeln über Caterina Schöllack und ihre drei Töchter Monika, Helga und Eva wissen.

Gesellschaftliche Zwänge und persönliche Liebesdramen, Ehen, Affären, Homosexualität, Macht, Ohnmacht, Mode, Design und Lifestyle der 1960er Jahre, Rock ’n‘ Roll und der Grand Prix d’Eurovision de la Chanson… In der Fortsetzung der Familiengeschichte „Ku’damm 63“ ist wieder alles und noch viel mehr dabei, was diese Serie schon in Staffel eins „Ku’damm 56“ (2016) und zwei „Ku’damm 59“ (2018) so erfolgreich machte. Das ZDF zeigt die drei neuen Folgen am Sonntag (21.3.), Montag (22.3.) und Mittwoch (24.3.) jeweils ab 20:15 Uhr.

Im Anschluss an den ersten Teil wird ab 21:45 Uhr zudem „Ku’damm 63 – Die Dokumentation“ ausgestrahlt. Darin kommt unter anderem der Ende letzten Jahres verstorbene Schauspieler Karl Dall (1941-2020) noch einmal zu Wort. In der ZDFmediathek ist die komplette dritte Staffel bereits ab Samstag (20.3.) zu sehen.

Was sollte man über die vier Hauptfiguren wissen?

Die alleinerziehende Mutter Caterina Schöllack (Claudia Michelsen, 52) übernimmt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Leitung der Tanzschule Galant am Kurfürstendamm („Ku’damm“) in Berlin. Der Vater ihrer drei Töchter kehrte nach dem Krieg nicht zur Familie zurück, offiziell gilt er als vermisst. Caterina Schöllack versucht, ihre Töchter Monika (Sonja Gerhardt, 31), Helga (Maria Ehrich, 28) und Eva (Emilia Schüle, 28) unter die Haube und damit versorgt zu bekommen. Dieses Ziel verfolgt sie mit viel Druck, Disziplin und ausschliesslich nach strategischen Gesichtspunkten. Ihr eigener Verehrer Fritz Assmann (Uwe Ochsenknecht, 65) gilt dabei offiziell als Freund der Familie. Doch er ist mehr…

Monika Schöllack verliebt sich in den Musiker, Lebemann und ehemaligen KZ-Insassen Freddy Donath (Trystan Pütter, 40). Die beiden provozieren und begeistern mit dem damals aufkommenden Musik- und Tanzstil Rock’n’Roll. Doch auch der Fabrikantensohn Joachim Franck (Sabin Tambrea, 36) interessiert sich für Monika – mit schlimmen Folgen: Er vergewaltigt sie. Doch auf Drängen ihrer Mutter hin muss sie sich wieder mit ihm treffen. Wider Erwarten entwickeln die beiden Gefühle füreinander, aber da ist Monika schon von Freddy schwanger. Sie bekommt das Kind, muss es aber als unverheiratete Künstlerin trotz ihres wachsenden Erfolgs im Show-Business nach einem Urteil des Vormundschaftsgerichts ihrer Schwester Helga überlassen. Monika und Joachim finden wieder zusammen und heiraten…

Anders als ihre freigeistige Schwester Monika würde Helga sehr gerne ein gutbürgerliches Leben und vor allem Eheleben führen. In diesem Sinne heiratet sie den aufstrebenden Staatsanwalt Wolfgang von Boost (August Wittgenstein, 40), obwohl ihr ein entscheidendes Detail nicht bekannt ist. Wolfgang ist schwul, was damals noch strafbar ist. Um seine Homosexualität im Krankenhaus „heilen“ zu lassen, lässt er eine schmerzhafte Therapie bei Prof. Dr. Jürgen Fassbender (Heino Ferch, 57) über sich ergehen. Während Helga trotzdem weiter hart daran arbeitet, die perfekte Hausfrau und Mutter für Dorli (Alma/Smilla Löhr), das Kind ihrer Schwester zu sein, setzt Wolfgang die Ehe durch eine gefährliche Affäre aufs Spiel…

Eva, die jüngste der drei Schwestern, arbeitet als Krankenschwester. Als sie und der Ehemann einer Patientin sich ineinander verlieben, nimmt sich dessen Ehefrau das Leben. Um die Schuldgefühle loszuwerden, heiratet Eva kurzentschlossen ihren wesentlich älteren Chef, Prof. Dr. Fassbender. Doch Eva leidet zunehmend unter dem patriarchalen Verhalten ihres Mannes und beginnt zu rebellieren. Um nicht mehr von ihm abhängig zu sein, bezieht sie eine eigene kleine Wohnung und verdient ihr eigenes Geld mit Prostitution. Als ihr Mann sie endlich findet, prügelt er sie ins Koma. Doch wie alles, was in der Wohnung passiert, wird auch diese Szene von Eva auf Tonband aufgenommen – ihr schmerzhaftes Ticket in die Freiheit…

Darum geht es in Staffel drei

Monika, Helga und Eva wehren sich auch in der neuen Staffel vehement gegen die Restriktionen und Zwänge, die ihnen die Gesellschaft der frühen 1960er Jahre auferlegt. Ihre Mutter Caterina beobachtet dies weiterhin mit grossem Unbehagen. Die Ehen der drei jungen Frauen sind schwierig – jede auf ihre eigene Weise: Monika und Joachim geraten in eine tiefe Krise. Als Monika eine Fehlgeburt hat, sucht Joachim die Schuld bei sich. Monika aber stürzt sich gemeinsam mit Freddy in die Arbeit, um für Sängerin Hannelore Lay (Helen Schneider, 68) ein Lied für den Grand Prix d’Eurovision de la Chanson zu komponieren.

Nachdem Caterina Schöllack durch einen Autounfall ausser Gefecht gesetzt wird, übernimmt Helga kurzfristig die Leitung der Tanzschule. Sie stellt den argentinischen Tanzlehrer Amando Cortez (Giovanni Funiati, geb. 1991) ein, und zwischen beiden entbrennt eine glühende Liebe. Aber hat Helga die Kraft, die bürgerlichen Fesseln ihrer Ehe mit Wolfgang zu lösen? Eva hingegen erpresst ihren Mann und baut sich mit dessen Geld ein Leben als Galeristin auf. Doch der Professor beginnt aufzubegehren. Für Caterina eine unhaltbare Situation. Sie nimmt die Sache in die Hand – nicht ahnend, welche Abwärtsspirale sie damit in Gang setzt.

Caterina selbst trifft durch einen Zufall Fritz Assmann wieder. Zudem ringt sie mit der Frage, ob sie das Zepter in der Tanzschule an die nächste Generation weiterreichen soll. Schauspielerin Claudia Michelsen wird im spot-on-news-Interview noch etwas konkreter: „In dieser Staffel ist Caterina viel älter, körperliche Gebrechen durch den Unfall kommen hinzu. Die Mädchen sind aus dem Haus. Alles setzt sich in neue Relationen, Werte verschieben sich. Sie fängt an zu reflektieren, was wirklich wichtig ist“, erklärt sie zu ihrer Rolle.

Kann man auch einfach bei Staffel drei einsteigen?

Soweit der Plot der dritten Staffel. Doch macht es Sinn erst hier einzusteigen oder sollte man die ersten beiden Staffeln kennen? „Ich persönlich finde, dass man nicht mit Staffel drei einsteigen sollte“, so Michelsen. Und fährt fort: „Ich würde mir wünschen und mich darüber freuen, wenn die Zuschauer davor Staffel eins und zwei schauen.“

Der Mehrwert sei einfach grösser, wenn man die ersten Folgen auch gesehen habe. „Man kennt die Figuren dann besser, versteht, wo sie herkommen und warum sie sind wie sie sind. Es ist eine Familiengeschichte, bei der die Entwicklung wirklich essenziell ist“, so die Schauspielerin. Wer auf ihren Rat hören will, dem stehen alle sechs Folgen der ersten beiden Staffeln in der ZDFmediathek zur Verfügung.

Wer von den Geschichten um die Schöllacks und die Musik einfach nicht genug bekommen kann, für den gibt es ab bald auch noch das Musical zur Serie. „Ku’damm 56 – Das Musical“ soll Ende des Jahres im Theater des Westens in Berlin Premiere feiern. Der Ticketverkauf hat bereits begonnen.

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