Wo und wie anfangen? So putzt man richtig

Beim Putzen gibt es einiges zu beachten

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Wo im Raum legt man beim Putzen am besten los, welche Ecken dürfen nicht vergessen werden und wie oft muss die Klobürste gewechselt werden? Hier gibt es die wichtigsten Tipps.

Aussortieren, Saugen, Wischen: In vielen Haushalten ist der Frühjahrputz im Gange. Der sei dieses Jahr besonders wichtig, erklärt „Helpling“-Reinigungsexpertin Roxanna Pelka im Interview mit spot on news: „Wir halten uns wegen der Corona-Pandemie mehr als gewöhnlich zu Hause auf. Dadurch entsteht mehr Schmutz.“ Einigen sei es seit Beginn der Corona-Pandemie wichtiger geworden, regelmässig zu putzen. „Vielleicht ist der ein oder andere auch sensibler für Schmutz geworden. Das Bewusstsein dafür, dass Sauberkeit und Hygiene wichtig sind, ist auf jeden Fall da.“

Nicht nur beim Frühjahrsputz sollte laut Pelka dringend beachtet werden: „Alle Oberflächen, die wir täglich berühren, wie zum Beispiel die Eingangstüre, machen die meisten nicht sehr häufig sauber. Lichtschalter, Wasserhähne, der Spülknopf an der Toilette – alles, was man regelmässig anfasst – sollten vor allem in Corona-Zeiten regelmässig geputzt werden.“ Ein Tuch mit etwas Wasser und Essig reiche dafür schon aus. „Die Stellen damit abwischen und anschliessend trockenreiben“, rät die Expertin.

Backofendisplay nicht vergessen

Keimverstecke seien auch technische Gegenstände, wie das Handydisplay, die Fernbedienung oder Tastatur, erklärt Sabine Haag, Autorin von „Mein Haushalt – natürlich sauber“: „Also sollte man Smartphone, iPad, aber auch die vielen anderen Geräte, die mittlerweile per Touch bedient werden, wie beispielsweise Gegensprechanlagen oder Backofendisplays, gut reinigen.“ Tastaturen lassen sich laut Pelka leicht mit Wasser und Essig reinigen. „Aber Achtung: Das Tuch sollte nur nebelfeucht sein, damit kein Wasser in Zwischenräume gelangt und der Technik schadet.“

So oft muss die Klobürste gewechselt werden

Was das Bad betrifft, erklärt Pelka: „Ich wasche mein Handtuch, nachdem ich es drei Mal gebraucht habe.“ Dabei sei wichtig: „Handtücher am besten bei 60 Grad waschen, um Keime loszuwerden.“ Wer möchte, könne spezielles Waschmittel zur Desinfektion hinzugeben. Ein weiteres Virenversteck im Badezimmer, das viele vergessen: die Klobürste. Diese müsse regelmässig getauscht werden. „Bei der Toilettenbürste gilt die Regel: Ist sie abgenutzt und putzt somit nicht mehr ausreichend oder stinkt sie, weg damit. Zwei Mal pro Jahr sollte eine Neue beschafft werden“, sagt sie und fügt hinzu: „Auch hier findet sich ein Ort, an dem sich Keime gerne verstecken: der Griff der Klobürste.“

Eine Stelle, die ausserdem im Bad gerne übersehen werde, so die Expertin, „sind die Wände rund um die Toilette. Dort entstehen Spritzer, wenn der Toilettendeckel beim Spülen offensteht“. Kleine Spritzer blieben an Fliessen haften: „Die sollten spätestens beim Frühjahrsputz beachtet werden – und danach regelmässig.“

Das hilft gegen Kalk

Beim Putzen setzt Reinigungsexpertin Pelka vor allem auf Essig – ein wahrer Alleskönner. Im Drogeriemarkt sei zwar mittlerweile alles voll mit Utensilien, die extra gegen Viren helfen sollen. Das könne man natürlich nutzen. „Wer aber auf seinen Geldbeutel achten und nachhaltig leben möchte, für den reicht es auch aus, nur Essig zu verwenden“, rät sie. Essigessenz müsse mindestens 25 Prozent Essigsäure enthalten, damit sie ganz sicher desinfiziere. Was ebenfalls für Essig als Reinigungsmittel spricht? „Dass er Kalk wunderbar löst oder Schimmel in den Fugen entfernt. Ich persönlich habe auch das Problem, dass meine Haut allergisch auf zu stark chemische Reinigungsmittel reagiert, weshalb ich Essig bevorzuge.“

Haag betont: „Grundsätzlich gilt bei Putzmitteln: Weniger ist mehr. Wir benötigen nicht für jede Oberfläche einen speziellen Reiniger. Meist reichen ein Allzweckreiniger, ein Fettlöser für die Küche und ein Kalklöser für das Bad.“

Das hilft gegen Staub

Haag hat zudem einen Geheimtipp auf Lager: „Ich persönlich liebe meinen Wedel aus Straussenfedern.“ Diese seien antistatisch und ziehen den Staub an, den man dann durch kräftiges Schütteln im Freien wieder los wird – „ideal also auch für Allergiker“. Sie seien für alle Flächen geeignet, „besonders auch für empfindliche Gegenstände“. „Und sie sind umweltfreundlich, da man sie nicht wie viele im Handel erhältliche Exemplare nach der Nutzung entsorgt“.

Wer lieber ein Tuch benutzt, dem empfiehlt Haag ein „ganz klassisches aus Baumwolle“. Warum? „Mikrofaser wird zwar immer hoch gelobt, hat aber zwei Nachteile: Zum einen können empfindliche Oberflächen zerkratzt werden und zum anderen geben sie bei der Verwendung und beim Waschen feine Kunststofffasern ab, die ins Abwasser und damit in die Umwelt gelangen.“ Bei der Nutzung von Mikrofaser im nassen Bereich überwiegen laut der Expertin jedoch ihre ökologischen Vorteile, da man durch sie Reinigungsmittel einspare.

Hier fängt man beim Putzen an

Damit beim Frühjahrsputz auch jede Stelle des Raumes sauber wird, hat Pelka einen Tipp: „Beim Lichtschalter anfangen und einmal bis zum Anfang durch den Raum arbeiten.“ Zudem gelte: Von oben nach unten putzen. „Mit diesen beiden Regeln bleibt keine Ecke vergessen“, verspricht sie. „Stösst man beim Frühjahrputz auf besonders dreckige, verkrustete Ecken, hilft nur der Einsatz von Kraft: Entweder, die knallharte Chemiekeule kommt zum Einsatz oder aber man setzt auf die mechanische Kraft und schrubbt fleissig – und atmet dafür weniger Chemie ein.“

Zudem rät sie, für den Frühjahrputz auch technisches Equipment einzusetzen, „zum Beispiel einen Dampfreiniger, der mit Wasser und Hitze wirkt“. Durch den Dampf würden sich die Fliessen und Armaturen „super“ entkalken lassen. Genauso sei es mit einem Nass-Trocken-Sauger: „Wer sein Sofa oder seine Teppiche grundreinigen möchte, wird sich nach dem Einsatz wundern, welche Farbe sich dahinter versteckt hatte.“ Wo gibt es diese Geräte? Laut Pelka würden Drogeriemärkte diese „für wenig Geld“ verleihen.

Haag empfiehlt, beim Frühjahrsputz auch die Matratzen aufzufrischen, mithilfe von Natron: „Für einen frischen Duft ein paar Tropfen ätherisches Öl dazu geben – aber nur ganz sparsam – dünn auf der Oberfläche, einige Stunden einwirken lassen und schliesslich mit einem Staubsauger entfernen.“ Ein letzter Tipp von der Autorin: „Wenn alles schön glänzt, stelle ich gerne zum Schluss noch eine Duftkerze mit einem frischen Geruch auf. Das verstärkt das schöne Gefühl, alles geschafft zu haben und hält lange.“

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