Johnson & Johnson nur ab 60 Jahren? Was man jetzt wissen muss

Was empfiehlt die Ständige Impfkommission im Zusammenhang mit Johnson & Johnson?

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Sollten sich nur Ältere mit Johnson & Johnson impfen lassen? Hier ein Überblick über Zahlen zur aktuellen Lage – und Antworten auf grundsätzliche Fragen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40) hat auf einer Pressekonferenz am 10. Mai erklärt, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) eine neue Empfehlung für den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson ausgesprochen hat. Nach Beratungen Spahns mit den Gesundheitsministern der Länder sollen nun zwar vorwiegend Menschen im Alter ab 60 Jahren mit dem Präparat geimpft werden, nach ärztlicher Beratung können aber alle Altersgruppen den Impfstoff verabreicht bekommen.

Wie viele Menschen sind schon geimpft?

Die Impfbemühungen gegen die Corona-Pandemie schreiten indes weiter voran. Die Bundesrepublik sei „weiterhin mit guter Geschwindigkeit beim Impfen dabei“, erklärt Spahn. In Deutschland sind demnach zusammengerechnet mittlerweile mehr als 35 Millionen Dosen der verschiedenen Präparate verimpft worden. Darunter befinden sich nach Stand vom Vormittag 27,2 Millionen Erstimpfungen. 32,8 Prozent der Bevölkerung sind somit bisher mindestens einmal geimpft worden. Im Laufe des Tages werde voraussichtlich jeder dritte Bürger zumindest seine Erstimpfung erhalten haben.

Wer soll mit Johnson & Johnson geimpft werden?

Laut STIKO sollen vorwiegend Menschen ab 60 Jahren mit Johnson & Johnson geimpft werden. Spahn erklärt jedoch, dass sich „nach ärztlicher Aufklärung und individueller Entscheidung“ jeder Bürger mit dem Vakzin impfen lassen kann, wenn dieses zur Verfügung steht. Diese Regelung entspricht der Empfehlung, die ebenso bei dem Impfstoff von AstraZeneca gilt. Auch hier sollen vorwiegend ältere Menschen geimpft werden, jüngeren Personen kann das Präparat aber auf eigenen Wunsch und nach Aufklärung durch einen Arzt verabreicht werden.

Wie viele Impfdosen stehen zur Verfügung?

Mehr als 60 Prozent der Deutschen über 60 Jahren – in manchen Bundesländern mehr als 70 Prozent – sind laut Spahn bisher mindestens einmal geimpft worden. Wenn man nun annehme, dass die Impfbereitschaft in dieser Altersgruppe bei 80 bis 90 Prozent liege, dann müssten etwa noch fünf bis sechs Millionen impfwillige Menschen über 60 die Spritze verabreicht bekommen. Das werde voraussichtlich bis Ende Mai oder Anfang Juni erreicht. Die grössten Mengen an Johnson & Johnson werden allerdings für Juni und Juli erwartet. Dann sollen über zehn Millionen Dosen geliefert werden.

Welche Risiken gibt es?

Die Empfehlung der STIKO basiert vorwiegend auf Berichten aus anderen Ländern wie den USA. Ähnlich wie bei AstraZeneca gebe „es sehr selten, aber dann doch eben ernsthaft Nebenwirkungen“, erklärt der Gesundheitsminister. Spahn spricht von den „sogenannten Hirnvenenthrombosen“, die vor allem bei jüngeren Menschen und vorwiegend bei Frauen aufgetreten sind. Dabei handelt es sich um einen Verschluss in Venen des Gehirns durch Blutgerinnsel. Dies kann im schlimmsten Fall auch tödlich sein.

Laut eines aktuellen Sicherheitsberichts wurden dem Paul-Ehrlich-Institut bis Ende April 67 schwere Fälle einer Thrombose berichtet, die nach einer AstraZeneca-Impfung aufgetreten sind. Genauere Auskunft über mögliche Risiken sollten Impfwillige sich allerdings von einem Arzt geben lassen.

Wie oft muss ich geimpft werden?

Das Präparat von Johnson & Johnson bietet für manchen Bürger einen sicherlich entscheidenden Vorteil. Während die Vakzine der anderen Hersteller zweimal verabreicht werden müssen, reicht bei diesem Präparat ein einmaliger Piks. Eine Zweitimpfung entfällt damit bei Johnson & Johnson.

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