Fake Sights: Gefälschte Sehenswürdigkeiten

Fake News für Reisende: Schloss Neuschwanstein steht in China, der Schiefe Turm in den USA, der Petersdom in Afrika. Stimmt irgendwie, aber nicht ganz. Bei diesen und anderen Sehenswürdigkeiten handelt es sich um Fake Sights, um Fälschungen.

Nach den Fake News jetzt auch noch die Fake Sights, vor denen sich vor allem Reisende hüten sollten. Nicht, dass man versehentlich die unechten Sehenswürdigkeiten besucht. Von denen gibt es nämlich jede Menge, wie das Hotelbewertungs- und Buchungsportal HolidayCheck recherchiert hat. Und wenn die schönsten Fake Sights weltweit nicht als Reisewarnung verstanden werden, lohnt es sich, im Rahmen eines Urlaubs die Kopien der berühmtesten Wahrzeichen zu bestaunen – oder zu belächeln.

Wohnen in Chinas Schloss Neuschwanstein

Mit dem Bau des Märchenschlosses erfüllte sich Bayern-König Ludwig II. einst seinen Lebenstraum, der ihn freilich ruinieren sollte. Seit der Fertigstellung wurde Neuschwanstein unzählige Male als Kulisse genutzt und mehrfach nachgebaut. Ein Replikat steht seit 2014 im chinesischen Dalian. „The Castle“ ist ein Hotel, und die prunkvollen Räume darin können nicht nur bestaunt, sondern bewohnt werden.

Ein rot-weisser Eiffelturm in Japan

Der Tokyo Tower, 1958 von den Japaner bewusst kopiert, übertrifft das Pariser Original von 1887 in der Höhe um knapp acht Meter. Auch in Japans Hauptstadt gehört das falsche Konstrukt zu den Sehenswürdigkeiten, gibt es doch einen gravierenden Unterschied: Während der Eiffelturm grau ist, wurde der Toyko Tower in den Nationalfarben rot und weiss gestrichen.

Doppel-Fake: Das Kapitol von Havanna

Schon das Original war halb gefaked: Dem amerikanischen Kapitol in Washington D.C. diente einst der Petersdom in Rom als Vorlage. Und auch das weisse Gebäude mit grosser Kuppel und Säulengängen in Havanna wurde kopiert.

Die Christus Statue von Lissabon

Der Erzbischof von Lissabon liess sich anno 1934 vom Original in Rio de Janeiro inspirieren, zehn Jahre später blickte der 28 Meter hohe Cristo Rei von Almeda aus über die portugiesische Hauptstadt. Der brasilianische Cristo Redentor ist zwei Meter grösser, dafür ist in Almada der Sockel 75 Meter hoch. Beide Figuren sind übrigens auch Wallfahrtsorte.

Kleine Lady Liberty in Norwegen

Das Kupfer, das die Freiheitsstatue im Hafen von New York schützt, soll aus einem Bergwerk in Norwegen stammen. Deshalb steht eine kleine Nachbildung von Lady Liberty in den Visnes Mining Museums der norwegischen Kommune Karmøy. Das Original auf Liberty Island wurde 1886 eingeweiht und war ein Geschenk von Frankreich, wo die Statue gebaut wurde, an die Vereinigten Staaten.

Der amerikanische schiefe Turm

Diese Städtepartnerschaft ist einmalig: die Kleinstadt Niles im US-Bundesstaat Illinois und Pisa in der Toskana haben beide einen schiefen Turm. Das Original des Glockenturms wurde weltberühmt, nachdem es sich zehn Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahr 1173 aufgrund des lehmig-sandigen Bodens zur Seite neigte. Der schiefe Turm von Niles soll 1934 als Wassertank für ein Schwimmbecken errichtet worden sein. Zur Städtepartnerschaft der schiefen Monumente kam es erst 1991.

Der Petersdom von Afrika

Seit 1988 steht in Yamoussoukro an der Elfenbeinküste die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix, unschwer als Kopie des Petersdoms von Rom zu erkennen. Der Nachbau ist höher, länger und breiter als das Vorbild, dafür fasst der Petersdom bis zu 20.000 Gläubigen 2.000 Menschen mehr. Ein bisschen älter ist er auch – seine Geschichte reicht zurück bis ins 5. Jahrhundert.

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