So schlägt sich Amazon Echo in der Praxis

Amazons smarte Lautsprecher Echo und Echo Dot gibt es seit einigen Wochen auf dem Markt. Was die Geräte alles können, erfährst du hier.

Eine vollautomatisierte Wohnung, in der fast alles auf Zuruf oder Fernbedienung erledigt werden kann, ist längst keine Zukunftsvision mehr. Das einzige Problem: Momentan gibt es noch zahlreiche verschiedene Standards der unterschiedlichen Hersteller. Ein Unternehmen, das sich derzeit erfolgreich auf dem Smart-Home-Markt ausbreitet und alles unter einen Hut bringen will, ist der Versandriese Amazon. Dessen kluge Lautsprecher Echo und Echo Dot gibt es nun seit einigen Wochen auf dem Markt. Das kann man mit den Geräten alles anfangen.

Der Clou an Echo – und seinem kleineren Bruder Echo Dot – ist, dass in die Lautsprecher Mikrofone eingebaut sind, die bei Aktivierung Sprachbefehle aufzeichnen. Diese Befehle werden dann von Amazons cloudbasierter Sprachassistentin Alexa ausgewertet, die die Antworten über den Lautsprecher verkündet. Mit zunehmender Nutzungsdauer passt sich Alexa an den Nutzer an und achtet auf persönliche Sprachgewohnheiten oder das genutzte Vokabular. Das alles funktioniert vollautomatisch.

Startbereit in wenigen Minuten

Schon die Einrichtung des Echo ist in Windeseile abgeschlossen. Im Lieferumfang ist neben dem rund ein Kilogramm leichten Lautsprecher, der wie eine kleine Säule aussieht, nur noch ein Netzteil enthalten. Hängt der Lautsprecher einmal am Strom, fährt sich das smarte Gerät direkt selbst hoch. Über die „Amazon Alexa“-App für iOS und Android kann Echo dann mit dem eigenen Amazon-Konto und WLAN-Netzwerk verbunden werden. Das ist schnell erledigt – und einmal eingerichtet, spielt die App ein kurzes Einführungsvideo ab, in dem Grundlagen zur Bedienung erklärt werden. Ein daraufhin auch noch folgendes, kleines Tutorial macht die Funktionsweise ebenso unmissverständlich klar.

Wer fortan „Alexa“ oder ein anderes über die App auswählbares, vordefiniertes Schlagwort sagt, der aktiviert die Spracherkennung. Ohne die Bedienung einer einzigen Taste kann per Befehl gefragt werden wie spät es ist, welches Datum man hat oder ob man vielleicht auf den Weg zur Arbeit einen Regenschirm mitnehmen sollte. Es lassen sich Timer einstellen, Lebensmittel zur eigenen Einkaufsliste hinzufügen und auch Internet-Radiosender oder Musik von Amazon Music und Spotify abspielen – solche Sachen eben. Das Ganze funktioniert überraschend gut. Im Test erkannte Alexa bis auf wenige Ausnahmen fast jede Frage auf Anhieb und liefert eine sinnige Antwort oder führt die richtige Aktion durch.

Auch die Geschwindigkeit, in der das alles geschieht, ist manchmal erstaunlich. In nur wenigen Augenblicken hat Alexa die richtige Antwort parat. Damit dies funktioniert, hören die in die Säule eingebauten Mikrofone stets mit und warten auf das Schlagwort zur Aktivierung. Das funktioniert auch auf eine Entfernung von mehreren Metern zuverlässig. Wer Bedenken hat, der kann über eine Mute-Taste auf der Oberseite des Geräts die Mikrofone aber auch komplett abschalten. Dann funktioniert Alexa jedoch erst wieder, wenn die Taste erneut betätigt wird.

Verbindung mit anderen Geräten und Klang

Um den Funktionsumfang von Echo und Echo Dot zu erweitern, lassen sich zum einen die sogenannten Skills installieren, die durchaus mit Apps für ein Smartphone vergleichbar sind. Dann wird es unter anderem möglich per Sprachkommando ein Taxi zu bestellen, sich bestimmte Rezepte vorlesen zu lassen oder nach einer aktuellen Bahnverbindung zu fragen. Zum anderen ist es möglich Echo mit unterstützten Smart-Home-Geräten anderer Hersteller zu verbinden und den Lautsprecher quasi als Zentrale der klugen Wohnung zu benutzen. So lassen sich unter anderem Steckdosen, Thermostate oder Lampen von Herstellern wie Philips, Belkin oder Honeywell verknüpfen. Zur Automatisierung von Abläufen und das Zusammenspiel mehrerer Geräte unterstützt Alexa auch den Service IFTTT („If This, Then That“).

So toll das alles ist, gibt es jedoch zwei Dämpfer – einen grösseren und einen kleineren. Durch die kompakte Bauweise des Echo ist der Klang des Lautsprechers nicht gerade imposant. Schlecht klingt er nicht, der Kleine, und für die gesprochenen Antworten von Alexa und die meisten Hörbücher ist das kein Problem. Für Nutzer mit gehobenen Ansprüchen ist das Hören von Musik oder von Hörspielen allerdings kein wirklicher Genuss. Hier gibt es bei kompakten Lautsprechern deutlich bessere Konkurrenten wie beispielsweise den portablen Bluetooth-Lautsprecher Libratone Zipp. Der ist nur etwas grösser als Echo und bietet einen deutlich volleren Klang, ist dafür aber auch nicht „smart“ und besitzt keine Alexa-Unterstützung. Echo Dot, der vom Aussehen und der Grösse her in etwa einem Eishockey-Puck gleicht, kann da natürlich ebenfalls nicht mithalten.

Der kleinere Dämpfer ist die Lieferzeit des Echo. Die Nachfrage ist laut Amazon so hoch, dass der Lautsprecher nicht direkt gekauft werden kann, sondern nur auf Einladung verfügbar ist. Interessierte Amazon-Kunden können sich ganz einfach anmelden und erhalten laut dem Versandhändler auf jeden Fall eine dieser Einladungen, allerdings könne die Bearbeitungszeit mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Wer sich schon jetzt ein Stück der vielleicht komplett sprachgesteuerten Zukunft sichern möchte, der ist mit einem Amazon Echo jedenfalls nicht schlecht beraten.

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