Kann Facebook wirklich bald Gedanken lesen?

Zukunftstechnologien hören sich im ersten Moment immer abenteuerlich an. Facebook sprach jetzt über das Projekt, in Zukunft Gedankenlesen zu können. Reine Fiktion und PR-Aktion oder realistische Vorstellung?

Es klingt wie ein schlechter Science-Fiction-Film, aber es soll tatsächlich bald Realität werden. Wie die Facebook-Managerin Regina Dugan kürzlich auf der Entwicklerkonferenz F8 mitteilte, forscht der US-Konzern derzeit an einer Art Gedankenlese-Software. Das Ziel sei es, in einigen Jahren das eigene Smartphone direkt aus dem Gehirn zu speisen und Worte und Sätze schreiben zu lassen. Dugan wird sogar noch konkreter: 100 Worte in einer Minute sollen erreicht werden.

Doch wie soll das gehen? Dugan berichtet zunächst von der bereits existierenden Technik, dank Elektroden im Gehirn von gelähmten Menschen, acht Worte pro Minute schreiben zu können – nur durch die Gedanken, Buchstabe für Buchstabe. Solche Elektroden im Gehirn seien natürlich für die Masse gänzlich ungeeignet, man müsse also etwas komplett Neues erfinden.

Wirklich möglich oder reine PR-Massnahme?

Ab diesem Zeitpunkt schweifen die Ausführungen von Dugan ziemlich ins Theoretische ab und werden immer vager. Man müsse „empfindliche Sensoren“ erfinden, die auf der Oberfläche des Kopfes angebracht werden müssten. Diese müssten die Aktivitäten des Gehirns „hunderttausende Male pro Sekunde auf den Millimeter genau“ überwachen.

Dennoch arbeiten laut Dugan 60 Facebook-Forscher an dieser etwas abenteuerlichen Vision, die zwar nicht unmöglich erscheint, wohl aber in sehr, sehr weiter Zukunft liegt. Ein wirklich interessanter Nebeneffekt könnten einfache Übersetzungen sein. Denkt man zum Beispiel an das Wort Tasse, so könnte dies direkt in einer anderen Sprache ausgegeben werden. Die Facebook-Managerin dreht diesen Gedanken sogar noch weiter: „Eines nicht so fernen Tages könnte es sein, dass ich auf Chinesisch denke und Sie es sofort auf Spanisch fühlen.“

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