Citroën C3 Aircross: China first

Der C3 Aircross löst im Hause Citroën den Mini-Van C3 Picasso ab. Die Franzosen versprechen sich vom SUV-Konzept bei gleicher Variabilität mehr Lifestyle – und damit mehr Kunden.

Es tut sich was im Hause Citroën. Als einer der letzten europäischen Volumenhersteller springt die französische Marke auf den SUV-Zug auf. Zwar hatte Citroën mit dem C4 Aircross bereits ein Geländewagenmodell im Programm. Doch war dies kein Eigengewächs, sondern ein leicht veränderter Mitsubishi ASX, der zudem in Japan gebaut wurde. In Shanghai zeigte Citroën im April dann seinen ersten selbst konstruierten Sprössling, den mit dem Peugeot 5008 und Opel Grandland X verwandten C5 Aircross. Doch bleibt dieses Modell zunächst den Chinesen vorbehalten, bevor es in der zweiten Jahreshälfte 2018 zu uns kommt.

Wer Citroën in sein Herz geschlossen hat und nicht so lange warten will, kann ab 11. November zwei Klassen tiefer einsteigen – in den C3 Aircross. Er gehört zum Trend-Segment der City-SUV, ist lediglich 4,15 Meter lang und macht optisch auf Young Urban Lifestyle. Der drückt sich zum einen in den unkonventionellen Proportionen und der eigenwilligen Front aus. Typisch Citroën eben. Zum anderen in einer umfangreichen Liste von Individualisierungsmöglichkeiten. „Der Kunde hat die Auswahl von acht Aussenfarben, drei Dachfarben, drei Styling-Lines und fünf Interieur-Ausstattungen“, sagt Produktmanager Etienne Menant, „das sind insgesamt 85 unterschiedliche Kombinationen“. Gute Erfahrungen hat Citroën hier bereits mit dem C3 gemacht, den es ebenfalls mit verschiedenen Dachfarben gibt. Über 60 Prozent der Kunden entscheidet sich für die Two-Tone-Version mit farblich abgesetzten Dach.

Auf den Picasso folgt der geräumigere Aircross

Der C3 Aircross beerbt den Minivan C3 Picasso, bekommt als SUV aber gleichzeitig dessen Vielseitigkeit. Dazu gehören unter anderem die um 15 Zentimeter verschiebbaren Rücksitze und eine umlegbare Beifahrersitzlehne. Kein anderes SUV in diesem Segment hat das. Die geteilten Rücksitzlehnen lassen sich zudem in eine steilere Cargo-Position bringen. Damit wächst das Kofferraumvolumen von 410 auf 520 Liter. „Der C3 Aircross bietet deutlich mehr Platz und Ladevolumen als der Renault Captur“, verspricht Menant, den der Produkt-Mann als Hauptkonkurrenten ansieht. Liegt alles flach, sollen der kleine Franzose sogar 1289 Liter an Gepäck schlucken können. Zudem gibt es einen in der Höhe verstellbaren Ladeboden.

Im Interieur verfolgt Citroën klar seine Strategie „Be different, feel good“. Das heisst vor allem mehr Komfort. Und dieser soll über verschiedene Wege erhöht werden: gemütliche und breite Sitze mit Sofa-Feeling, zahlreiche Ablagen, viel Platz, angenehme Materialien, gute Akustik und vor allem eine weiche Federung. „Wir halten uns an unsere DNA“, sagt Xavier Peugeot. Der C3 Aircross soll dabei keineswegs exzentrisch daherkommen, aber durchaus ein bisschen neben dem üblichen Mainstream fahren. Genau das empfindet man hinter dem Lenkrad. Schade nur, dass der Interieur-Designchef für die Innentüren nicht die schicken Koffergriffe vom C4 Cactus übernommen hat. Sie stehen fast schon symbolisch für die Extravaganz von Citroën.

Ein Sportler ist der Aircross nicht

Antriebstechnisch übernimmt der C3 Aircross die Motorenpalette vom C3 (beide stehen auf der Plattform PF1), heisst Dreizylinder-Benziner zwischen 82 und 130 PS sowie einen Vierzylinder-Diesel mit 99 oder 120 PS. Eine Hybridisierung ist derzeit nicht vorgesehen. Für eine erste Testfahrt stand uns der sogenannte PureTech 110 EAT6 zur Verfügung. Der Zusatz steht für die Wandler-Sechsgang-Automatik. Der kleine Dreizylinder mit seinen 110 PS gibt sich quirlig und agil, nervt nicht durch brummige Frequenzen und passt gut zum Gesamtauftritt des C3 Aircross. Das maximale Drehmoment haben die Motoren-Entwickler auf niedrige 1’500 Umdrehungen gelegt, so dass bei kurzen Zwischenbeschleunigungen in der Stadt es nicht endlos dauert, bis die Fuhre in die Gänge kommt. Sportliche Naturen werden allerdings enttäuscht. Die Automatik liebt eher den ruhigen Fahrstil. Wer lieber selbst schalten möchte, nimmt besser das manuelle Fünfganggetriebe.

Apropos: Am falschen Ende gespart hat man bei der Einstiegsversion LIVE (ab 17’990 Franken). Deren Ausstattung ist zwar für den Alltag durchaus ausreichend (sogar Spurassistent und Verkehrszeichenerkennung sind an Bord), es können aber diverse Extras und Pakete nicht bestellt werden. Wer also beispielsweise keine Rückfahrkamera, keine Connectivitäts-Box, keine Smartphone-Anbindung, keine Sitzheizung, kein Mirror-Link, keine verschiebbare Rückbank und keine umklappbare Beifahrersitzlehne haben möchte, darf sich ruhig für das Kassenmodell entscheiden. Allen anderen sei geraten, mindestens die Version FEEL (ab 22’590 Franken) oder gleich SHINE (ab 25’290 Franken) zu nehmen. Letztere hat auch alle für das Modell erhältlichen Assistenzsysteme serienmässig. Hierzu gehören unter anderem Bergabfahrhilfe, Totwinkel-Erkennung, Notbremsung für Fussgänger, Spurverlassenswarner, Head-up Display und Park-Assistent (längs und quer).

Gebaut wird der C3 Aircross übrigens im spanischen Saragossa. Hier läuft er zusammen mit seinen neuen, deutschen Konzernbrüdern vom Band, den Opel-Modellen Mokka X, Crossland X und Corsa. Rund 130’000 C3 Aircross will Citroën jährlich produzieren.

Technische Daten

Modell: Citroën C3 Aircross PureTech 110 EAT6 | Motor: 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner | Leistung: 110 PS (81 kW) bei 5’500 U/min | Drehmoment: 205 Nm bei 1’500 U/min | Getriebe: Sechsgang-Automatik, Frontantrieb | 0-100 km/h: 11,3 s | Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h | Verbrauch: 5,5 l/100 km | CO2: 124 g/km | Länge: 4,155 m | Breite: 1,765 m | Höhe: 1,648 m | Leergewicht: 1’278 kg | Kofferraum: 415 bis 1289 Liter | Listenpreis: ab 26’790 Franken (Shine)

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