Sonya Kraus: Diese Art Mann lässt sie „den Putz aus den Fugen kratzen“

Immer Ärger mit den Männern: Sonya Kraus kann ein Lied davon singen. Im Interview spricht die TV-Moderatorin über ihr neues Buch „Baustelle Blödmann“ und verrät, welche Eigenarten eines Mannes sie zur Weissglut bringen.

Ein hochgeklappter Toilettensitz oder stehengelassene Schuhe inmitten des Flurs: Sonya Kraus (44) ist mit den Unarten der Männerwelt nur allzu gut vertraut. Mittlerweile reicht die Kerl-Expertise der TV-Moderatorin sogar so weit, dass sie ein weiteres Buch mit dem treffenden Titel „Baustelle Blödmann: Und heute bringe ich ihn um“ verfasst hat. Welche männlichen Eigenschaften bei ihr das Fass zum Überlaufen bringen und warum ihre Söhne Nagellack tragen dürfen, verriet die 44-Jährige im Interview.

Frau Kraus, Ihr neues Buch heisst „Baustelle Blödmann: Und heute bringe ich ihn um“. Wie viel Input hat Ihr Partner dazu beigetragen?

Sonya Kraus: 25 Prozent mein Kerl und 75 Prozent alle Kerle dieser Welt. Denn sobald ich meinen Freundinnen und Bekannten über mein neues Buchprojekt erzählt habe, sprudelte es nur so los: „Weisst du, was meiner macht?“, hiess es dann immer. Die Recherche zu dem Buch war so witzig. Auf Basis der ganzen Stories, die ich erzählt bekommen habe, hätte ich eine ganze Enzyklopädie schreiben können.

Was glauben Sie, steckt hinter der weiblichen Vorliebe für Bad Boys?

Kraus: Meiner Meinung nach ist das eine Erfindung von irgendwelchen Hollywood-Schinken. Natürlich ist es toll, wenn ein Mann gefährlich, hart, sexy und verwegen auftritt. Aber ich glaube, das Herz geht uns Frauen erst dann auf, wenn so ein Typ sagt: „Schatz, gib mir doch mal den Staubsauger.“ Mein Traummann könnte von mir aus den ganzen Tag mit nacktem Oberkörper das Haus staubsaugen. Dass manche Frauen jedoch mit echten Arschlöchern glücklich werden, halte ich für ein Gerücht.

Über welche männlichen Eigenarten können Sie nur den Kopf schütteln?

Kraus: Wenn Mann vor dem Kühlschrank steht, den Hüttenkäse nicht findet und dann diese Wo-ist-Frage kommt. Ich antworte dann immer nur: „Auf dem Dachboden“ und zwar deshalb, weil wir gar keinen Dachboden haben. Oder ganz typisch, wenn der Edelstahlgrill in meiner Küche geparkt wird weil es draussen regnet. Und natürlich die Zuhause-im-Stehen-Pinkler. Das sind so Dinge, da könnte ich den Putz aus den Fugen kratzen.

Gehört Streit Ihrer Meinung nach zu jeder guten Beziehung dazu?

Kraus: Wenn es nicht richtig knallt, ist da auch keine Emotion drin. Wenn zwei starke Charaktere aufeinander knallen, dann funkt es eben auch gelegentlich einmal. Funken tun zwar weh, sind aber auf der anderen Seite auch etwas Schönes. Ich denke, wenn der Partner einen nicht mehr aufregen kann, dann ist die Beziehung echt am Ende.

Sie sind mit Ihrem Partner schon über 20 Jahre liiert. Wie halten Sie die Spannung und Erotik in der Beziehung aufrecht?

Kraus: Im Alltag ist das oftmals nicht so einfach. Wir sind beide berufstätig, haben Kinder aber keine Nanny, dafür noch einen Hund. Wir nutzen einfach die Schulferien in voller Länge aus. Das sind unsere Oasen, in denen wir wirklich wieder zueinander finden. Das funktioniert.

Ihr Partner hat das Buch gelesen. Was sagt er zu seiner Rolle als „Blödmann“?

Kraus: Ich glaube, er war erleichtert. Das Gute ist, ich habe einen intelligenten, sehr selbstironischen und starken Mann mit viel Humor. In der Zeit als ich an dem Buch gearbeitet habe und er irgendetwas Blödes gemacht hat, habe ich immer gesagt: „Danke für diese Inspiration“. Da wurde es ihm zwischendurch bestimmt schon ein paar Mal mulmig, was ich damit anfange. Im Endeffekt hat er aber selbst viel darüber gelacht.

Wie würden Sie Ihren Erziehungsstil beschreiben?

Kraus: Ich verfolge ein ganz grosses Erziehungsziel. Ich möchte, dass meine zwei Jungs geschlechtsneutral erzogen werden. Für mich ist es einfach wichtig, dass die beiden wissen, Frauen sind toll, Frauen sind stark und Frauen sind gleich. Sie sollen Frauen verehren und absolut keine Grenzen in ihrem Kopf diesbezüglich haben. Meine Jungs haben auch Puppen bekommen. Wenn sie Lust haben, sich die Nägel zu lackieren, dann dürfen sie das. Als Feministin ist mir das ein Anliegen, dass meine Jungs keine kleinen Machos aus dem letzten Jahrtausend werden.

Was erwartet den Leser in „Baustelle Blödmann“?

Kraus: „Baustelle Blödmann“ ist ein Buch mit Lach- und Sachgeschichten. Es gibt viele lustige Stories, was uns Mädels – mich eingeschlossen – mit den Blödmännern dieser Welt so passiert. Es erklärt aber auch diesen ganzen Wahnsinn der Verliebtheit und bezieht sich dabei auf wissenschaftliche Studien. Angefangen von liegengelassenen Fitnessriegel-Papierchen bis Schuhe, die immer im Gang stehen und über die man nachts fällt. Lauter Geschichten, bei denen man nur den Kopf schütteln kann und sich denkt, solche Männer kann es im Jahr 2018 doch nicht mehr geben.

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