Natascha Ochsenknecht: «Ich habe nie nach der Pfeife anderer getanzt»

Natascha Ochsenknecht scheint vor Selbstbewusstsein nur so zu strotzen. Woher ihr starker Eigenwille kommt und ob er im Dschungel gar ein Nachteil für sie war, erzählt die Kinderbuch-Autorin im Interview.

Natascha Ochsenknecht (53) ist eine echte Frohnatur. Mit ihrem kessen Auftreten wurde sie im diesjährigen RTL-Dschungelcamp schnell zur Ersatz-Mutter und Mentorin aller Mitcamper. Doch woher nimmt die Autorin das viele Selbstbewusstsein? Im Gespräch mit der Redaktion hat sie es verraten. Ausserdem spricht die 53-Jährige über ihr neues Kinderbuch „Perlinchen – Ich bin anders, na und!“ und ihr Leben als Single.

Frau Ochsenknecht, was hat Sie dazu bewegt, ein Kinderbuch zu veröffentlichen?

Natascha Ochsenknecht: Ich bin als Kind in einer Familie gross geworden, die schon immer ein bisschen aussergewöhnlich war. In einem Dorf mit 500 Einwohnern war es dann leider so, dass ich auch anders angeguckt wurde. Also habe ich als Teenager angefangen, kleine Geschichten aufzuschreiben. Als ich selbst Kinder bekommen habe, dachte ich mir weitere, eigene Geschichten aus. Irgendwann kam auch Perlinchen dazu. Vor meinem eigenen Hintergrund habe ich mir irgendwann gedacht: „Mensch, dieses Ausgrenzen ist doch traurig, das fängt selbst schon bei kleinen Kindern an.“ Und so kam mir die Idee, das einfach alles aufzuschreiben.

Haben Sie das Gefühl, Kinder und Jugendliche sind heutzutage zu sehr auf den Mainstream der sozialen Medien fixiert?

Ochsenknecht: Ich finde, diese ganzen „Ja oder Nein“-Fragen, die man auf Instagram in seiner Story posten kann, verwirren besonders die jungen Menschen. Wenn ich nicht selber weiss, was ich will und lasse ständig andere darüber entscheiden, dann verliere ich mich irgendwann. Ich weiss, viele junge Menschen machen das mittlerweile. Das finde ich aber umso erschreckender, weil man nicht mehr selber denken muss. Meine Freunde oder Fremde nehmen mir meine Entscheidung dann ab.

Ihre Kinder sind mittlerweile gross. Geben Sie ihnen dennoch ab und an Ratschläge mit auf den Weg?

Ochsenknecht: Wir reden ziemlich viel miteinander. Da kann es schon vorkommen, dass ich sage: „Geh‘ mal in dich hinein, was willst du wirklich machen, glaub an dich und kämpfe dafür.“ Für das, was einem am Herzen liegt, sollte man immer kämpfen. Egal, ob im Beruf oder in der Liebe – immer an sich selber glauben und niemals aufgeben.

Sie sind äusserst selbstbewusst. Woher kommt das?

Ochsenknecht: Ich habe noch nie nach der Pfeife von anderen getanzt. Meine Eltern haben mir, Gott sei Dank, jede Menge Selbstbewusstsein mitgegeben. Natürlich war ich aber nicht immer so, wie ich jetzt bin. Das hat meiner Meinung nach etwas mit Erfahrung und Mut zu tun. Als ich jünger war, war ich schon auch ruhiger.

Wie schwer fiel es Ihnen im Dschungel, sich mit so vielen Personen gut zu stellen?

Ochsenknecht: Damit hatte ich gar keine Probleme. Meine Familie besteht ja schon mal aus drei Kindern und mir. Wenn dann noch die Freunde dabei sind und meine Mutter und mein Vater früher, dann waren wir mal eben 14 Leute. Ich bin es also gewohnt in einer grossen Gruppe unterwegs zu sein. Ausserdem war ich davor schon im „Promi Big Brother“-Container, ich wusste ungefähr, was auf mich zukommt. Ich sehe das eher als Challenge für mich selber, gucken zu müssen, wie komme ich mit jedem klar. Das hat dieses Mal wunderbar funktioniert.

Haben Sie zu manchen Mitcampern denn noch Kontakt?

Ochsenknecht: In die „Rote Hose“-Gruppe, die ich auf WhatsApp gegründet habe, schreiben wir jeden Tag bis zu 60 Mal und schicken Fotos rein. Mit David und den anderen bin ich jetzt ja sowieso verabredet [A.d.R.: aufgrund der VOX-Sendung „Das perfekte Dinner – Dschungel Spezial“] aber wir werden uns auch danach sehen – definitiv!

Inwiefern hat sich Ihr beruflicher Erfolg nach der Dschungelteilnahme verändert?

Ochsenknecht: Ich hatte schon davor viele Termine, aber natürlich kamen nach dem Dschungel noch ein paar andere Sachen dazu. Beispielsweise Moderations- und Werbeanfragen. Alles aber in einem guten Rahmen, sodass ich keine nächtlichen Clubtouren machen muss. Das wäre überhaupt nicht mein Ding gewesen.

Ende letzten Jahres haben Sie sich von Ihrem Partner getrennt. Wie geht ist Ihnen im Jahr 2018?

Ochsenknecht: Meine Gemütslage war schon 2017 wieder in Ordnung. Jetzt, 2018, also erst recht. Mir geht’s wunderbar. Irgendwann wird mir der Mann meines Herzens schon über den Weg laufen.

Wären Sie für eine neue Liebe denn schon wieder bereit?

Ochsenknecht: Ich finde, das kann man gar nicht so genau sagen. Wenn ich jetzt nein sage, gehe ich nachher aus dem Fahrstuhl und es steht einer vor mir und es macht Boom. Das wird die Zeit vermutlich mit sich bringen.

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