„Bares für Rares“-Händler Fabian Kahl: So wurde er zum TV-Star

Fans von „Bares für Rares“ kennen ihn seit Jahren: Fabian Kahl gilt als der „Paradiesvogel“ der Erfolgsshow von Horst Lichter. Jetzt hat Kahl in seinem Buch „Der Schatzsucher“ verraten, was ihn geprägt hat und wie er ins Fernsehen kam.

Der Kunst- und Antikhändler Fabian Kahl (26) gehört zur Stammbesetzung der ZDF-Erfolgssendung „Bares für Rares“. Und das schon seit 2013. Für das Fernsehen entdeckt wurde er, als er seinem Vater, einem Münz- und Antiquitätenhändler, auf dem Leipziger Antikmarkt half. Das erzählt Kahl in seinem nun erschienenen Buch „Der Schatzsucher: Auf der Jagd nach Kunst und Kuriositäten“. Auf dem Gelände des Markts sei eines Tages ein Kamerateam unterwegs gewesen, um Ausschau nach geeigneten Kandidaten für ein neues Fernsehformat zu suchen…

Dieses Filmteam drehte ein kurzes Interview mit seinem Vater, erzählt Kahl. Als die TV-Leute danach schon im Begriff gewesen seien, abzubauen, habe sein Vater gesagt: „Und das ist mein Sohn Fabian, der auch in unser Geschäft involviert ist und vom Handel schon reichlich Ahnung hat. Er managt die Marktgeschäfte zum grossen Teil allein.“ Dass das zu diesem Zeitpunkt „zugegeben ziemlich übertrieben war, musste ja niemand wissen“.

Kahl überzeugte die TV-Leute und kam in die Endauswahl für „Bares für Rares“. Was ihn zunächst offenbar selbst überraschte: „Ich entsprach ja nun nicht gerade dem Klischeebild des mit einer Lesebrille über einem verstaubten Buch in seinem Laden sitzenden Händlers, den man doch sicher in einer solchen Sendung erwartete. Ganz und gar nicht. Mit meinen 21 Lenzen, den zu einem Sidecut rasierten Haaren, Piercings in Ohren, Nase und Mund und gedehnten Ohrläppchen wirkte ich für alles passend, nur nicht für eine gediegene Nachmittagssendung im Zweiten Deutschen Fernsehen.“ Tatsächlich habe es „niemals“ Probleme mit seinem Stil gegeben, sagt Kahl in einem Interview zum Buch: „Ich hatte nie das Gefühl, dass es eine Rolle gespielt hätte, was mich natürlich sehr freut.“

Seine Eltern leben auf einem Schloss

Kahls Eltern leben in einem Schloss in Thüringen. Sie seien „leidenschaftliche Denkmalpfleger und widmen ihr Engagement in hundertprozentiger Eigenleistung und ohne Fördermittel dem Erhalt historischer Gebäude“, erklärt der TV-Star in dem Interview zu „Der Schatzsucher“. „Das erste Projekt war der Umgebindehof in Oberoppurg und nun Schloss Brandenstein.“

Kahl half aber nicht nur bei den Renovierungsarbeiten auf dem Schloss. Nach seinem Realschulabschluss brach er das Fachabitur für Gestaltung und Design ab – und wurde mit gerade mal 17 Jahren Antikhändler mit einem kleinen Laden auf dem Kurfürstendamm in Berlin. Weil er „nach drei Monaten nicht einen einzigen Cent Umsatz zu verzeichnen“ hatte, schloss er den Laden wieder, wie er im Buch schreibt: „Im Nachhinein betrachtet bin ich jedoch kein Stück traurig darüber. Berlin ist in meinen Augen eine nervtötende, alles erstickende und exzessiv gestresste Stadt, in der ich mein Lebtag nicht glücklich geworden wäre“, sagt Kahl, der heute in Leipzig lebt. Dort führte er mit 20 Jahren auch kurzzeitig eine Kunstgalerie.


Der Schatzsucher: Auf der Jagd nach Kunst und Kuriositäten

Kunst- und Antikhändler Fabian Kahl gehört zur Stammbesetzung der Trödelshow „Bares für Rares“. Seit 2013 sitzt er regelmässig am Händlertisch der ZDF-Erfolgssendung. Der selbst ernannte „Antikjäger“ hat sich schon in jungen Jahren für Antikes und Kunst begeistert und seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. In diesem Buch erzählt er nicht nur von seinem persönlichen Werdegang und ungewöhnlichen Entdeckungen bei der „Schatzsuche“ auf Flohmärkten, Messen und in Nachlässen, sondern gibt wertvolle Tipps und Tricks für die Bewertung und den An- und Verkauf von Raritäten und kuriosen Einzelstücken. Ein Buch nicht nur für Fans von „Bares für Rares“, sondern für Flohmarktgänger, Antikbegeisterte und Leser, die sich mit dem Blick des Fachmanns auf Schatzsuche begeben möchten. | Preis Fr. 23.95

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Darum verkleidet er sich ab und zu

Mit „Bares für Rares“ scheint er dann genau das gefunden zu haben, was ihm am besten liegt. „Ich mache das mit absolutem Herzblut und grosser Freude und finde es fantastisch, dass so viele Leute dieses Format lieben. Wir sind ein tolles Team und die Drehtage sind gefühlt immer viel zu schnell vorbei“, erklärt er im Interview zum Buch, in dem es auch viele praktische Tipps für die Leser gibt.

Das Leben als TV-Star bringt aber auch so seine Tücken mit sich: Um unerkannt über einen Flohmarkt in Leipzig schlendern zu können, habe er eine Strategie, erzählt der 26-Jährige in dem Interview: „Normalerweise ist es absolut nicht mehr möglich, unerkannt zu bleiben. Gerade an solchen Markttagen werde ich unentwegt erkannt und komme normalerweise keinen Meter voran. Deshalb verkleide ich mich zu solchen Anlässen, lasse mir einen Bart stehen, setze eine Kapuze auf und trage eine Sonnenbrille. Dann geht es.“

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