Dschungelcamp-Star Sandra Steffl wurde wegen ihres Gewichts gemobbt

Raus aus dem Dschungelcamp, rein in die Eiskammer. Sandra Steffl spricht im Interview über ihre Beauty-Waffe und erklärt, warum der Hype um die Curvy Models ein Problem ist.

Gerade ist ihr Buch „Kurvenstar: Wie ich mich als Burlesque-Tänzerin neu in meinen Körper verliebte“ (Preis Fr. 25.90, Weltbild) erschienen. Den neuen Hype um Curvy Models sieht Dschungelcamp-Star Sandra Steffl (47) allerdings kritisch, wie sie im Interview erzählt: „Ich möchte kein ungesundes Übergewicht propagieren. Ich finde es toll, wenn sich Frauen in ihrem Körper wohlfühlen. Wenn das Gewicht aber so hoch ist, dass es gesundheitsschädlich ist, muss man aufpassen. Es gibt auch Curvy Models, die über 30 Kilo zu viel haben und das sehe ich kritisch. Die sollten nicht als Vorbild genommen werden, weil das gerade in ist.“

Das Wohlfühlgewicht und die gesundheitlichen Aspekte seien entscheidend: „Fünf bis zehn Kilo zu viel zu haben, ist okay. Alles darüber ist gefährlich“, sagt Steffl, die nicht nur Schauspielerin und Burlesque-Tänzerin ist, sondern auch ausgebildete Ernährungsberaterin. Das Thema beschäftige sie schon von Kindesbeinen an, erklärt sie: „Theoretisch weiss ich alles über Diäten. In der Praxis funktioniert das meist nicht so gut, wenn es um einen selbst geht. Auch im Zuge des Buchs dachte ich, dass das ein schönes zweites Standbein wäre. Zudem ist Deutschland auch das Land der Zertifikate und ich kann mich als ganzheitliche Ernährungsberaterin ausweisen, wenn jemand nachfragt, was ich da schreibe.“


„Kurvenstar“ von Sandra Steffl

Sandra Steffel "Kurvenstar"

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In der Schule wurde sie gemobbt

In der Grundschule wurde Steffl wegen ihres Gewichts von anderen Kindern gemobbt: „Diese ganzen Dinge, die andere mir damals an den Kopf geworfen haben, weiss ich heute noch. Die Sprüche in der Schule oder auch in der Familie – Eltern meinen das eigentlich ja nicht böse – bleiben im Kopf hängen. Da müssen Erwachsene vorsichtig sein, das schadet dem Selbstwertgefühl und diese schlechten Sachen kommen immer wieder hoch.“ Später hat sie erlebt, wie gross das Thema Problemzonen ist: „Ich habe viele Workshops für Frauen gegeben – und alle hatten irgendein Problem mit ihrer Figur. Darüber wollte ich einfach schreiben“, sagt sie über ihr Buch.

Inzwischen fühlt sich die 47-Jährige wohl in ihrem Körper, auch weil sie viel Sport treibt. Wundert es sie, dass viele Leute denken, Frauen, die mehr als Kleidergrösse 36 tragen, bewegen sich zu wenig? „Das ärgert mich immer wieder“, so die Schauspielerin. „Das sind Vorurteile. Ich muss sehr hart arbeiten, dass ich meine Kleidergrösse 40 behalten kann. Ich gehe zwei bis dreimal die Woche zum Sport. Das brauche ich auch, um mich wohlzufühlen. Wenn sich die Leute dann wundern, dass ich viel Sport mache, werde ich wirklich sauer. Wir üppigeren Frauen müssen genauso daran arbeiten, dass wir fit bleiben und die richtigen Stellen betont werden. Gegen die Vorurteile, Dicke seien faul und unsportlich, kämpfe ich an!“

Beauty-Waffe Eiskammer

Steffl geht zudem ein bis zweimal die Woche in die Eiskammer. „Das nutzen vor allem Sportler, um zu regenerieren“, klärt sie auf: „Der Körper wird auf 150 Grad runtergekühlt. Das stärkt das Immunsystem sowie Knochen und Muskeln und es soll vor allem den Stoffwechsel anregen. Alleine damit nimmt man allerdings nicht ab. Man bekommt aber einen Adrenalinschub und das macht Spass.“

Fit hält sich Steffl auch auf der Bühne. Sie hat Burlesque schon vor einigen Jahren nach Deutschland gebracht. Viele stellen sich darunter immer noch Dita Von Teese und ein überdimensionales Champagnerglas vor. „Bei uns ist das ein bisschen anders… Wir haben das im Zuge des Neo-Burlesque angefangen, das eher lustig, humorvoll, feministisch und voller Frauenpower ist“, sagt Steffl über ihre Shows.

„Da geht es nicht darum, nur gut auszusehen. Klischees werden aufs Korn genommen, jede zeigt ihren Körper, wie er ist. Dita Von Teese ist toll anzuschauen, ihre Shows sind aber eher Nobel-Striptease. Wir dagegen wollen eine Geschichte erzählen: Es gibt immer einen Grund, um sich auf der Bühne auszuziehen. Im Moment geht der Trend aber dahin, dass die Burlesque-Tänzerinnen wieder dünner werden und immer mehr Silikon im Körper haben.“

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