Jonas Jonasson bringt den Hundertjährigen zurück

Allan Karlsson ist wieder da: In „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“ bekommt er es nicht nur mit Kim Jong-un zu tun.

Das, was Reporter-Legende Bob Woodward (75) laut „Washington Post“ in seinem neuen Buch „Fear“ über die Zustände im Weissen Haus auspackt, würde auch bestens in einen Roman von Jonas Jonasson (57) passen. Wie praktisch, dass auch der schwedische Bestsellerautor selbst der Ansicht war, dass Allan Karlsson zurückkommen muss: Nach „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist jetzt „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“ erschienen.

Darum gibt es das neue Buch

Warum er jetzt eine Fortsetzung seines Weltbestsellers geschrieben hat, erklärt Jonasson im Vorwort. In seinem ersten Buch mit Allan hätte er schon alles gesagt, so der Autor, „was ich über das wahrscheinlich erbärmlichste Jahrhundert aller Zeiten hatte sagen wollen. Der Grundgedanke war der gewesen, dass wir der ganzen desaströsen Defizite dieses 20. Jahrhunderts gedenken sollten, in der Hoffnung, dass wir dann zumindest weniger geneigt wären, diese ganzen Fehler zu wiederholen.“ Diese Botschaft, die er mit Wärme und Humor verpackt habe, habe sich über die Welt verbreitet. „Und eins steht fest“, sagt Jonasson über sein Buch: „Es hat die Welt sowas von überhaupt nicht verbessert.“

So kam es, dass Allan erneut losmuss, um die Dinge, die in der Gegenwart schieflaufen, beim Namen zu nennen. Der tollpatschige, vollkommen sorglose und liebenswerte Held hatte es im Laufe seines Lebens eher unfreiwillig schon mit Schwergewichten wie Winston Churchill oder Stalin zu tun. Auch Kim Il-sung und Kim Jong-il lernte Allan schon kennen. In „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“ trifft er nun auf Nachfolger Kim Jong-un.

Trump bekommt es mit Allan zu tun

Der Hundertjährige, seit neuestem ausgestattet mit einem Tablet, und sein Freund Julius langweilen sich auf Bali. Zur Feier des hundertsten Geburtstags von Allan beschliessen sie, eine Ballonfahrt zu unternehmen. Am Ende landen die beiden alten Herren mit ihrem Korb im Meer – wo sie ausgerechnet von einem nordkoreanischen Schiff gerettet werden, das gerade mit einer Uran-Lieferung auf dem Heimweg ist. Nur gut, dass es Allan selbst bei Kim Jong-un schafft, seine fantastischen Geschichten an den Mann zu bringen. Und schon arbeiten die beiden Freunde als internationale Experten am nordkoreanischen Atomwaffenprogramm. Das gefällt US-Präsident Trump natürlich gar nicht, als er davon aus einem „Breitbart“-Artikel erfährt…

Damit sorgt Allan Karlsson mit seinem Freund Julius, der inzwischen zum – nicht ganz ehrlichen – Spargelbauern geworden ist, wieder für reichlich Unruhe auf der ganzen Welt. Merkel, Trump und Putin müssen sich warm anziehen. Und die Leser dürfen sich erneut über ein aussergewöhnliches Abenteuer mit dem inzwischen Hunderteinjährigen freuen.

Vorheriger ArtikelMichael Moore: «Donald Trump ist ein Performancekünstler»
Nächster Artikel„Die Bachelorette“: Nadine und Alex posten erstes Liebesselfie