Wie fühlt es sich an, „die heissesten Instagram-Zwillinge“ zu sein?

Sie werden die „heissesten Zwillinge auf Instagram“ genannt – wie sie das finden und um was es in ihrem Buch „Double Power“ geht, verraten die Baessler Twins im Interview.

Sie sind bereits Fitness- und Social-Media-Stars, jetzt haben Julia und Stephanie Baessler (25) auch ein Buch herausgebracht. In „Double Power“ wollen die Zwillinge aus Österreich ihr Erfolgskonzept erklären. Neben Sport und gesunder Ernährung zählt für die beiden eine gesunde Beziehung zu sich selbst und Selbstvertrauen dazu. Auch ihre eigene Geschichte erzählen sie in dem Buch, und die ist geprägt durch eine schwere Krankheit, wie sie im Interview verraten.

Sie waren früher ungesund dünn, wogen zeitweise nur noch 40 Kilo. Wie kam es dazu und was hat Ihnen geholfen, wieder zurück zu einem gesunden Körperbild zu finden?

Als wir 18 oder 19 Jahre alt waren, litten wir unter Magersucht und haben lange gekämpft, um uns von dieser Krankheit zu befreien. Diese Situation setzte uns körperlich wie auch mental stark zu und wir kamen an einen Punkt, an dem wir wussten, dass sich unser Leben ändern muss. Unser Schönheitsideal hat sich gewandelt und wir wollten uns fortan stark, fit und vital fühlen. Kraftsport und das Beschäftigen mit unserer Persönlichkeit haben uns geholfen, dieses Ziel zu erreichen und wir fühlen uns mittlerweile so wohl wie nie zuvor.

Sie gelten als Instagram-Stars – wie schaffen es junge Mädchen, sich nicht von den sozialen Medien, in denen sich Stars meist perfekt inszenieren, in einem negativen Sinn beeinflussen zu lassen?

Es ist wichtig, sich niemals mit anderen zu messen, sein Leben mit dem Leben anderer zu vergleichen und sich dadurch schlecht(er) zu fühlen. Auch Stars, deren Leben „perfekt“ scheint, haben schlechte Tage, fühlen sich unwohl oder haben Zweifel. Diese werden jedoch schlicht und einfach meist nicht in die Öffentlichkeit getragen. Die Situation anderer sollte immer als Motivation, als Ansporn, als Inspiration dienen, um an sich selbst und an seinen eigenen Zielen zu arbeiten. Man sollte jedoch nie versuchen, jemand anderen zu kopieren oder genauso zu werden. Jeder Mensch ist einzigartig, hat andere Talente und sollte deswegen stets versuchen, die beste Version seiner Selbst zu werden.

Es gibt unzählige Diäten und Ernährungsformen – wie sieht Ihr persönlicher Ernährungsplan aus?

Wir haben keinen konkreten „Ernährungsplan“. Wir zählen weder Kalorien, noch nehmen wir bestimmte Nahrungsmittel zu bestimmten Uhrzeiten zu uns. Um aus unserer Essstörung herauszugelangen, mussten wir ein sehr gutes Körpergefühl entwickeln und wissen nun genau, was und vor allem wie viel wir zu uns nehmen können, um unsere Figur zu halten oder uns so zu verändern, wie uns das gefällt. Wir essen, wenn wir Hunger haben und verbieten uns keine Lebensmittel. Gemäss dem Motto „die Dosis macht das Gift“ gönnen wir uns auch Süssigkeiten oder Fast Food – allerdings alles in Massen. Die einzige „Einschränkung“, die wir uns bewusst gesetzt haben, ist der Verzicht auf Fleisch, eine Ernährungsweise, die wir seit ungefähr zwei Jahren verfolgen.

Sie präsentieren sich gerne im Bikini oder leicht bekleidet und haben Spitznamen wie „die sexy Zwillinge“ oder „die heissesten Zwillinge“. Wie finden Sie diese Bezeichnungen?

Ja, das stimmt, wir zeigen uns oft sehr körperbetont und solche Bezeichnungen sind keine Seltenheit. Natürlich schmeicheln uns Komplimente bezüglich unserer Figur. Allerdings möchten wir nicht auf unser Aussehen reduziert werden und sehen in diesen Bezeichnungen auch sehr viel Oberflächliches.

Wie gehen Sie mit negativen Kommentaren um?

Um ehrlich zu sein, haben negative Kommentare in den letzten Jahren stark abgenommen, wir bekommen kaum mehr welche. Für konstruktive Kritik sind wir immer dankbar, denn sie hilft uns, uns zu verbessern. Beschimpfungen oder ähnliches nehmen wir nicht wirklich ernst und versuchen auch, es nicht an uns heranzulassen. Diese Menschen haben in den meisten Fällen weniger ein Problem mit uns, als vielmehr mit sich selbst.

Gibt es Konkurrenzdenken zwischen Ihnen?

Es wäre gelogen, dies völlig zu verneinen. Wenn man so ähnlich ist wie wir, kommt man einfach oft in Versuchung und Gelegenheit, sich zu vergleichen oder zu messen. In Zeiten unserer Essstörung war dieses Konkurrenzdenken sehr stark in Bezug auf unser Gewicht ausgeprägt. Jede wollte dünner sein als die andere und wir waren in dieser Hinsicht grosse Konkurrentinnen. Heute kommt es nur noch selten zu derartigen Situationen und wir arbeiten sehr gut als Team zusammen.

Was machen Sie nicht miteinander?

Wir führen beide eine Fernbeziehung und versuchen regelmässig, Zeit mit unseren Partnern zu verbringen. Obwohl wir es sehr schätzen, einen Menschen an der Seite zu haben, der einem in jeder Hinsicht ähnlich ist, geniessen wir auch die Zeit, die wir nicht miteinander verbringen.

Was ist Ihnen bei Männern wichtig?

Unsere Freunde könnten optisch zwar nicht unterschiedlicher sein, ähneln sich aber charakterlich. Sie unterstützen uns in jeder Hinsicht, geben aber auch Kritik ab, wenn wir etwas verbessern könnten. Wichtig sind uns Eigenschaften wie Offenheit, Intelligenz, Selbstbewusstsein, Zuverlässigkeit und Kreativität. Ebenso schätzen wir es sehr, dass unsere Partner nicht bei jeder Gelegenheit eifersüchtig werden. Es fällt sicher nicht jedem Mann leicht, Bikinibilder der Freundin im Internet zu sehen, die oft auch von anderen Männern kommentiert werden. Vertrauen spielt hier eine grosse Rolle.

Es gibt viele Ratgeber zu den Themen Ernährung und Fitness. Was macht Ihr Buch besonders?

Unser Buch deckt ein viel breiteres Spektrum ab. Wir konzentrieren uns nicht nur auf den Aufbau von Muskeln und körperlicher Kraft, sondern legen ebenso viel Wert auf mentale Stärke. Dazu gehören der kontinuierliche Aufbau des Selbstbewusstseins und das Stärken der Willenskraft, aber auch Selbstmotivation und Wohlbefinden. Wir zeigen, wie man nicht nur zu körperlicher, sondern auch zu geistiger Topform gelangt und so seine Ziele und Wünsche wahr werden lässt. Unserer Ansicht nach bilden Körper und Geist eine Einheit, es ist wichtig, beides gleichermassen zu trainieren und im Einklang weiterzuentwickeln.

Was ist für Sie das Wichtigste, was Sie Ihren Lesern mitgeben wollen?

Wir wollen unseren Lesern vermitteln, wie wichtig es ist, für sein eigenes Wohlbefinden zu kämpfen, sich niemals unterkriegen zu lassen und an seinen Zielen zu arbeiten. Hierbei spielen zwei Komponenten eine wichtige Rolle: unser Körper und unsere Persönlichkeit. Wir sind der Meinung, dass man stets versuchen sollte, auf beiden Ebenen die Topform zu erreichen, um sich rundum wohlzufühlen.

Wie dies funktioniert, beschreiben wir in unserem Buch, das aus zwei grossen Teilen besteht: Im ersten Teil „Strong Mind“ befassen wir uns mit Persönlichkeitsentwicklung, geben Tipps zur Stärkung des Durchhaltevermögens, des eigenen Willens und des Selbstwertgefühls. Im zweiten Teil „Strong Body“ dreht sich alles um die passende Trainingsmethode, wir zeigen Workouts zur Verbesserung der eigenen Fitness, widerlegen Ernährungsmythen und geben gesunde Lieblingsrezepte preis.

Ist Weihnachten für Sie ein Anlass, mit dem Sport zu pausieren und auch mal beim Essen mehr als gewohnt zuzuschlagen?

Es ist weniger ausschlaggebend, was man in der Weihnachtszeit isst, als vielmehr, was man das ganze Jahr über zu sich nimmt. Wir ernähren uns die meiste Zeit sehr gesund und ausgewogen und gönnen uns dann in der Weihnachtszeit auch den eine oder anderen Keks und trinken Punsch. Wie immer ist die Menge ausschlaggebend. Es spricht nichts gegen Lebkuchen und Co. in Massen konsumiert. Ausserdem kann man leicht Kalorien reduzieren, wenn man Weihnachtskekse mit weniger Zucker und Fett einfach selbst backt.

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