Janine Kunze: Das finden ihre Kinder am peinlichsten an ihr

Liebling, ich habe die Kinder verschenkt“ heisst das neue Buch von Janine Kunze. Wann ihre Kinder sich besonders für sie schämen, verrät die Schauspielerin im Interview.

Janine Kunze (44, „Heldt“) ist dreifache Mutter, Schauspielerin und hat mit „Liebling, ich habe die Kinder verschenkt: Wie wir den Familienwahnsinn als Paar überstehen“ (Bastei Lübbe) gerade ihr neues Buch vorgelegt. Mit viel Humor erzählt sie über den Alltag mit drei Kindern. Wie Janine Kunze dafür sorgt, dass ihr Nachwuchs „förmlich vor Scham stirbt“, verrät sie im Interview.

Was ist Ihre persönliche Lieblingsgeschichte aus dem Buch?

Janine Kunze: Meine persönliche Lieblingsgeschichte ist das erste Kapitel, wo und wie mich meine Familie nach einem anstrengenden Arbeitstag „liebevoll“ zu Hause in Empfang nimmt – oder auch nicht (lacht). Diese Geschichte spiegelt so herrlich „meinen/unseren“ alltäglichen „Familienwahnsinn“ wider (lacht). Zudem war und ist dieses Kapitel für mich die perfekte Einführung und Überleitung zu den weiteren Kapiteln des Buches, die einen grossen Teil unseres „Familienchaos“ beschreiben und in denen die Leserinnen und Leser sich bestimmt ein ums andere Mal wiederfinden.

In Ihrem Buch tritt auch ein Pärchen auf, das in Sachen Kindererziehung alles besser zu wissen scheint. Was war das Schlimmste in dieser Hinsicht, was Sie bisher zu hören bekommen haben?

Janine Kunze: Eigentlich sind für uns die Pärchen die schlimmsten, die selbst keine Kinder haben, aber meinen, uns unglaublich tolle, theoretische Tipps und Ratschläge in Erziehung- und Umgangsfragen zu geben, obwohl sie noch nie wirklich in Realität den Herausforderungen der Erziehung ausgesetzt waren. (lacht)

Ein anderes Thema ist der Kindergeburtstag. Was sind Ihre wichtigsten Tipps, um aus einem solchen Fest einen gelungenen Tag zu machen?

Janine Kunze: Dass man selbst Spass an dem Kindergeburtstag hat und nicht im Vorfeld bereits gestresst und genervt rumläuft. Vor allen Dingen sollte man aber auf die Bedürfnisse des Geburtstagskindes und seiner Gäste eingehen. Dann wird das bestimmt für alle ein rundum besonderer, bunter und lustiger Tag.

In welchem Moment waren Sie Ihren Kindern am peinlichsten?

Janine Kunze: Wir sind unseren Kindern immer dann peinlich, wenn mein Mann und ich verrückt durchs Wohnzimmer tanzen, dann sterben die förmlich vor Scham, insbesondere, wenn noch Freunde der Kinder zu dem Zeitpunkt bei uns zu Hause sind. Bei unserer Älteren, dem Pubertier, kann man eigentlich nichts machen, ohne peinlich zu sein… und welche Mutter kennt nicht den Spruch „Mensch, Mama, bist Du peinlich!“ (lacht)

Sie bringen drei Kinder, Ihre Partnerschaft und Ihren Job unter einen Hut. Wie entspannen Sie am liebsten, wenn Sie Zeit für sich haben?

Janine Kunze: Wenn ich wirklich mal Zeit für mich habe, gehe ich super gerne mit unserem Hund spazieren oder treffe mich mit meinen Freundinnen und wir quasseln lustig drauf los, wie in alten Zeiten. Oder ich setze mich einfach mit einem grossen Teller voller Pasta vor den Fernseher und gucke mir irgendeinen Quitschequatsch an, um einfach nur mal die Seele baumeln zu lassen.

Wann stossen Sie an Ihre Grenzen und was tun Sie dann?

Janine Kunze: Grenzen, welche Grenzen? (lacht) Nein, natürlich gibt es immer wieder mal Momente, in denen man überfordert ist und an seine Grenzen kommt, weil Arbeit, Kinder und alles auf einmal zusammentrifft. Da wird man vielleicht auch mal lauter, als man sein möchte und vielleicht auch ungerecht und kämpft um seinen Raum. Nachher sitzt man dann da und fragt sich, warum man nicht einfach ruhig und gelassen geblieben ist. Aber auch das, glaube ich, ist bei allen Eltern vollkommen normal und man sollte nie aufgeben, weiter daran zu arbeiten, dass man beim nächsten Mal noch länger in der Ruhe bleibt.

Was würden Sie als Ihren glücklichsten Moment beschreiben?

Janine Kunze: Meine glücklichsten Momente waren definitiv die Geburten meiner Kinder.

Die Fans bekommen 2019 neue Folgen von „Heldt“ zu sehen, die bereits abgedreht sind. Wie und wann geht es mit Nikolas Heldt und Ellen Bannenberg weiter?

Janine Kunze: Es gibt momentan noch keinen fixen Sendetermin. Anvisiert ist Mitte des Jahres, wo dann die 6. und 7. Staffel hintereinander ausgestrahlt werden. Während die Folgen dann laufen, dürfen wir auch schon die 8. Staffel mit der 100. Folge „Heldt“ drehen, was in der heutigen Medienlandschaft ein riesiges Geschenk ist.

Ihre Tochter wirkt ebenfalls in der Serie mit. Die #MeToo-Bewegung hat auch in der deutschen Film- und TV-Branche Wirbel verursacht. Bereitet Ihnen das als Mutter Sorgen?

Janine Kunze: Man hat immer Sorgen um seine Kinder und will sie immer vor Übel beschützen. Generell ist das Thema #MeToo ja kein rein auf die Medienbranche beschränktes Thema. Sexuelle Übergriffe gab es immer schon und da sind wir Eltern enorm gefordert und müssen unsere Kinder frühzeitig über diese Thematik aufklären und sie zu starken Menschen erziehen, die sich wehren und „nein“ sagen können und immer wissen, dass wir Eltern ein offenes, verständnisvolles Ohr für ihre Probleme haben. Wir – so denken wir – haben unsere Kinder zu sehr starken Menschen erzogen, die durchaus in der Lage sind, „nein“ zu sagen. Wir sind seit dem Kindergarten mit unseren Kindern bezüglich der Thematik „Gefühle erkennen und nein sagen können“ im Austausch.

Welche Projekte stehen bei Ihnen 2019 auf dem Programm?

Janine Kunze: 2019 stehen viele Projekte an. Heute ist mein neues Buch „Liebling, ich habe die Kinder verschenkt. Wie wir den Familienwahnsinn als Paar überstehen“ erschienen und da bin ich natürlich mitten in der Promo. Ausserdem werden wir ab März weitere Folgen der Poco-Internet-Serie „Janine – Mein Platz im Leben“ drehen. Dann moderiere ich diverse Shows und Events, bin Gast in verschiedenen Formaten und ab Sommer werden wir die 8. Staffel „Heldt“ drehen, worauf wir alle sehr stolz sind… Und wer weiss, was alles dann noch im Laufe 2019 dazu kommt. (lacht)

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