„Friedhof der Kuscheltiere“: Der perfekte Horror-Roman

Jeder kennt ihn, jeder fürchtet ihn, den „Friedhof der Kuscheltiere“. Aber warum ist Stephen Kings Geschichte ein so zeitloser Horror?

Bis heute zählt der Roman „Friedhof der Kuscheltiere“ aus dem Jahr 1983 von Stephen King (71) zu den kommerziell grössten Erfolgen des Horror-Schriftstellers. Trotz, oder gerade weil es Kings Aussage nach eines seiner düstersten Bücher ist. Ab dem 4. April startet die Neuverfilmung der 35 Jahre alten Geschichte in den Kinos. Hier einige spannende Fakten zu der literarischen Vorlage des kommenden Grusel-Blockbusters.

Mehr Realität als Fiktion

Dieser Punkt über „Friedhof der Kuscheltiere“ ist durchaus erstaunlich, trägt aber massgeblich an der Authentizität und Wirkung bei. Was so nicht zu erwarten ist bei der Geschichte über eine magische Grabstätte, auf der alles zu grausigem Leben erwacht, das dort begraben wird. Doch mit Ausnahme dieses übersinnlichen Aspekts beinhaltet Kings Roman aber unzählige autobiografische Inhalte.

Die grosse Tragödie in Hinblick auf eines der Kinder des Romanhelden basiert auf wahren Begebenheiten. Denn King und seine Familie lebten Ende der 70er Jahre tatsächlich an einer gefährlichen Strasse, der viele Haustiere zum Opfer fielen – so auch die geliebte Katze seiner Tochter. Und um ein Haar soll auch Kings damals zwei Jahre alter Sohn auf der Strasse ums Leben gekommen sein.

Und mehr noch: Den besagten Tierfriedhof ums Eck soll es wirklich gegeben haben und er wurde laut King auch genauso falsch geschrieben wie im Buchtitel des englischen Originals – „Pet Sematary“ statt des korrekten Begriffs für Friedhof, „Cemetery“. Mit diesem kleinen Kniff aus dem wahren Leben wurde dem Buch eine starke wie niederschlagende Note verliehen: Die Tatsache, dass nur Kleinkinder zu einer derartig infantilen, falschen Rechtschreibung in der Lage sind. Und genau darum geht es in „Friedhof der Kuscheltiere“. Um die Korruption der Unschuld in Person – der eines Kindes.

Ein Roman für die Schublade?

Wohl auch weil so viele eigene Emotionen in den Roman einflossen, hatte King zunächst keine Intention, das Werk zu veröffentlichen. Stattdessen landete das fertige Buch in der Schublade und King arbeitete lieber gleich an seinem nächsten Roman, „Christine“. Auch seine Frau Tabby bekam, anders als bei all seinen Büchern zuvor, das Skript nicht zu lesen. Bis heute sei „Friedhof der Kuscheltiere“ die Geschichte, die ihn am meisten verfolge, schrieb er im Vorwort der Neuauflage des Romans von 2001.

Verständlich. Behandelt das Buch doch den universell bekannten und zeitlosen Wunsch all jener, die einen geliebten Menschen verloren haben – den Verstorbenen wieder zurück ins Leben zu holen. Doch was, wenn das vermeintliche Wunder sich als Albtraum herausstellt? Und der Wiedererweckte als Monster? Dann greift die schreckliche Erkenntnis von einem der Protagonisten: „Sometimes, dead is better“ – „Manchmal ist es besser, tot zu sein“.

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