„Natürlich! Schöne Haut“: Experten-Tipps für mehr Glow

Bye, bye, Pickel. Hallo, makellose Haut. Das Experten-Interview klärt auf: Welche Lebensmittel lassen Sie strahlen? Welche führen zu Unreinheiten? Und welchen Einfluss hat eigentlich die Sonne?

Ob trockene Heizungsluft, ungesunde Ernährung oder Stress: Es gibt viele Faktoren, die dem eigenen Hautbild übel mitspielen können. Wie Sie dennoch zu Ihrem natürlichen Glow finden und welche Lebensmittel besonders jetzt im Sommer echte Wunderwaffen sind, verrät die Dermatologin Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann im Interview.

Schon auf den ersten Blick könne sie erkennen, ob ihr Gegenüber raucht, gerne in der Sonne liegt oder an einer Allergie oder Hauterkrankung leidet. „Auch Schlafmangel, Stress oder Ernährungsfehler zeigen sich an der Haut“, sagt die Expertin. Wie das Erscheinungsbild weniger „blass, teigig und glanzlos“ wirkt, dafür hat sie in ihrem Buch „Natürlich! Schöne Haut“ den einen oder anderen Experten-Tipp parat.

Der Hauttyp ist entscheidend

Zu allererst sei es wichtig, den eigenen Hauttypen zu kennen. Dieser kann vom Hautarzt oder der Kosmetikerin bestimmt werden. Prof. Dr. Axt-Gadermann bietet auf ihrer Homepage zudem einen Online-Test an. Warum auf die passenden Produkte so viel Wert gelegt werden sollte? „Wer trockene Haut hat und eine Pflege für Mischhaut oder fettige Haut wählt, trocknet seine Haut weiter aus und schädigt auch die Hautbarriere. Die Haut wird dann sensibler und reizbarer“, erklärt die Dermatologin. „Umgekehrt führt eine Pflege für trockene Haut bei fettiger Haut zu mehr Unreinheiten und Pickel.“

Die Expertin empfiehlt vor allem hochwertige Pflegeprodukte zu verwenden – ohne Mineralöle oder Parabene. „Naturkosmetikprodukte oder biozertifizierte Kosmetik ist hier oft eine gute Wahl“, sagt sie. Allergiker sollten allerdings Acht geben, da sie in der Regel meist „stärker auf natürliche, pflanzliche Inhaltsstoffe als auf chemische Bestandteile“ reagieren würden.

Stetiger Schutz vor der Sonne

Sonneneinstrahlung lässt die Haut nachweislich altern. Laut Prof. Dr. Axt-Gadermann ist daher das Auftragen eines UV-Schutzes „die wichtigste kosmetische Massnahme“ – und zwar „möglichst täglich von März bis Oktober“. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Tagespflege „nicht nur vor UV-B-, sondern auch vor UV-A- und Infrarot-Strahlen schützt“.

Mit einem Sunblocker allein ist die richtige Sommer-Pflege jedoch noch nicht komplett, weiss die Expertin. Manchmal müssten die Produkte saisonal ausgetauscht werden. Der Grund: „Reichhaltige Kosmetika, die im Winter notwendig sind, wenn die Talgdrüsen die Produktion von Hautfett fast komplett einstellen, können im Sommer zu viel des Guten sein und die Haut überpflegen. Pickel und Mitesser sind dann die Folge.“

Grundlichtschutz dank richtiger Ernährung

Kaum zu glauben, aber wahr: Durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel baut der Körper einen gewissen Grundlichtschutz auf. „Besonders effektiv sind Tomatenprodukte, Möhren und daraus hergestellte Produkte wie Saft, dunkle Schokolade, Olivenöl und grüner Tee“, verrät die Dermatologin. Dass diese Nahrungsmittel „die Widerstandskraft der Haut gegen Sonnenbrand und Faltenbildung erhöhen“, sei sogar wissenschaftlich belegt.

Auch dunkle Schokolade könne „bei regelmässigem Verzehr die Haut widerstandsfähiger gegen UV-Strahlen machen“ – natürlich in Massen. Eine Untersuchung habe gezeigt, dass sich bei einem täglichen Genuss von 20 Gramm die Widerstandskraft der Haut gegen Sonnenbrand nach drei Monaten verdoppelt. Einen Sunblocker ersetzen die „Nahrungsmittel mit Lichtschutz“, wie Prof. Dr. Axt-Gadermann diese nennt, aber nicht.

Von schlechten und guten Lebensmitteln

„Menschen, die viel Fleisch, Wurst, Butter etc. essen, haben nachweislich mehr Falten“, sagt die Expertin. Auch ein hoher Blutzuckerspiegel, „entweder bedingt durch eine Zuckerkrankheit oder durch die Ernährung“, könne frühzeitige Falten zur Folge haben. „Der Zucker im Blut verbindet sich mit den Proteinen der kollagenen und elastischen Fasern des Bindegewebes und lässt diese hart, brüchig und unelastisch werden.“ Für das Aufblühen von Pickeln und Mitessern könnte hingegen ein übermässiger Verzehr von Milch und Milchprodukten sowie von Nahrungsmitteln mit einem hohen glykämischen Index verantwortlich gemacht werden.

Deutlich besser für die Haut seien Gemüse und Obst. Prof. Dr. Axt-Gadermann sagt: „Wer zum Beispiel einen hohen Carotin- oder Vitamin-C-Gehalt oder einen hohen Antioxidantienspiegel in der Haut aufweist, hat sichtbar und messbar weniger Falten als Gleichaltrige mit niedrigeren Werten.“ Zu finden seien diese Stoffe unter anderem in Gemüsesorten wie Möhren, Tomaten und Grünkohl sowie in rohem Paprika und Brokkoli. Beim Obst sollte vor allem auf Wassermelonen, Aprikosen, schwarze Johannisbeeren, Kiwis, Erdbeeren und Zitrusfrüchte gesetzt werden.

„Carotinoide aus Karotten, Wassermelonen, Grünkohl etc. geben der Haut eine gesunde Farbe“, weiss die Dermatologin. „Diesen ‚Gemüseteint‘ finden die meisten Menschen – das haben Studien gezeigt – instinktiv attraktiver als Sonnenbräune.“ Der sogenannte Glow bewirke, dass die Haut Licht reflektiert und dadurch strahlender erscheint. „Das kann nur gesunde und glatte Haut.“

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