Neues Buch enthüllt: Dirk Nowitzki hatte mit „Komplexen“ zu kämpfen

Porzellan im Schleimbeutel und drei Hochzeiten: „The Great Nowitzki“ enthüllt Dinge über das German Wunderkind, die vorher kaum jemand kannte.

Am 10. April dieses Jahres absolvierte Dirk Nowitzki (41) sein letztes Heimspiel für die Dallas Mavericks – dann verkündete er das Ende seiner glorreichen Profi-Karriere. Ganze 21 Jahre lang spielte der gebürtige Würzburger für das US-amerikanische Basketball-Team in der Profiliga NBA und feierte mit ihm unzählige Erfolge. Seine ganz persönliche Errungenschaft: Im Jahr 2017 knackte Nowitzki, der unter anderem die Spitznamen Dirkules, German Wunderkind und Dunking Deutschman trägt, die magische 30’000-Punkte-Marke. Keinem deutschen Profi-Basketballer war dies zuvor jemals gelungen.

So berühmt Nowitzki weltweit auch sein mag, über das Privatleben des Ausnahmetalents ist vergleichsweise wenig bekannt. Wie tickt der 41-Jährige wirklich? An welches Ereignis in der Kindheit denkt er heute noch gern zurück? Und über welches Kompliment hat er sich im Laufe seine Karriere am meisten gefreut? Journalist und Autor Thomas Pletzinger (44) liefert in seinem Buch „The Great Nowitzki: Das aussergewöhnliche Leben des grossen deutschen Sportlers“ Antworten. Über sieben Jahre hinweg hat er den 2,13 Meter grossen Würzburger begleitet und nach eigenen Angaben versucht, „aus Dirk Nowitzki schlau zu werden“.

Seine Mitschüler zogen ihn auf

Schon als Kind war Dirk Nowitzki immer der Grösste. Mit 15 Jahren erreichte er auf dem Massband die Zwei-Meter-Marke. Leicht hatte er es dadurch nicht. „Es ist unglaublich, wie dünn ich damals war“, erinnert sich der Sportler. T-Shirts zu finden, die passten und gefielen, sei eine echte Herausforderung gewesen. Doch nicht nur damit hatte Nowitzki zu kämpfen. In der Schule hätte man ihn „Skeletor“ genannt, angelehnt an den blauen „Masters of the Universe“-Bösewicht in Gestalt des Todes.

„Ich habe vielleicht Komplexe gehabt“, gesteht sich der heute 41-Jährige ein. Während seine Freunde im Sommer ins Schwimmbad gingen, blieb er stattdessen zuhause und warf Körbe im heimischen Hof. Der Grund: „Ich habe mich nie getraut.“ Pletzinger schreibt, der junge Blondschopf habe sich „für seine Knochigkeit, die sichtbaren Rippen, das Stelzige und Unproportionierte seines Körpers“ geschämt.

Samstage waren seine liebsten Tage

Nowitzki hat aber auch schöne Erinnerungen an seine frühen Jahre. Er erzählt: Als Kinder hätten er und seine Geschwister jeden Samstag „von mittags um halb eins bis abends um elf“ in der Turnhalle verbracht. Bevor das Ausnahmetalent zum Basketball fand, spielte es Handball. „Mittags waren unsere Jugendspiele, danach hat mein Vater gespielt“ und anschliessend hätten die Spiele der ersten und zweiten Mannschaft stattgefunden, erinnert sich Nowitzki.

Zwischendurch hätte es Eis, Pommes und Cola gegeben. Der Spass kam keinesfalls zu kurz: „Wir haben mit zehn, 15 Kindern in diesem grossen, alten, verwinkelten Geräteraum Verstecken gespielt. Wir haben diese blauen Matten auf den Boden gelegt und sind dann aus drei, vier Metern runter“, so Nowitzki weiter. „Die Samstage waren meine Lieblingstage, die werde ich nie vergessen.“

Diese Worte machten ihn glücklich

2005 konnte sich Nowitzki mit der deutschen Nationalmannschaft über die Silbermedaille bei der Basketball-Europameisterschaft in Serbien/Montenegro freuen. Nach Ankunft im Hotelzimmer erwartete den Sportler eine Überraschung: Aus heiterem Himmel stand „eine Frau mittleren Alters“ vor der Tür, wie Pletzinger in seinem Buch schreibt. Es war die Mutter des bei einem Verkehrsunfall gestorbenen Profi-Basketballers Dražen Petrovic (1964-1993). Sie hatte das German Wunderkind im Finale spielen sehen und wollte ihm gratulieren.

„Seit mein Sohn gestorben ist, habe ich keinen Spieler mehr gesehen, der so geliebt wurde. Du erinnerst mich an meinen Sohn. Du spielst das Spiel auf die richtige Art“, soll sie zu dem heute 41-Jährigen gesagt haben. Eine Ehre für Nowitzki, der rückblickend meint: „Das war das grösste Kompliment, das ich jemals bekommen habe.“

Diesen Schmerz vergisst er nie

21 Jahre Profisport hinterlassen ihre Spuren. Auch Nowitzki musste im Laufe seiner Karriere einiges einstecken. Vor allem die Erfahrung, die er 2009 während und nach dem Spiel gegen die Houston Rockets machen musste, beschreibt er als „krass“. Als er damals an seinem Gegenspieler Carl Landry (35) vorbeiziehen möchte, haute er diesem „mit dem Arm in die Zähne rein“. Die Folge: ein Loch im Ellenbogen – und noch schlimmer.

„Das Problem war, dass Landry keine normalen Zähne hatte. Der hatte schon Porzellanzähne und die sind zersplittert“, erinnert sich Nowitzki. Das Porzellan sei in seinen Schleimbeutel eingedrungen und hätte „die grössten Schmerzen“ verursacht, die der Spieler je gehabt habe. Um die Splitter herauszuholen, „musste der Doc nach dem Spiel eine halbe Stunde in meinem Schleimbeutel wühlen, teilweise einfach mit dem Finger“. Diese Tortur werde Nowitzki „nie vergessen“.

Er sagte gleich dreimal Ja

Seit sieben Jahren ist die Basketball-Legende glücklich verheiratet und hat mittlerweile drei Kinder. Seine heutige Frau, die Schwedin Jessica, lernte er bei einer von ihr ausgerichteten Auktion für den guten Zweck kennen. Hochzeit gefeiert wurde im Jahr 2012 – und das gleich dreimal. Zuerst mit einer traditionell afrikanischen Zeremonie in Kenia, der Heimat von Jessicas Mutter, anschliessend standesamtlich in Dallas (Texas, USA) und zu guter Letzt mit Freunden und Familie in der Karibik.

Vorheriger ArtikelKim Kardashian: Süsses Familienfoto von den Bahamas
Nächster ArtikelDas machen die ehemaligen „Promi Big Brother“-Gewinner heute