Festgefahren im Alltagstrott? Veränderungen können Wunder bewirken. Das weiss auch Autorin Sandy Mercier alias Jule Pieper. Wie der Lebenswandel am besten gelingt, verrät sie hier.
„Ich möchte, dass die Leser das Gefühl bekommen, dass alles möglich ist. Denn das ist es, woran ich glaube“, sagt Autorin Sandy Mercier (*1986) im Gespräch mit der Redaktion. Zwar ist „Das Buch deines Lebens: Umbruch“, ihr neuestes unter dem Pseudonym Jule Pieper erschienenes Werk, als Frauenratgeber deklariert. Eine Vielzahl der Alltagsprobleme, die ihre Protagonistin darin anspricht und bewältigt, kennt aber wohl jeder.
Die Autorin möchte mit ihrer niedergeschriebenen Geschichte vor allem eines: Mut machen und zur Veränderung bestärken. „Sobald wir aus der Opferrolle heraustreten und anfangen, Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, können wir alles schaffen“, so sagt sie. Doch wie geht man Veränderungen im Leben richtig an? Das sind ihre Tipps.
Nur nichts überstürzen
Bevor das eigene Leben einen grossen Wandel erfährt, sollten wichtige Veränderung erst einmal geübt werden, meint die Autorin, „im besten Fall mit kleinen Schritten“. Was das genau bedeutet? Mercier alias Pieper erklärt: „Wenn man beispielsweise nicht ‚Nein‘ sagen kann, dann muss man nicht gleich versuchen, es beim Chef hinzubekommen, sondern man kann es im Freundeskreis üben. Dann wird man merken, dass die Welt gar nicht zusammenbricht und kann stolz auf sich sein. Durch diese Erfolgserlebnisse wird das ‚Nein‘ zum Chef irgendwann leichter.“
Angst vor Misserfolgen und Rückschlägen sollte man dabei nicht haben. „Ich glaube, dass jede Niederlage in unserem Leben dazugehört. Sie sind Teil des Prozesses“, so die Autorin weiter. Aus jedem Fehltritt könne man schliesslich eine Lehre ziehen und daran wachsen: „Man weiss besser, was man nicht will und wie man es beim nächsten Mal nicht zu versuchen braucht.“
Finden, was glücklich macht
Ziele erreichen und Träume erfüllen – das macht glücklich. Aber auch Alltägliches, wie das Beisammensein unter Gleichgesinnten oder ein Spaziergang an der frischen Luft, könne zum persönlichen Wohlbefinden beitragen, erklärt die Berlinerin. Sie hat ihre ganz eigene Glücksformel gefunden: „Bett, Badewanne und Buch helfen bei mir Wunder.“ Regelmässige Bewegung könne in den meisten Fällen ebenfalls die Laune heben und dabei helfen, dem nahenden Herbstblues den Wind aus den Segeln zu nehmen.
An welchem Punkt der Reise man weiss, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist? Die Autorin meint: „Wahrscheinlich dann, wenn man glücklich ist.“ Einen Unterschied zwischen richtigen und falschen Wegen würde sie allerdings nicht machen. Denn auch Irrwege gehören für sie zum Leben dazu. Wer diese ein Stück geht, sei ihrer Meinung nach „eher bereit, eine Veränderung hin zu seinem Wunschleben“ anzustreben.
Motivation – ja, Druck – nein
„Ich bin ein grosser Fan von To-do-Listen und glaube an die Macht des geschriebenen Wortes“, gibt Mercier alias Pieper im Interview zu. Die Listen würden nicht nur Übersicht schaffen, sondern auch helfen, „einmal auszusprechen, was man eigentlich will“. Gleiches gelte für Vorsätze – wobei die Autorin diesen Ausdruck als „negativ behaftet“ ansieht. Er klinge viel zu sehr nach Scheitern. Sie bevorzugt die Bezeichnung Wünsche.
„Ich glaube, dass es extrem hilfreich sein kann, wenn man schriftlich ausformuliert: Was möchte ich verändern, wann möchte ich damit anfangen und wie möchte ich es erreichen“, führt die Berlinerin aus. Sich die Wünsche erst in der Zukunft erfüllen zu wollen, findet sie keinesfalls verwerflich. Viel eher rät sie sogar dazu. „Veränderungen sind anstrengend und so kann man sich in Ruhe gedanklich auf all das Kommende einstellen.“