Rückenschmerzen reduzieren, Lebensqualität steigern – Wege zu physischem und mentalem Wohlbefinden

Quelle: Karolina Grabowska

Der Mensch hat im Laufe seiner Entwicklung körperliche Aktivität immer mehr gegen Bewegungslosigkeit eingetauscht. Die Folgen sind eine zu schwach oder falsch ausgeprägte Muskulatur, vor allem im Bereich des Rückens und nicht selten eine sinkende Lebensqualität aufgrund ständiger Schmerzen. Gegen diese als Volkskrankheit eingestuften Rückenbeschwerden lässt sich aber durchaus etwas unternehmen.

Schwache Rückenmuskulatur als Ursache für Rückenbeschwerden

Es sind vor allem Fehlhaltungen des Stütz-, Bewegungs- und Muskelapparates, die zu Schmerzen im oberen und unteren Bereich des Rückens führen. Studien zeigen, dass dies bei 95 Prozent aller Schmerzen der Fall ist. In 80 Prozent der Fälle ist eine ungleichmässig ausgebildete oder zu schwache Rückenmuskulatur ursächlich.

Ein zu schwacher oder von Fehlhaltungen betroffener Stütz- und Bewegungsapparat kann den täglichen Belastungen auf Dauer nicht standhalten, die Folge sind Rückenschmerzen, mit denen laut Untersuchungen inzwischen etwa 80 Prozent der Menschheit zumindest einmal im Leben konfrontiert sind. Leider kehren zunächst behobene Beschwerden bei 60 Prozent der Betroffenen nach 2 bis 3 Monaten erneut auf und immerhin 31 Prozent haben mehr als 3 Monate mit den Beschwerden zu kämpfen und werden durch chronische Rückenschmerzen körperlich und mental beeinträchtigt.

Therapieansätze zur Reduzierung von Rückenschmerzen

Die Erkenntnis, dass die Beschwerden quasi „hausgemacht“ sind, ist die wichtigste Voraussetzung dafür, die eigene körperliche und mentale Gesundheit zu verbessern. Denn auch wenn viele Menschen durch ihren Arbeitsplatz an einem Schreibtisch dazu gezwungen sind, über viele Stunden still zu sitzen, haben sie es zumindest teilweise selbst in der Hand, ihre physische und geistige Verfassung zu verbessern, nämlich durch regelmässige Bewegung.

Elektrostimulation von Muskeln und Nerven

Ein sich immer stärker durchsetzender Trend in der Behandlung von Rückenschmerzen ist die Elektrostimulation von Nerven und Muskeln (TENS = Transkutane elektrische Nervenstimulation sowie EMS = Elektrische Muskelstimulation). Durch Elektroimpulse kann man Nerven und Muskulatur sehr zielgerichtet aufbauen und für schnelle Schmerzlinderung sorgen. In immer mehr Wellnesseinrichtungen und Therapiepraxen finden sich speziell entwickelte Liegen mit den entsprechenden Geräten. Eine solche, als europäisch und US-amerikanisch zertifiziertes Medizinprodukt entwickelte Liege, gibt es unter der Bezeichnung reLounge.

Das spezialisierte Gerät eignet sich für stressreduzierende Wellnessanwendungen ebenso, wie für muskelentspannende Massagen. Ihr Hauptnutzen liegt aber in der Kräftigung der Muskulatur durch die gesetzten Impulse, was zur Reduzierung von Rückenbeschwerden beiträgt und sogar über stark niederfrequente Impulse das Schmerzsignal im Nerv direkt überlagern kann.

Wissenschaftliche Studien, etwa die vom Klinikum Bicêtre in Paris im Jahr 2016 durchgeführte Untersuchung, aber auch Erfahrungsberichte Betroffener sowie zahlreicher Physiotherapeuten zeigen die positiven Effekte von TENS und EMS auf die Gesamtgesundheit. Die elektronischen Impulse aktivieren die Tiefenmuskulatur, können vorhandene Dysbalancen ausgleichen und Verspannungen auflösen.

Sportliche Betätigung fördert Haltung und Muskelaufbau

Es ist kein Geheimnis, dass man die eigene Gesundheit mithilfe von regelmässiger Bewegung erhalten, fördern und auch wieder herstellen kann. Wann immer man sich bewegt, werden im Körper Muskeln aktiviert und bleiben dadurch elastisch. Durch Bewegung lässt sich also die Stütz- und Bewegungsmuskulatur stärken.

Als Nebeneffekt körperlicher Aktivität werden zudem Kalorien verbraucht, was zur Beibehaltung des momentanen Gewichts beiträgt oder sogar zu einer Gewichtsreduktion führt. Weniger Körpergewicht bedeutet wiederum weniger Belastung für Muskeln, Nerven und Gelenke. Ebenso wichtige Effekte körperlicher Aktivität sind die Stärkung des Herz-Kreislaufsystems, die Ausbalancierung des Mineral- und Nährstoffhaushalts, die Stärkung des Immunsystems sowie die Ausschüttung wichtiger Botenstoffe (z. B. Hormone, Enzyme usw.).

Professionelle Rückentherapie

Wer bereits von starken Rückenschmerzen betroffen ist, sollte medizinischen Rat einholen und Physiotherapie mit Rückenschule in Anspruch nehmen. So lassen sich einzelne Muskelgruppen stärken und Rückenbeschwerden langfristig reduzieren. Dazu erlernen Betroffene mithilfe des Therapeuten spezielle Dehn-, Bewegungs- und Stärkungsübungen, die sie dann auch in den eigenen vier Wänden ohne grossen Aufwand und ohne Hilfsmittel selbst ausführen können.

Wärmetherapie

Wer schon Mal in der Sauna war oder gerne ein ausgiebiges Bad nimmt, der kennt die entspannenden Eigenschaften von Wärme. Sie führt dazu, dass sich die Muskulatur von ihrer täglich zu leistenden Arbeit erholen und sich entspannen. Deshalb setzt die Medizin bei der Bekämpfung von Rückenschmerzen immer öfter auf eine Kombination aus Wärme und Elektrotherapie. Hier konnten z. B. das ZISOP (Zentrum für Interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin) zeigen, dass diese Kombinations-Therapie im Vergleich mit klassischen Therapieformen zu grösseren Erfolgen in Sachen Schmerzreduktion führt.

Einsatz von Elektroimpulsen als Grundlage körperlicher Aktivitäten

Die Verwendung elektronischer Impulse erweist sich auch deshalb als effizient, weil man die verwendeten Geräte nach einer Analyse der Physiologie der Patient*innen individuell an deren Bedürfnisse anpassen kann. Auf diese Weise lässt sich ein Therapieprogramm entwickeln, das Grundlage für den Einstieg in mehr körperliche Aktivität sein und die notwendige Rückenmuskulatur aufbauen kann bei gleichzeitiger Schonung von Knochen- und Knorpelstruktur. TENS und EMS können also wesentlich zur Förderung und Verbesserung der physischen und auch mentalen Gesundheit beitragen.

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