Abwehrkräfte: So stärkst du dein Immunsystem

In Zeiten der Corona-Krise beschäftigt viele Menschen auch die Frage: Wie kann ich mein Immunsystem stärken? Dr. med. Petra Bracht hat die Antworten.

„In Zeiten wie diesen ist der bei Weitem wichtigste und beste Schutz die Stärkung des Immunsystems“, meint Dr. med. Petra Bracht, Autorin von „Klartext Ernährung“ (ab Anfang Mai bei Mosaik). Das lasse sich mit bestimmten Lebensmitteln leicht und auf natürliche Weise stärken, erklärt die Expertin im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

„Die wichtigste Schaltstelle der Immunabwehr ist der Verdauungstrakt mit seinen 100 Billionen Darmbakterien und 1’000 verschiedenen Arten. Je grösser die Artenvielfalt dieser Bakterien, desto besser arbeitet das Abwehrsystem“, sagt Bracht. Um das zu erreichen, müsse die Ernährung grösstenteils aus pflanzlichen Lebensmitteln bestehen. Doch warum?

Pflanzliche Ernährung ist das A und O

„Die Darmbakterien ernähren sich […] von Ballaststoffen. Nur Pflanzen enthalten diese Ballaststoffe“, erklärt die Medizinerin. Dabei sollte man vor allem auf biologisch angebaute Pflanzennahrung setzen, denn die stärkt die für die Immunabwehr wichtigen Darmbakterien. „Obst, Gemüse, Nüsse und vor allem Hülsenfrüchte enthalten besonders viele Ballaststoffe.“

Darüber hinaus seien pflanzliche Lebensmittel „wahre Quellen der Gesundheit“ aufgrund ihrer Mikronährstoffe, den Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen sowie ihren sekundären Pflanzenstoffen. Auch Sprossen und Keimlinge seien regelrechte Superfoods, „da die Nährstoffdichte (Vitamine, Mineralstoffe) deutlich höher ist als in ‚ausgewachsenen‘ Pflanzen“, merkt Bracht an.

Die könne man mit ein wenig Übung sogar eigens herstellen. „Die zum Auskeimen notwendigen Samen halten sich bei trockener kalter Lagerung fast unbegrenzt und entwickeln sich nur mit Wasser und Licht binnen weniger Tage zu wahren Nährstoffbomben.“

Tierische Nahrung schwächt das Immunsystem

Tierische Lebensmittel hingegen schwächten das Immunsystem, da sie, so die Expertin, die schlechten Darmbakterien füttern. „Darüber hinaus triggern man noch Entzündungsvorgänge im Körper, die sich ebenfalls leistungsmindernd auf das Immunsystem auswirken.“ Pflanzliche Produkte würden dem Körper zudem mehr Energie liefern, da sie, im Gegensatz zu Fleisch und Co., maximal einen Tag im Verdauungssystem bleiben. „Schon 24 Stunden nachdem nichts Tierisches mehr gegessen wird, nehmen die guten Darmbakterien zu. Auch die Artenvielfalt und Abwehrkraft nehmen zu. Mit anderen Worten: Die Leistungsfähigkeit des Immunsystems steigt von Tag zu Tag“, betont Bracht.

Die Expertin selbst setzt in ihrer Küche vor allem auf Äpfel und Beeren, Brokkoli, Grünkohl, Artischocken, Rote Beete, Tomaten und Kartoffeln. Bei Hülsenfrüchten sind es vor allem Erbsen, Linsen und Bohnen. Gesunde Kohlenhydrate enthalten etwa Hafer, Vollkornreis, Buchweizen sowie Quinoa. Bei Getränken bevorzuge sie vor allem Grünen Tee, der „enthält viele hochwirksame Substanzen, da er weniger behandelt wird als Schwarzer Tee“.

Infos zu Dr. med. Petra Bracht

Dr. med. Petra Bracht spezialisiert sich seit über 30 Jahren auf die Bereiche Ernährung und Schmerzen. Anfang April veröffentlicht die Medizinerin zusammen mit ihrem Mann, dem Schmerzspezialisten Roland Liebscher-Bracht, und dem Star-Koch Johann Lafer (62) ihr Buch „Essen gegen Arthrose“. Ihr Werk „Klartext Ernährung“, das sie gemeinsam mit Prof. Dr. Claus Leitzmann verfasst hat, erscheint Anfang Mai.

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