Umfrage unter Millenials: Wie tickt der „moderne Mann“?

Dicke Autos, Status und Karriere? Oder doch das eigene Glück und Zufriedenheit? Auf was legen die jungen Männer der Millenial-Generation besonders Wert?

Wie tickt der „moderne Mann“? Das ist eine Frage, mit der sich wohl viele junge Männer im Laufe ihres Lebens konfrontiert sehen. Die Mythen, die durch das Netz wabern, sind vielfältig: Junge Männer von heute wollen lieber ein Sabbatical machen als einen fetten Dienstwagen fahren, tragen statt Anzug bevorzugt knöchelfreie Hosen und lässige Shirts und suchen hinter allem, was sie in ihrem Leben tun, einen Sinn. Der moderne Mann hat keine Angst mehr ein Selbsthilfe-Buch in der U-Bahn zu lesen oder als Hausmann zu Hause bei Herd und Kind zu bleiben.

Dass sich vor allem die Mitglieder der Generation Y, die sogenannten Millenials, über sich selbst Gedanken machen, zeigt eine neue Studie. Im Auftrag von Gillette befragte YouGov in Deutschland lebende junge Männer im Alter von 22 bis 37 Jahren und förderte interessante Dinge zu Tage. In den vergangenen Jahren scheinen sich die Werte der jungen Männer deutlich gewandelt zu haben. Im Vordergrund stehen: das eigene sinnhafte Glück, das Wohl der anderen und eine gleichberechtigte Gesellschaft.

Glück steht über Erfolg

Insgesamt kristallisiert sich heraus: Jungen Männer geht es nicht mehr ausschliesslich darum, immer erfolgreicher zu sein, sondern glücklicher. Sie wollen die beste Version ihrer selbst werden. Ob im Anzug im Büro oder im Hawaii-Hemd auf Weltreise – Hauptsache ist die eigene Zufriedenheit. So stimmten 90 Prozent der Millenials der Aussage zu, dass es ihnen wichtiger sei, glücklich zu sein und Dinge gerne zu tun, als die Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen.

Das klassische, stereotype Männer-Bild, das über Jahrzehnte die Gesellschaft prägte, scheint Geschichte zu sein. Männer müssen keine Machos mehr sein, die die Allein-Versorger der Familie mit den drei kleinen Kindern und der shoppingsüchtigen Frau sind. Die Erwartungen der Gesellschaft, die die Eltern-Generation der Millenials noch versuchte zu erfüllen, sind in den Hintergrund gerückt. Im Vordergrund steht das eigene individuelle Glück.

Was will ich wirklich?

Stattdessen wollen Millenial-Männer zum Wohl anderer Menschen beitragen. Was wiederum gut mit der Sinnsuche zusammenpasst. Gemeinschaft ist modernen Männern wichtig. 72 Prozent finden, dass Gemeinschaft mit anderen ein wichtiger Wert ist, der das eigene Verhalten und Leben bestimmt. 82 Prozent halten es für wichtig, für das einzustehen, was man selbst für richtig hält. Sie stehen für das ein, was ihnen wichtig ist, und möchten einen positiven Einfluss auf andere Menschen haben.

Ausserdem hat Familie einen hohen Stellenwert für die Millenial-Generation und ist ein ausschlaggebender Faktor für das eigene Verhalten. Jungen Männern ist es wichtig, für die eigene Familie da zu sein. Allerdings eben nicht im Sinne von „Vati geht zur Arbeit, Mutti steht am Herd“.

Grosses Thema Gleichberechtigung

Auch Problematiken wie die Gender-Pay-Gap oder die #MeToo-Debatte zeigen ihre Auswirkungen: Gleichberechtigung in Bereichen wie Freundschaften, Beziehung und Beruf ist für eine grosse Mehrheit von jungen Millenial-Männern ein Thema von hoher Wichtigkeit. Allerdings ist dieser Anspruch noch nicht in allen Lebensbereichen umgesetzt.

Wichtige Werte, die das Handeln der Generation bestimmen, lauten: Ehrlichkeit (91 Prozent), Freiheit (90 Prozent) und Gerechtigkeit (89 Prozent). Und genau das scheint die Stärke der Millennials zu sein: Mit neuem Selbstbewusstsein für die Werte einzustehen, die ihnen etwas bedeuten und nach denen sie sich richten. Ob sie das in lässiger Freizeitkleidung oder im schicken Anzug machen, ist der Generation Y egal – das Wichtigste ist, dass es einen Sinn ergibt.

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