Urlaubs-Mehrwert: Zimmer mit Aussicht

Routinierte Weltenbummler wissen genau, in welchen Hotels sie die beste Gegenleistung für ihr Geld bekommen. Meist kennen sie sogar die Nummern der Zimmer, von denen man die beste Aussicht hat. Wie die aussehen, zeigen wir an ein paar Beispielen.

Ein Zimmer mit Meerblick hatte der Reisekatalog versprochen. Und dann kommt man an in seinem Urlaubsparadies, schaut erwartungsvoll aus dem Fenster seiner Unterkunft – und sieht bestenfalls durch einen Spalt zwischen den umliegenden Hotelbauten in der Ferne einen kleinen blauen Fleck. Könnte tatsächlich das Meer sein. Und könnte auch anders laufen. Erfahrene Globetrotter erkundigen sich vor der Buchung nach dem „Room with a view“, dem Zimmer mit traumhafter Aussicht. Die macht die wertvollsten Tage des Jahres gleich noch wertvoller und rechtfertigen den Aufpreis (wenn einer anfällt) allemal.

Geniesserzimmer mit Traumoptik in Niederösterreich

Natürlich waren es wieder einmal die als Gastgeber-Weltmeister bekannten Österreicher, die eine besondere Idee hatten. Innerhalb der letzten zehn Jahre haben sich 110 Urlaubsadressen dem Verband der Geniesserzimmer angeschlossen. In Niederösterreich wohnt man dort nicht nur hochkomfortabel, sondern mit dem gewissen Mehr an Regionalität und Service, der den Unterschied macht. Gestaltet wurden die Geniesserzimmer von Gastgebern, die sich durch ihre Liebe zur Region und der Freude am Genuss auszeichnen – sie haben einen Überblick über die besten Winzer, Mostbauern und Wirte der Umgebung und kennen die attraktivsten Ausflugsziele und Kulturerlebnisse sowie echte Geheimtipps.

Eines der aussergewöhnlichsten Geniesserzimmer liegt nahe der Altstadt von Althofen in Mittelkärnten: 47 Stufen führen hinauf in die Baumkrone der rund 300 Jahre alten Linde, die ein ganz besonderes Nest birgt. Zwei Etagen hoch über dem Alltag, gestaltet aus 150 Jahre altem Lärchenholz, ausgestattet mit luxuriösem Komfort, vom Wohn- und Schlafbereich bis hin zu Dusche und WC. Noch einige Stufen höher, gewissermassen auf der Dachterrasse des Baumwipfels, dem Adlerhorst, lässt sich auf einer Loungeliege unter dem Sternenhimmel nicht nur träumen. Gefrühstückt wird auf dem Balkon oder dem Adlerhorst mit Blick über die Karawanken bis zur Saualpe. Dinner bei Kerzenlicht wird gleich nebenan im 4-Sterne-Prechtlhof serviert, wo auch ein Wellnessbereich bereit steht.

Mit 2’075 Meter ist der Schneeberg bei Puchberg der höchste Gipfel Niederösterreichs. Genau dort liegt der Schneeberghof, von dessen Zimmer man zuerst dieses Naturdenkmal wahrnimmt und dann ganz oben links das Elisabethkircherl bei der Bergstation der Zahnradbahn. Wer neugierig geworden ist, lässt sich vom Hotel einen Platz in der Salamander-Bahn reservieren und geniesst wenig später staunend einen grandiosen Ausblick, der an klaren Tagen bis zum Neusiedler See reicht. Vom Schneeberghof lässt sich die Berglandschaft zu jeder Zeit geniessen – auf der Sonnenterrasse ebenso wie im Panorama-Ruheraum des Wellness- und Spa-Bereichs. Und so bietet dieses 4-Sterne-Superior-Hotel eine erholsame Symbiose von Aktivität, Genuss, Romantik und Entspannung mit kulinarischen Highlights und familiärer Gemütlichkeit. Und das in garantiert gesunder Bergluft: Puchberg trägt den Titel eines Luftkurortes.

Über den Dächern von Innsbruck

Wer in Innsbruck garantiert in einem Zimmer mit Traumblick wohnen möchte, kann das aDLERS buchen. Denn nicht nur von jedem der 80 Zimmer des Design-Hotels blickt man auf die Tiroler Bergwelt, sondern auch von Restaurant, Bar, Wellnessbereich und den Tagungsräumen. Überhaupt ist in diesem Haus, das 2013 als eines der höchsten Gebäude der Stadt eröffnet wurde, alles der Aussicht untergeordnet. Die raumhohen Glasflächen dominieren die Innsbrucker Skyline und die dahinter liegende Alpenkette das Panorama. Dafür ist das Interieur wohltuend zurückhaltend, die 80 Panorama-Zimmern und -Suiten von der 7. bis zur 11. Etage sind puristisch im Design. Dunkle Decken und Wände bilden einen Kontrast zu den hellen Böden, die beliebtesten Plätzen der Gäste sind die Fensterbänke mit Kissen.

Das aDLERS-Restaurant im zwölften Stock hat seinen festen Platz in den Gourmetbibeln der Alpenrepublik, die Bar auf derselben Etage ist Innsbrucks Szenetreff, und im kleinen, aber feinen „Mountain View Spa“ lässt sich bei einer Massage oder dem Gang in die Biosauna wunderbar entspannen. Getoppt wird das Ganze aber von der „aDLERS Roof Top“-Dachterrasse im 13. Stock, die wie die Präsidentensuite für alle Arten von Events oder Feiern gebucht werden kann.

Königliche Aussichten im Kanton Thurgau

Die voralpine Hügelkette zeigt sich wie eine Overtüre zur Bergwelt, am Horizont thront königlich der Säntis. Wir befinden uns in Lipperswil im schweizerischen Kanton Thurgau, wo sich das Wellnesshotel Golf Panorama als schlichter und doch edler Bau harmonisch in die Landschaft schmiegt. Auf den Terrassen und Balkonen der Zimmer geniessen die Gäste herrliche Aussichten, ebenso von der nach Süden ausgerichtete Terrasse der lichtdurchfluteten Suiten und Juniorsuiten. Der stilvolle, moderne Luxus mit Panoramafenstern und zurückhaltenden Farben in den 54 Zimmern, Suiten und Appartements tut sein Übriges.

Das Design- und Wellnesshotel mit vier Sternen im Dreiländereck Schweiz, Deutschland und Österreich bietet neben dem optischen mit seinem Gourmetrestaurant „Lion d‘ Or“ auch kulinarischen Genuss (14 GaultMillau-Punkte), mit dem 18-Loch- und 9-Loch-Golfplatz sowie mit dem 2000 m2 grossen Wellnessbereich spricht das Hotel auch Golf- und Spafreunde an. Wo seit 2010 fein gespeist und luxuriös genächtigt wird, standen ursprünglich übrigens die Stallungen einer grossen Schweinezucht. Beim Neubau wurde sehr auf den Umweltschutz geachtet, unter anderem bezieht das Hotel 70 Prozent der Heizenergie über Erdwärme, beheizt wird es mit Biogas, gewonnen aus dem eigenen Bioabfall.

Penthouse-Panoramablick auf die Ostsee

Feiner Sandstrand und Meer so weit das Auge reicht – dieser Blick eröffnet sich einem von den Penthouse-Suiten des Travel Charme Strandhotels Bansin auf der Ostsee-Insel Usedom. Diese liegen im siebten Stock des Vier-Sterne-Superior-Hotels. Beste Sicht auf das beeindruckende Panorama hat man auch bei einem Bad in der Whirl-Badewanne.

Die beiden Suiten mit den Nummern 701 und 702 bieten auf 67 Quadratmetern alles, was anspruchsvolle Gäste erwarten: ein grosszügiges Schlafzimmer, einen separaten Wohnbereich mit Kamin und eine eigene Dachterrasse. Überhaupt ist das Travel Charme Strandhotel Bansin ein Haus mit Wohlfühl-Faktor. Dafür sorgen geschmackvolle Korbsessel am Kamin mit kleiner Bibliothek, stylische Lounge-Inseln am Panoramapool, Bistro-Tischchen auf der Terrasse über dem Meer, Strandkörbe im Garten oder am Strand vor dem Haus. Direkt an Europas längster Strandpromenade gelegen, ist das Hotel idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge oder für ausgedehnte Radtouren durch ursprüngliche Wälder. Zur anschliessenden Entspannung wird im Puria Spa ein Honig-Ingwer-Zucker-Peeling oder eine Hot-Chocolate-Massage verabreicht. Nicht zu vergessen: Ein besonderes Highlight sind die Paar-Zeremonien in der Private Suite.

Auf einem Felsvorsprung in Osttirol

Auf einem Felsvorsprung in 1’616 Metern thront die Dolomitenhütte in den Lienzer Dolomiten wie ein erhabenes Naturdenkmal. Es ist eine Hütte wie aus dem Bilderbuch: Lärchenschindeln, Holzvertäfelung, Jägerstüberl, Kaminbar, grosszügige Fensterfront, offener Kamin, zwei Terrassen. Erst recht nicht an Zimmern mit Aussicht, die einem vor majestetischer Schönheit den Atem raubt. Die erste geniale Idee hatte 1936 ein gewisser Josef Amort mit der Wahl der Location, aber vollkommen wurde die Hütte erst 2012 mit dem Bau der vier Panorama-Träume unter der Aussichtsterrasse durch die heutige Besitzerfamilie Oles. Wer aus dem Fenster blickt, hat einen phänomenalen Ausblick auf den Hausberg der Lienzer, den Spitzkogel und auf andere Dolomitenspitzen.

Im Gegensatz zu den Anfangszeiten ist die Dolomitenhütte heute leicht von Lienz aus in zwölf Kilometern mit dem Auto zu erreichen. Mehr Spass macht es freilich, sie mit einer Wanderung zu erobern und sie zu weiteren Touren in die umliegende Bergwelt wieder zu verlassen. Aber dies bitte nur kurzfristig, denn die Dolomitenhütte ist ein Ort, an dem man sich nicht satt sehen kann. Satt essen dagegen schon. Die Hüttenwirte Scarlett und Jewaj Oles bringen regionale Hausmannskost auf den Tisch. Zum Beispiel Osttiroler Schlipfkrapfen – und danach einen Kaiserschmarren.

Tierische Aussichten in Südafrika

Etwas Exotisches zum Schluss: Eine halbe Stunde von Pietermaritzburg nahe Durban geniessen die Gäste des Karkloof Safari Spa an der Ostküste Südafrikas luxuriöse Ausblicke. Karkloof liegt auf 3’000 Hektar Land in der Provinz von KwaZulu-Natal, durch das sich zwei Flüsse schlängeln, einer unterbrochen von einem 105 Meter hohen Wasserfall. Von jeder der individuell gestalteten 16 Villen eröffnen sich Ausblicke auf die unendlich scheinende Weite der Savanne, und wer einen Blick aus dem Fenster wirft, hat meist Vertreter ihrer Tierwelt direkt vor Augen.

Das macht Karkloof zu einem romantischen Wohlfühl-Ort für Paare, welche die Privatsphäre der abgelegeneren Villen schätzen, während Eltern mit Kindern eine der vier Familienvillen bevorzugen. Die besten Zimmer mit Aussicht haben die Villen 1 bis 6, und wer ganz für sich zu zweit sein mag, wählt Villa Nummer 10. Es ist zwar ein kleiner Spaziergang dorthin, aber was ist das schon im Vergleich zum Gefühl, dort alleine auf der Welt zu sein. Ein besonderes Erlebnis sind auch die Behandlungsräume mit Glasfront, von denen aus sich während der Gesichtspflege, Schlamm- und Körperbehandlungen die einzigartige Tierwelt Afrikas entspannt beobachten lässt.

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