Luxushotels: Herbergen des Geldadels

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Traditionsbeladene Grand- und coole Designhotels, exklusive Hideaways und Chalets mit vornehmer Zurückhaltung – das sind die Rückzugsgebiete, in denen die Reichen und Schönen dieser Welt ihren Skiurlaub verbringen. Wir stellen einige Luxushotels in namhaften Wintersportorten vor.

Mit 88 Bahnen und 305 Skiabfahrtskilometern ist der Arlberg eines der Top-Skigebiete der Welt. Dem steht die Luxushotellerie in St. Christoph, Zürs und Lech nicht nach. Dasselbe gilt natürlich für St. Moritz und Kitzbühel, ebenfalls Skiorte im elitären Klub „Best of the Alps“, und erste Adressen für die Reichen und die Schönen. Nur Besserverdiener können es sich leisten, dort ihre Urlaubstage zu verbringen. Dafür sind sie unter ihresgleichen, kommen in den Genuss von erstklassigem Service oder neuen Gourmet-Erlebnissen. Aber auch abseits der Promiorte gibt es Hotels der Spitzenkategorie, die keinen Vergleich scheuen müssen, wie unser Beispiel aus dem Stubaital zeigt.

Kunst und Kultur in Sankt Christoph

Das Arlberg Hospiz Hotel in Sankt Christoph gilt seit Jahrzehnten als eine der ersten Adressen am Arlberg. Was aber in den vergangenen Jahren rund um das Luxushotel entstand, dürfte einmalig sein. „arlberg1800 Resort“ nennt sich das alpine Hideaway, zu dem die Alm Residence Suiten, das Hospiz Alm Restaurant, das Chalet Skyfall und die Contemporary Art & Concert Hall gehören.

Schon seit drei Generationen wird das legendäre Arlberg Hospiz Hotel, 1386 als Herberge errichtet, von der Familie Werner geführt. Berühmt ist das Aufnahmeritual in die karitative Bruderschaft St. Christoph, das Seniorchef Adolf Werner zum gesellschaftlichen Ereignis für viele wohlhabende Gäste machte. Sohn Florian war Initiator des Kulturzentrums, das auf 1’800 Metern neben der Konzerthalle ein Kunstatelier, ein Musikstudio, eine Kunstgalerie, ein AIR Space und 17 luxuriöse Chalet Suiten beherbergt. Zentrum des Komplexes ist die sogenannte „Kathedrale“, eine 600 m² grosse Ausstellungshalle. Kunstliebhaber Florian Werner ist auch Initiator des „Artist in Residence“-Programm, mit dem inzwischen über 150 Künstler ein Studio gefunden haben. In der Konzerthalle für 220 Besucher finden regelmässig Konzerte in Klassik, Jazz, Crossover und Pop bis hin zu lokaler Volks- und Kammermusik statt.

Dies ist ein schönes Rahmenprogramm zum Skilauf, aussergewöhnlich wie das Hotel. 2’000 m² gross ist der Spabereich (natürlich mit Pool), nobel die 87 Zimmer und Suiten, spektakulär die Grossflaschen-Weinsammlung von Adi Werner unter der Hospiz Alm. Und wer das Vergnügen hat, bei einer Weinverkostung im Bruderschaftsweinkeller unter der Bruderschaftskapelle dabei zu sein, sollte sich über vertraute Gesichter nicht wundern. Dort erheben auch Staatsschefs, Könige, Wirtschaftsbosse oder Prominente aus dem Showbiz das Glas.

Das Grandhotel von St. Moritz

Es ist das erste Luxushotel von St. Moritz, über 160 Jahre ist das her. Fünf Sterne, 172 Zimmer und Suiten, traditionsbeladen, ein echtes Grandhotel, von denen es nicht mehr allzu viele gibt. Aber das Kulm Hotel, das seit vielen Jahren der griechischen Reederdynastie Niarchos gehört, erfindet sich jedes Jahr neu. Was es nicht nur zum Schweizer Hotel des Jahres 2018 werden liess, sondern auch zu einer permanent attraktiven Adresse für die Reichen und die Schönen dieser Welt.

Zumindest zu den Besserverdienenden sollte man gehören, wenn man das Kulm sorglos geniessen möchte. Das Standard Doppelzimmer kostet in der Hauptsaison rund 675 Franken. Eine Junior-Suite gibt es ab 1’395 Franken. Dafür kümmern sich rund 380 Angestellte plus Hoteldirektor Heinz Hunkeler und seine Frau Jenny um die illustren Gäste. Auf höchstem Niveau, versteht sich. Für die laufende Wintersaison etwa wurde Starkoch Tim Raue für das Restaurant „The K“ engagiert, wo er auf die Teller bringt, was ihm in seinem Berliner Restaurant zwei Michelin-Sterne, 19 Punkte im GaultMillau sowie Platz 48 auf der „The World’s 50 Best Restaurants“-Liste einbrachte. Wie man hört, ist „The K“ permanent ausgebucht.

Allerdings gibt es im Kulm noch fünf weitere Restaurants, zum Beispiel die Sunny Bar, in der die sympathische peruanische Köchin Claudia Canessa – Kennzeichen: blaue Haare und viele Tattooes – feinste und verblüffend einfache Speisen wie „Ceviche Bar“ zubereitet. Ein anderes Highlight seit der Wintersaison 2016/17 ist der Kulm Country Club im historischen, neu gestalteten Eispavillon im Kulm Park mit exzellentem Restaurant, gemütlicher Bar und Sonnenterrasse. Aus dem Open-Air-Pool des 2’000 Quadratmeter grossen Wellnessbereichs hat man einen traumhaften Ausblick auf den St. Moritzersee, gerne vermittelt der Concierge exklusive Huskyschlittenfahrten oder Skijöring, und wer zusehen mag, wie sich die Waghalsigen beim Skeleton in den Eiskanal stürzen – der Eiskanal liegt gleich um die Ecke.

Unaufgeregter Luxus in Lech

Ein Traditionshaus wie das Hotel Arlberg in Lech zeichnet sich durch gleichbleibend höchsten Standard aus. Den wusste zu ihren Lebzeiten auch Lady Di zu schätzen, die jedes Jahr mit ihren Söhnen William und Harry dort wohnte. Neben dem unaufdringlichen Luxus schätzte Prinzessin Diana vor allem die ruhige, intime Atmosphäre. Sie wurde als Gast wie jeder andere behandelt, und diese diskrete Unaufgeregtheit ist einer der Gründe für den Erfolg des Fünf-Sterne-Traditionshauses.

Ein anderer ist das gleichbleibend hohe Qualitätsniveau in allen Bereichen, von der regelmässigen Neugestaltung der 51 individuell eingerichteten Zimmer und Suiten, bis zum revolutionären Skikeller. Aber auch im kulinarischen Bereich gibt es Veränderungen. Die Walserstube des Hotels ist weit über Lech hinaus bekannt für acht verschiedene Fondue-Spezialitäten und Dessertfondues. Weil ständig ausgebucht, wurde sie für Freunde von „Fondue Wrapped“ oder „Asia Fondue“ ausgebaut, ohne ihre urgemütliche Atmosphäre zu verlieren. Das Senses Spa steht für die Wellness-Qualität, das von Gault Millau mit zwei Hauben dotierte Duo Patrick Tober und Franz Riedler samt Team für erstklassige Kulinarik. Dank der zentralen Lage im Ortskern sind es nur ein paar Meter auf die Skipisten.

Alpines Design-Resort in Kitzbühel

Franz Beckenbauer kommt jedes Jahr mit der Familie zum traditionellen Karpfenessen, und wo der Fussball-Kaiser ist, ist Volkslied-König Hansi Hinterseer nicht weit. Gespeist wird im Hotel Kitzhof Mountain Design Resort, einem der angesagtesten Adressen in Kitzbühel. Direkt am Stadtpark, mit Blick auf das Kitzbüheler Horn und den Hahnenkamm, ist das Vier-Sterne-Superior-Hotel nur fünf Gehminuten vom Zentrum von Kitzbühel und nicht weit von den Bergbahnen entfernt. Es ist die gelungene Mischung aus elegantem Design und traditionellem Interieur, das diesem Hotel ein besonderes Ambiente gibt. Offene Kamine, Hirschgeweihe und Designerlampen definieren Tiroler Gemütlichkeit. Schwarzweiss-Fotografien von der „guten alten Zeit“ zieren die Wände. Und die Liebe zum Detail setzt sich in den 168 alpin inspirierten Zimmern, Studios und Suiten fort.

600 Quadratmeter gross ist der Spa-Bereich mit Indoor-Pool und Saunalandschaft, im Kitz Spa wird der Ski-Muskelkater wegmassiert, fürs Workout gibt es einen gläsernen Fitnessraum. In verschieden gestalteten Restaurantbereichen werden das Champagnerfrühstück, ausgewogene Vitalküche zum Lunch, urige Brettljausen oder Gourmet-Abendmenüs serviert. Einen guten Tropfen finden Gäste in der Vinothek mit angrenzendem Weinkeller oder am offenen Kamin der eleganten Kitz Lounge.

Luxuriöse Frauen-Power in Zürs

Es muss an der Frauen-Power liegen, dass Thurnher’s Alpenhof in Zürs am Arlberg im Winter zu den exklusivsten Adressen Österreichs gehört. Dr. Beatrice Zarges führt – unterstützt von Mutter Elfi und Tochter Stephanie – das Haus nicht nur, sie lebt es. Mit Liebe für das kleinste Detail ist so ein einzigartiges Ambiente von ländlichem Luxus, familiärer Tradition und internationalem Flair über Jahrzehnte gewachsen. Das brachte der von aussen betrachtet dezent zurückhaltend wirkenden Luxus-Herberge im alpinen Chalet-Stil den Status von 5-Sterne-Superior und die Mitgliedschaft im exklusiven Kreis bei „The Leading Hotels of the World“ ein.

In Thurnher’s Alpenhof wird Normalität auf höchstem Niveau kultiviert. Zum Beispiel durch die Chefköche Ronald Thelemann und René Pusch, die feinste puristische Gourmet-Küche und regionale Spezialitäten perfektionieren. Relativ klein, aber sehr fein ist der Spa-Bereich mit Indoorpool, Dampfbad und zwei Saunen nebst einem umfangreichen Beauty- und Massageangebot. Letzteres wird nach Skitouren mit dem hauseigenen Skiguide-Roman, der den Gästen während der gesamten Saison kostenlos zur Verfügung steht, besonders gerne in Anspruch genommen. Auch die Zusammenarbeit mit dem persönlichen Fitness-Betreuer Bernd Österle, mehrfacher Mr. Universum Fitness, ist Beleg für einen ganz besonderen Service.

Neu sind die Thurnher’s Residences direkt am Zürsersee-Lift. Vier Suiten und eine Penthouse-Wohnung sind die einzigen Serviced Apartments in Zürs. Modern, luxuriös
und als Zuhause auf Zeit eine reizvolle Alternative zum Wohnen im Hotel, aber mit dem Service von Thurnher’s Alpenhof.

Urlaubshow für Schauspieler im Stubaital

Was haben die Schauspieler Jutta Speidel, Michaela May, Lara Joy Körner, Katerina Jacob, Carin C. Tietze, Janina Hartwig, Ralf Moeller, Götz Otto oder Max von Thun gemeinsam? Sie urlaubten wie Österreichs Gesangsidol Reinhard Fendrich im Spa-Hotel Jagdhof in Neustift im Stubaital. Auch Peter Weck kommt jährlich wenigstens einmal, um eine Gams im Jagdrevier zu schiessen. Warum gerade dieses 5-Sterne-Hotel so beliebt ist und zu den besten Gourmet- und Wellness-Hotels in Österreich zählt? Vermutlich, weil das seit vier Jahrzehnten von der Familie Pfurtscheller geführte Haus viel Luxus mit viel Charme vereint. Dazu kommt beim Blick aus jedem Fenster die grandiose Kulisse der Tiroler Bergwelt, die schneesicheren Gebiete des Stubaier Gletschers oder Schlick 2000 liegen vor der Haustür, dazu gibt es jede Menge Annehmlichkeiten – Stichworte Hubertusstube und Genuss-Gondel.

Die eine ist mit zwei Gault-Millau-Hauben ausgezeichnet, die andere ist das kleinste Gondel-Gourmet-Restaurant Tirol. Küchenchef Boris Meyer, der u.a. im „Noma“ in Kopenhagen arbeitete, verblüfft mit einer Verbindung von klassischen Gerichten und modernen Einflüssen, zubereitet mit regionalen Produkte in kreativem „tirolerischem Stil“. Ein weiteres unschlagbares Argument sind die 3’000 m² Spa und das exklusive SPA-Chalet mit Cocooning-Bereichen auf 700 m². Weiteres Highlight: der Weinkeller mit rund 20.000 Flaschen, darunter umfangreiche Sammlungen von Romanée-Conti- und Château-Mouton-Rothschild-Weinen, zwei der renommiertesten Weingüter der Welt.

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