Nah am Wasser gebaut: Warum Thassos (noch) ein echter Geheimtipp ist

Griechenland und seine Inseln sind der Stoff, aus dem (Urlaubs-)Träume gemacht sind. Während Kreta, Rhodos und die Kykladen in den Sommermonaten von Touristen regelrecht geflutet werden, stehen die Eilande in der Ägäis kaum im Fokus. Dabei sind sie sagenhaft schön – und das nicht nur sprichwörtlich.

Kilometerlange Sandstrände, kristallklares Wasser, beeindruckende Landschaften und gemütliche Tavernen: Thassos dürfte dem Ideal einer Sommerdestination ziemlich nahe kommen. Trotzdem verirren sich im Vergleich zu den griechischen Hotspots im Mittelmeer nur wenige Urlauber auf die „smaragdgrüne Insel“. Das mag daran liegen, dass das Eiland bis heute nicht wirklich touristisch erschlossen ist und nicht einmal über einen eigenen Flughafen verfügt. Allerdings konnte Thassos dadurch auch seinen traditionellen Charme erhalten. Und der fusst auf einer jahrtausendealten Geschichte.

Wer heute in Keramoti die Fähre betritt, um die 40-minütige Überfahrt nach Thassos anzutreten, wandelt unbewusst auf den Pfaden eines Helden der griechischen Mythologie. Denn auch Odysseus führte seine berühmte Irrfahrt an der Insel im Thrakischen Meer vorbei. Um ein Haar wäre er den wunderschönen Gesängen der dort ansässigen Sirenen erlegen. Soweit die Geschichte. Hätte der berühmte Seefahrer gewusst, was die Insel neben den betörenden Frauenstimmen noch zu bieten hat, wäre er ihnen wahrscheinlich erlegen. Denn über die Existenz der Sirenen lässt sich streiten, Thassos‘ Schönheit ist hingegen Realität.

Griechenland von seiner ursprünglichen Seite

Müsste man Thassos mit einem Wort beschreiben, wäre es wohl „Oldschool“. Der Tourismus begann in den 1960er-Jahren und gefühlt ist er in diesem Jahrzehnt auch stehengeblieben, auch wenn mittlerweile verstärkt moderne Hotelanlagen und Luxus-Ressorts das Bild der Insel zieren. Hektik kommt unter den 14’000 Einwohnern nur selten auf, das Leben scheint hier deutlich entspannter seine Bahnen zu ziehen als am Festland. Thassos‘ verträumte Strände, versteckte Buchten und dichte Wälder verstärken diesen Eindruck zusätzlich.

Einen klassischen Strandurlaub wie andere griechische Inseln kann Thassos nicht bieten, dazu fehlt es an Infrastruktur und Freizeitmöglichkeiten. Beides missen Touristen hier allerdings auch nicht, ganz im Gegenteil. Thassos ist das Kontrastprogramm zu all den „Event-Inseln“ im Mittelmeer: traditionell, entspannt, bodenständig – und genau deshalb eine Reise wert.

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