Nach der Matura: Reisen mit Lerneffekt

Nach der Matura: Reisen mit Lerneffekt

Zwischen Frühjahr und Sommer sind Schweizer Schüler endlich fertig mit ihren Maturaprüfungen. Die Schullaufbahn nach einigen Jahren endlich geschafft zu haben, ist für die meisten Grund genug, sich nicht sofort in das Berufs- oder Studienleben zu stürzen.

Viele möchten sich nach den Maturaprüfungen eine Auszeit nehmen und die Welt bereisen, bevor es um die Karriere geht. Das hat durchaus Vorteile, denn auch die eigenen Fähigkeiten können bei einem Auslandsjahr auf Vordermann gebracht werden. Reisen sind dann nicht nur in Sachen Fremdsprachen sinnvoll, sondern auch darüber hinaus.

Fremdsprachen nach der Schule lernen

In Schweizer Schulen wird viel Wert auf eine gute Sprachbildung gelegt. Das beweist auch das sogenannte 3/5 Modell, bei dem die erste Fremdsprache bereits in der dritten Klasse und die zweite dann wenig später ab der fünften Klasse zum Lehrplan gehört. Schulkinder in der Schweiz kommen folglich schon lang lange vor ihren Maturaprüfungen in Kontakt zu Sprachen, die ihnen die weltweite Kommunikation erleichtern. Das Niveau, das bei schulischer Sprachbildung erreicht werden soll, ermöglicht dabei jedoch nicht uneingeschränktes Sprechen. Schüler finden sich im Ausland zwar zurecht, gelangen jedoch in schwierigeren Situationen und im Business-Kontext nach dem Abschluss schnell an ihre Grenzen.

Leben in einer neuen Welt: Sprachreisen festigen Sprachkenntnisse.
Leben in einer neuen Welt: Sprachreisen festigen Sprachkenntnisse.

Ein Sprachaufenthalt kann das auffangen. Hier nämlich verlassen Schüler nach der Matura das gewohnte Schulumfeld, um vor Ort in eine Kultur einzutauchen und sich mich „Native Speakers“ zu umgeben. Der Vorteil hierbei: Es gibt keine Alternative zur Nutzung der fremden Sprache und der gesamte Alltag besteht von früh bis spät aus unbewusstem Sprachunterricht. Natürlich entscheidet auch die Länge des Aufenthalts über deren Effekt. Mit zwei Wochen alleine ist es nicht möglich, eine Fremdsprache sicher zu erlernen. Ganz besonders, wenn ein Sprachaufenthalt zum Lernen einer gänzlich neuen Sprache dienen soll, braucht es Monate, um gute Ergebnisse zu erzielen. Sprachaufenthalte mit Weltreisecharakter nach der Matura sollten daher nicht zu kurz ausfallen.

Sprachaufenthalt mit Langzeit-Charakter als optimale Lösung

Glücklicherweise gibt es heute einige Anbieter, die sich auf Sprachaufenthalte grösseren Umfangs spezialisiert haben. Sie konzipieren nicht nur klassische Sprachurlaube für jüngere Schüler oder Bildungsreisen für Arbeitnehmer, sondern auch Auslandsjahre, bei denen Teilnehmer rund elf Monate lang in einem fernen Land wohnen. Über die Wahl des Landes entscheidet zumeist die Sprache, die gelernt werden soll. So können Auslandsjahre sowohl in England oder Spanien als auch in Japan oder Costa Rica stattfinden. Grundsätzlich gilt: Je ferner das Land, desto grösser das Weltreise-Gefühl.

Vor der Reise sollten erste Kontakte geknüpft werden.
Vor der Reise sollten erste Kontakte geknüpft werden.

Vor der Wahl eines Anbieters für Auslandsjahre mit Sprachunterricht sollten Schüler genau hinsehen. So gibt es solche, bei denen lediglich der Aufenthalt geplant, jedoch kein besonderer Rahmen geschaffen wird. Teilnehmer vermissen hier die Anleitung durch erfahrene Reiseleiter, zusätzlichen Unterricht und im Zweifelsfall auch konkrete Hilfestellung. Anders sieht das bei Anbietern aus, die sich konkret auf den Spracherwerb fokussieren. Wer also einen Sprachaufenthalt bucht, sollte sicher stellen, dass man auch ein komplettes Programm erhält: Von Flügen und Visa-Fragen bis hin zu Unterkunft, Verpflegung und einem Kursleiter vor Ort.

Ebenfalls wichtig bei der Auswahl ist die Betreuung der künftigen Reiseteilnehmer vor einem Auslandsjahr. Immerhin verlassen viele Schüler nach der Matura ihr gewohntes Umfeld zum ersten Mal für lange Zeit und benötigen etwas Starthilfe. Mit Infoabenden und speziellen Treffen, bei denen sich die Teilnehmer besser kennenlernen können, fällt der Wechsel zwischen Alltag und Auslandsjahr weniger hart aus.

Wie Sprachreisen und lange Aufenthalte auf das Berufsleben vorbereiten

Die Matura als höchster Schulabschluss befähigt Schweizer Schüler und Schülerinnen dazu, sich in Karrierefragen möglichst flexibel zu entscheiden. Hochschulen und Universitäten nehmen sie genauso gerne auf wie ausbildende Unternehmen. Häufig aber ist der Schritt in das Berufsleben nach der Schule etwas steinig, denn diese beiden Lebenswelten unterscheiden sich deutlich voneinander. Mit soliden Sprachkenntnissen und mehr als Basiskenntnissen in mindestens zwei Fremdsprachen legen Schüler zwar einen guten Grundstein für ihre Karriere, sind jedoch in persönlicher Hinsicht nicht gut vorbereitet.

Sprachreisen fördern Teamfähigkeit und Motivation.
Sprachreisen fördern Teamfähigkeit und Motivation.

Bezugnehmend auf eine Studie, über die die Handelszeitung berichtete, darf ein besonderes Schlagwort in der Business-Welt nicht vergessen werden.: „Soft Skills“. Diese Fähigkeiten ergänzen das persönliche Profil eines Bewerbers nebst fachlicher Expertise mit Aspekten, die sich in Charakter und Verhalten zeigen. Zu karrierefördernden Soft Skills gehören beispielsweise

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Selbstbewusstsein
  • Kritikfähigkeit
  • und Eigenmotivation.

Wer diese Skills mitbringt, macht sich für Arbeitgeber umso interessanter und kann schneller aufsteigen. Ein Sprachaufenthalt mit Langzeit-Charakter setzt genau hier an, denn die beschränkt den Bildungseffekt nicht nur auf den Spracherwerb alleine, sondern fördert auch persönliche Entwicklung.

So sind Teilnehmer eines Auslandsjahres dazu angehalten, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden, in einer neuen Gruppe sinnvoll zu agieren, eigeninitiativ Kontakte zu knüpfen und kulturelle Offenheit zu beweisen. In der globalisierten Welt spielt das eine bedeutsame Rolle, denn wer keine Berührungsängste hat und das in der Vergangenheit tatkräftig beweisen konnte, unterstreicht seine Motivation und seinen Lernwillen. Dass sich während der Reise ganz nebenbei im Auslandspraktikum auch erste berufliche Erfahrungen sammeln lassen, ist ein Pluspunkt, der ebenfalls gut ankommt.

Wer also von seiner Auslandsreise zurückkehrt und anschliessend im Berufsleben Fuss fassen möchte, hat nicht nur ein Jahr voller spannender Erfahrungen erlebt, sondern sich so entwickelt, wie es die Wirtschaftswelt verlangt. Im Vergleich zum eher ziellosen Backpacker-Jahr ist diese Option daher die deutlich karrierefreundlichere.

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