Durch diesen Markt fährt regelmässig ein Zug

Asien ist aufregend, aussergewöhnlich und – man möchte es kaum glauben – sehr eng. Jeder der schon mal in China, Vietnam oder Thailand auf einem Markt war, weiss das. In der Nähe von Bangkok müssen die Händler des „Mae Klong“ ihre Ware regelmässig in Sicherheit bringen, sonst wird sie plattgemacht.

Planen werden eingezogen, Körbe mit Obst und Gemüse beiseite geschafft, nichts darf mehr auf den Schienen stehen. Schienen? Ja, auf dem Mae Klong Markt in Thailand gibt es Schienen und sie werden in regelmässigen Abständen befahren. Besucher staunen über das ungewöhnliche Schauspiel, das sich mehrmals am Tag wiederholt. Immer, wenn sich die Eisenbahn mit einem lauten Pfeifen ankündigt, machen sich die Händler daran, ihre Ware aus dem Weg zu räumen. Denn auf dem „Railway Market“ teilen sich Markt und Zug eine Gasse.

Der Markt macht mobil

Das liegt daran, dass der Markt seit über 100 Jahren an dieser Stelle seinen Platz hat. Der Bau der Eisenbahnlinie war für die Einheimischen offenbar kein Grund, um umzuziehen. Eine Bahnstrecke konnte die Thais nicht daran hindern, ihren Geschäften wie gewohnt nachzugehen. Man hat sich arrangiert. Im dichten Gewimmel sind zahlreiche Stände aufgebaut, die von saftigen Mangos, über frische Lychees bis hin zu warmen Gerichten alles bieten, was das (Touristen-) Herz begehrt.

Wer also einen Marktbummel mit einer aufregenden Zugfahrt verbinden will, ist hier genau richtig. In Maha Chai besteigt man den „Bummelzug“ nach Mae Klong. Theoretisch gibt es zwar Abfahrtszeiten – der Zug fährt achtmal am Tag – in der Praxis müssen Pünktlichkeitsfanatiker aber Geduld haben, denn die Eisenbahn fährt selten zu den angegebenen Zeiten. Nach einer Stunde erreicht man dann den Markt – und kann nun auf den nächsten Zug warten, der sich mit einem Pfeifen ankündigt und dann gemächlich über den Markt zuckelt.

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