Street-Style auf Asiatisch: Das ist Japan in fünf Gängen

Schon mal von einem Gyoza Hotdog abgebissen oder ein Okonomiyaki probiert? Foodies sollten die nächste Kulinarik-Reise nach Japan planen. Street-Food-Fans können hier günstiger als gedacht auf Entdeckungstour gehen und herausfinden, warum es den Begriff „Kuidaore“ – essen bis zum Umfallen – gibt.

Ein Land ist, was es isst. Japan ist nicht nur das Land der aufgehenden Sonne, sondern auch heller Stern am Kulinarik-Himmel. Denn neben Kirschblütenfest und Fuji, hat es viele der rund 30 Millionen Besucher im Jahr 2018 vor allem wegen der ausgefallenen Gaumenfreuden nach Japan gezogen. Kein Wunder, denn Street-Food-Highlights wie der Gyoza Hotdog oder Octopus to go sind schmackhaft und schonen den Geldbeutel.

Pfannkuchen auf Asiatisch

Das nachweislich hohe Alter verdanken die Japaner vor allem dem gesunden Essen. Zugegeben, Seetang, Fischflocken und geschredderter Weisskohl muten auf den ersten Blick nicht sehr appetitlich an. Die Einheimischen beherrschen aber Küchen-Kniffe, die aus einfachsten Zutaten besondere und überraschend günstige Street-Style-Gerichte zaubern.

Pizza und Pfannkuchen kann wohl jeder, Okonomiyaki nur die wenigsten. Die Zutaten für den traditionellen japanischen Pfannkuchen sind geschredderter Weisskohl und ein Teig aus Mehl, Ei und Dashi (japanisches Suppenkonzentrat). Dazu werden Gemüsesosse, Seetang und Fischflocken gereicht. Wer das probieren möchte, macht am besten einen Abstecher ins „Kiji Umeda“ in Osaka. Pro Gang bezahlt man hier nur zwischen 600 und 900 Yen (etwa fünf bis sieben Franken).

Was kann der Osaka-Hotdog?

Apropos Food-Mix: Der neueste Trend in Japans Küche ist eine Mischung aus Hotdog und Teigtasche. Der Gyoza Dog klingt schräg und ist es auch. Der Fastfood-Hybrid wird ausschliesslich in der Osaka-Ohsho-Niederlassung im Dotonbori-Viertel serviert. Die Restaurantkette kombiniert hierfür traditionelle japanische Gyoza mit einem länglichen Stück Brot. Weitere Zutaten wie Yakisobanudeln, Seetangstreifen und Wasabi können beliebig beigefügt werden. Nach diesem – etwas anderen – Superfood tut ein kleiner Verdauungsspaziergang gut.

Vorbei an dampfenden Suppenkesseln geht es weiter, bis man unweigerlich auf die nächste Strassen-Spezialität stösst: Takoyaki – Oktopus to go! Hierbei bekommt man keineswegs einen achtarmigen Tintenfisch in der Tüte in die Hand gedrückt. Vielmehr werden Mini-Knödel mit gehacktem oder gewürfeltem Tintenfisch gefüllt. Rund geht es weiter, zumindest fast…

Sushi – keine runde Sache?

Gerollte Perfektion hat in Japan einen Namen: Sushi. Maki, Sashimi und Nigiri gehören zur japanischen Küche, wie Pizza und Pasta nach Italien. Dabei wissen die wenigsten, dass die Japaner Sushi eigentlich nicht rollen, sondern einfach etwas Reis und ein Stück Fisch direkt auf das Algenblatt legen. Gegessen wird aus der Hand, oft auch ganz ohne Sojasauce, Ingwer oder Wasabi.

Wem der Sinn weniger nach kaltem Fisch steht, kann es mit einer heissen Suppe versuchen. Die weltweit beliebten Ramen sind Nudelsuppen in den Geschmacksrichtungen Miso, Soja und Salz. Am besten besuchen Foodies dazu die Ganso Ramen Yokocho (Ramen-Gasse) in Sapporo. Sterne-Suppenküche gibt es dagegen in Tokio. Hier haben zwei Ramen-Restaurants einen Michelin-Stern. Was sich in Europa in horrenden Preisen widerspiegelt, ist in Japan einfach nur lecker und günstig. Ein Sternedinner gibt es hier schon für etwa 15 Franken.

Fürstlich tafeln lässt es sich im Street-Food-Land Japan ganz ohne Tafel, dafür aber umso günstiger in den Gassen der Mega-Metropolen. Wer sich in den oft schrillen und chaotischen Vierteln nicht zurechtfindet, kann sich trotzdem ins Getümmel stürzen und problemlos an die Einheimischen wenden. Sie helfen gerne, wenn es um Bestellungen oder Erklärungen im Restaurant geht. Und jeder, sei es Einheimischer oder Besucher, freut sich, wenn es am Ende einer Foodie-Tour heisst: „Oishii!“ – „Es schmeckt mir!“

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