Nassfeld in Kärnten: Der Berg ruft – und die Stars kommen

Das Nassfeld in Kärnten ist ein Skigebiet der gemütlichen Art. Das wird sich für ein Wochenende ändern. Schlagerstars mischen den Berg auf und werden für ein Alpenglühen der besonderen Art sorgen. Eine musikalische Party lockt feierwillige Ski-Enthusiasten auf den Berg und in die Hütten.

Skifahren und Schlager – das sind zwei Dinge, die einfach untrennbar zusammengehören. Selbst die hartgesottensten Verweigerer der leichten Muse geben ihre Zurückhaltung auf, wenn sie nach einem sportlichen Tag auf der Hütte einkehren. Spätestens nach dem ersten Schnaps stört es keinen mehr so recht, wenn der geistige Mehrwert der Texte auf Talfahrt geht. Hauptsache eingängig, Hauptsache lustig. Hach, wie schön kann das Leben sein mit ein paar fröhlichen Songs auf den Lippen.

Insofern hat die Skiregion Nassfeld/Presseger See den richtigen Ton getroffen mit der Wahl ihres diesjährigen Saison-Highlights: Am 5. und 6. April geben sich diverse Schlager-Stars im Rahmen des sogenannten Sonnenskilaufs ein Stelldichein. Beim grossen Open Air Konzert trällern Nino de Angelo („Jenseits von Eden“), Marco Ventre („Der Himmel kann warten“), der selbst ernannte ErVOLKSmusiker Marc Pircher („7 Sünden“) und die Band Ladykryner („Bella Ciao“) um die Wette. Nicht zu vergessen die Schweizer Newcomerin Melissa Naschenweng, die mit ihrem neuen Song „I steh auf Bergbauernbuam“ mehr als eine Million Videoclip-Aufrufe erzielte.

Für Freunde des Schlagers verspricht das also ein fröhliches Wochenende zu werden, das mit 29 Euro (Tagesticket), bzw. 49 Euro (2 Tage) nicht allzu sehr ins Kontor schlägt. Durchaus lohnend kann auch ein Kurztrip per Billigfluglinie übers Wochenende sein, da das Nassfeld strategisch recht günstig über diverse Flughäfen (Klagenfurt, Ljubljana, Triest) erreichbar ist.

Familienfreundliches Skigebiet

Aber lohnt ein Trip in die Skiregion in den Karnischen Alpen auch für ein paar Tage mehr? Das Nassfeld kommt auf immerhin 110 Pistenkilometer, verfügt über 30 Bergbahnen und Lifte. Nomen est omen: Der Name rührt tatsächlich daher, dass es auf den Bergen überdurchschnittlich hohen Niederschlag gibt. Das Nassfeld ist eine Art Schneeloch und daher nicht so stark auf Schneekanonen angewiesen, wie andere Skigebiete. Es ist sicherlich nicht das Top-Gebiet für allzu sportliche Skifahrer. Von den genannten Pistenkilometern gelten nur 11 als schwer-, 69 als mittel- und 30 km als leicht befahrbar, wobei der Grossteil der mittelschweren Pisten durchaus für die Freunde der blauen Pisten geeignet ist. Insgesamt ist das Gebiet besonders für Familien attraktiv.

Im Drei-Länder-Eck zwischen Österreich, Italien und Slowenien herrscht eine herzliche und urige Gastlichkeit. In den 25 Skihütten und Restaurants ist das kulinarische Angebot von guter Qualität, abwechslungsreich und zumindest teilweise auch preiswert. Genaues Hinschauen lohnt: Während in der einen Hütte die Gulaschsuppe 3,80 Euro kostet, schlägt sie ein paar Häuser weiter gerne mal mit knapp dem Doppelten zu Buche. Gerade der Besuch der etwas kleineren, abgelegeneren Hütten, wie etwa der Wätschigeralm, verspricht kulinarische Überraschungen jenseits des üblichen Hütten-Einerleis von Wiener Schnitzel und Gröstl.

Mit den Skiern ins Hotel

Wo unterkommen? Neben exklusiven Häusern wie dem 4-Sterne Lake Resort Presseger See, das gerade mit 18 Luxus-Appartments eröffnet hat, gibt es eine Reihe von budgetschonenden Unterkünften. Die spektakulärste hiervon ist das neu eröffnete „FranzFerdinand“ in Tröpolach. Bis vor einigen Monaten war das auf nur 600 Meter Höhe gelegene Refugium ein Jugendhotel und hiess „Q2“. Das Konzept mit bis zu acht Stockbetten im Zimmer ging nicht so recht auf, weshalb sich die Eigner für eine umfassende Renovierung entschieden. Die beiden quaderförmigen, mit grünem Milchglas verkleideten Gebäude richten sich nun an eine breitere, neue Zielgruppe: Familien, Sportbegeisterte, Gruppenreisende.

Das industrielle Ambiente (Betonwände, Industrieböden, offene Decken) verzichtet auf jeden unnötigen Schnörkel. Bemerkenswert sind die langen Rampen, die sich durch das Atrium ziehen. Die Gäste können hier im Winter mit Skiern entlanglaufen und im Sommer mit Mountainbikes fahren, um das Equipment im eigenen Vorraum zu lagern, der zu allen Zimmern gehört. Dank des hervorragenden Buffets lockt das Hotel trotz eher zweckmässiger Ausstattung mittlerweile eine anspruchsvollere Klientel an.

Insgesamt ist das Nassfeld für die Skifahrer eine Reise wert, die Erholung und Spass in einem überschaubaren und gemütlichen Umfeld suchen. Die Dosis an Halli Galli und Aprés-Ski-Zauber ist für alle Generationen angemessen. Eine Ausnahme wird da sicherlich das anstehende Wochenende bieten, an dem in den Hütten „Skifahren ist nur einmal im Jahr“ gesungen wird.

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