Überraschende Schönheit der Emilia Romagna

Beim Stichwort Adria denken viele vor allem an endlose Strände und lärmende Kinder. Doch die Küstenregion der Emilia Romagna hat viel mehr zu bieten – vor allem aber unberührte Natur und Ruhe.

Wer Natur und Italien in einem Satz hört, denkt vielleicht an die Toskana, an Südtirol oder die entlegensten Ecken Siziliens – aber seltener an die Adria. Doch gerade die Emilia Romagna im Norden Italiens wird Naturliebhaber überraschen. Die Region schmiegt sich zwischen Apennin und Adria und bildet ein Dreieck zwischen Piacenza, Ferrara und Rimini. Für Urlauber ist die Region besonders interessant, da sie neben den beliebten Stränden der Romagna-Adriaküste und einer hervorragenden Küche vor allem eine atemberaubende Naturkulisse bietet.

Das Po-Delta: Eine Welt für sich

Der Nationalpark Po-Delta mit seinen Lagunen, unzähligen Wasservögeln, Dünen und Pinienwäldern geht sanft in eine historische Landschaft mit Hügeln über, in denen sich mittelalterliche Dörfer zwischen Olivenhainen und Rebstöcken verstecken. Raum zum Entdecken und Zeit zum Ausspannen findet sich hier im Übermass.

Ein gut ausgebautes Wegenetz lädt dazu ein, die Gegend ganz für sich zu erkunden. Ob zu Fuss, mit dem Rad, auf dem Rücken eines Pferdes oder in einem Boot. Jede Art der Fortbewegung bietet eine eigene Perspektive auf die einzigartige Flora und Fauna des zum UNESCO Weltnaturerbe erklärten Po-Deltas. Im zauberhaften Bosco della Mesola, einem Wald, der direkt an die 2’000 Hektar grosse Bucht Sacca di Goro anschliesst, finden Grossstadt- oder Jobgeplagte Erholung in der Stille. Mit etwas Zeit und Ruhe lassen sich zahlreiche Tiere in diesem einzigartigen Naturraum beobachten.

Kunst und Kultur im Hinterland

Ebenso gibt es für Kunst- und Kulturinteressierte allerlei zu entdecken, zum Beispiel die Benediktinerabtei von Pomposa, das Schloss Estense della Mesola, das Museum der Bonifizierung Ca‘ Vendramin, die Palladiner-Villa Badoer in Fratta Polesine oder die malerische Altstadt von Comacchio im Süden der Po-Mündung. Von Comacchio aus gibt es ausserdem geführte Bootstouren in die Lagune; hierbei werden alte Fischereitechniken gezeigt und viel Wissenswertes über das Leben der früheren Fischer erklärt. Auch andere traditionelle Handwerkskünste wie die Herstellung von Terracotta oder Mosaiken, für welche die Emilia Romagna bekannt ist, können Urlauber live erleben.

Aber auch sportlich ambitionierte Urlauber kommen nicht zu kurz. Am Meer und seinen herrlichen, insgesamt 23 Kilometer langen Sandstränden ist genug Raum, sich sportlich zu betätigen: egal ob im Sand, beim Schwimmen oder Schnorcheln. Die 13 Touristenhäfen mit mehr als 5’000 Liegeplätzen ermöglichen auch Bootsfahrten und Segeltörns. In Cervia – Milano Marittima erwartet ein 27-Loch-Platz begeisterte Golfspieler. Für Radfahrer ist die „Rota del Sale“ (deutsch: Salzroute) ein neuer Höhepunkt: Von Cervia aus ist es möglich, mit dem Rad die Küste entlang über Ravenna bis nach Comacchio zu fahren.

Nah am Meer – und inmitten der Natur

Eine Besonderheit der Region sind die zahlreichen und sehr gut ausgestatteten Campingplätze und die Feriendörfer, die den Urlaubern ein besonderes Naturerlebnis ermöglichen. Übernachtungen im Zelt oder Wohnmobil bieten die grösste Nähe zur Natur. Wer nicht auf Komfort verzichten mag, ist mit einem kleinen Mobile Home oder Bungalow besser beraten. In der Regel bieten die Campingplätze und Feriendörfer weitere Freizeitgestaltungs-Möglichkeiten wie zum Beispiel Wasserparks oder ein vielfältiges Animationsprogramm mit verschiedenen Kursen insbesondere für Kinder und Jugendliche.

Der Sommerurlaub an der Adria in der Region Emilia Romagna ist also perfekt für all diejenigen, die sich einen engen Kontakt zur Natur wünschen und Ferien unter freiem Himmel geniessen wollen. Und wer Orte wie Rimini, Cesenatico oder Cervia-Milano Marittima nur als Bade-Hochburgen kennt, wird überrascht sein, dass weniger als eine Autofahrstunde entfernt Gegenden wie das Po-Delta, das Marecchia-Tal oder das Naturreservat Onferno mit unberührter Natur und kleinen, ursprünglichen Dörfern auf einen Besuch warten.

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