Sechs Luxus-Hotels und Restaurants im schönen Südtirol

Südtirol ist das Sehnsuchtsziel vieler Urlauber. Sechs Millionen Touristen besuchen jährlich die nördlichste Provinz Italiens. Neben der landschaftlichen Schönheit locken zahlreiche Hotels mit anspruchsvollem Ambiente, hochwertiger Architektur – und dem gewissen Etwas. Wir stellen sechs vor.

Südtirol ist das Sehnsuchtsziel vieler Deutscher. Sechs Millionen Touristen besuchen jährlich die nördlichste Provinz Italiens. Neben der landschaftlichen Schönheit locken zahlreiche Hotels mit anspruchsvollem Ambiente, hochwertiger Architektur und dem gewissen Etwas.

Ein Turm voller Kunst in Völs

Der Besucher erkennt die Herberge auf den ersten Blick gar nicht, so perfekt ist das Hotel Turm in die malerische Kulisse des Ortes Völs am Schlern eingebettet. Das Refugium aus dem 13. Jahrhundert besteht aus vier denkmalgeschützten Türmen. Der Hauptturm war Wehrturm, Gericht, Kerker – und ist jetzt Gaststätte. In dem geschichtsschweren und doch modernen Gebäude werden zwei Sinne besonders angesprochen, bzw. benötigt: Zum einen Orientierungssinn, weil die Stockwerke und Zuschnitte des Gebäudes historisch bedingt so verschachtelt sind, dass jeder Quadratmeter des Hotels einzigartig ist.

Weiterhin Kunstsinn: Karl Pramstrahler, Vater des heutigen Wirts Stephan, hat eine einzigartige Sammlung von 2’000 Ölbildern, Aquarellen, Lithographien zusammengetragen. So wandelt der Gast zwischen Werken von Joseph Beuys, Oskar Kokoschka, Otto Dix, Paul Klee. Der Hausherr baut alle paar Jahre alle Zimmer des Belvita-Hotels um und stattet sie ohne Rücksicht auf Kosten mit dem besten Interieur aus. Kein Raum ist hier wie der andere. Ein magischer Ort.

Ein rührendes Sammelsurium, garniert mit einem Michelin-Stern

Die legendäre Hotelier-Familie Costa hat in Jahrzehnten so allerlei zusammengetragen: Schüsseln, Kleider, Hüte, Schlösser, Fahrräder, Uhren. All das findet sich nun in diesem Hotel „La Perla“, das auf den ersten Blick wirkt wie ein Museum. Fein säuberlich ist das Sammelgut nach Themen geordnet im ganzen Haus mit all seinen urigen Stuben verteilt. Der auf den ersten Blick unprätentiöse Stil geht einher mit einer Küche und einem ungewöhnlich persönlichen Service, die dem Titel „The Leading Hotels of the World“ gerecht werden.

Ganz nebenbei gibt es ein Michelin-Restaurant „La Stüa di Michil“. Das Haus wird geführt von dem Ex-Punk und Ex-Grünen-Politiker Michil Costa, der schon mal im gelben Sakko mit roter Einsteckblume durch sein Haus läuft, Radrennen organisiert und seinen Gästen und Mitarbeitern mitunter Schweigetage zur Selbstfindung verschreibt. Ein Exzentriker, ein Querdenker und ein sozialer Unternehmer, der das Gemeinwohl zum ökonomischen Prinzip seines Hotels erklärt hat.

Stylish relaxen mitten im Weinberg

Der malerische Ort Lana bei Meran ist bekannt für seine zahlreichen Apfelplantagen. Das Navi leitet den Reisenden durch die endlosen Plantagen mit erntegerecht kleinen Bäumen. Der Gast im Vier-Sterne-Hotel Ballguthof kann sich jedoch an einem anderen Obst erfreuen. Das neben dem Haupthaus neu eröffnete Residence-Hotel schmiegt sich in den gepflegten Weinberg hinein. Die modernen, grosszügigen Appartments bieten eine kühle, lichtdurchflutete Eleganz, die mit den Elementen Sichtbeton und rustikalem Holz spielt und durch geschickt angeordnete Fenster immer wieder überraschende Perspektiven und Sichtachsen bietet.

Gestaltet wurde der 2017 eingeweihte Neubau von der Tochter der Hausherrin, die im renommierten Brixener Büro Bergmeisterwolf Architektin ist. Zu passablen Preisen gibt es diverse Weine direkt vom Hausberg und eine reelle Küche. Das Hotel besteht aus zwei unterirdisch miteinander verbundenen Komplexen, wobei der Neubau eindeutig vorzuziehen ist.

Wellness über den Dächern von Meran

Man muss dieses kühle Türkis, das sich wie ein roter Faden durch den Neubau des Fünf-Sterne-Hotels La Maiena zieht, nicht mögen. Den atemberaubenden Blick, den dieses Hotel bietet, allerdings schon. Das Belvita-Hotel liegt in Marling, einem Ort, der einige hundert Meter über Meran liegt und ein phantastisches Panorama-Erlebnis mit Blick in den Meraner Talkessel bietet. Der 2017 eröffnete Neubau verfügt mit Sauna, Infinity-Pool, Whirlpool, Outdoor-Lodge über alles, was man so braucht, um die beeindruckende Bergkulisse zu bestaunen.

Der historische Bahnhof von Marling liegt direkt vor der Tür, was eine unkomplizierte Shopping-Tour in Meran ermöglicht. Aber auch Mountain- und E-Bikes stehen den Gästen für Touren in die City oder die Berge zur Verfügung. Wer Wellness und Naturerlebnis mit dem nahen urbanen Flair verbinden will, ist hier richtig aufgehoben. Das nötige Kleingeld natürlich vorausgesetzt. Dass das Hotel über Tesla-Ladestationen verfügt, ist hier Ehrensache.

Outdoor-Schlafen unter dem Himmeldach

Wem die unmittelbare Nähe zur Stadt nicht so wichtig ist, das Naturerlebnis dafür aber umso mehr, der wird sich im Hotel Alpiana in Völlan bei Lana wohlfühlen. Das 4-Sterne-Alpiana-Haus ist gewissermassen in seinem eigenen Talkessel eingefasst. „Green luxury“ ist das Motto, nach dem die Gastgeberfamilie Margesin die Anlage ausgerichtet hat. Das Alpiana Resort fügt sich perfekt ins Landschaftsbild mit Obstgärten, Wiesen, Kastanienhainen und Bergwäldern ein. Es ist ein typisches Familienhotel, das im Laufe dreier Generationen mit dem fortschreitenden Tourismusboom Komplex um Komplex gewachsen ist.

Der etwas unpersönliche Name täuscht darüber hinweg, dass das Haus familiär geführt wird und die Gastgeber bei jeder Mahlzeit mit anpacken. Die Buffets mit Show-Cooking sind so abwechslungsreich und üppig, dass es den Gast vergessen lässt, dass das Alpiana „nur“ Vier-Sterne-Standard bietet. Der Senior hat bei der Anlage des Komplexes immer darauf geachtet, nach den Sternen zu greifen. Er hat in die Höhe gebaut, um den besten Blick bieten zu können. Besonderes Highlight ist die Sky-Luxus-Suite mit eigener Sonnenterrasse, 360-Grad-Blick und einem Outdoor-Bett fürs Schlafen unter dem Himmelszelt.

Hier gibt’s Kobe-Rind aus veganer Hand

Seit 38 Jahren das Mekka für Steak-Fans ist das Hidalgo in Burgstall nahe Meran. Völlig unspektakulär an einer Ausfallstrasse liegt das Restaurant mit angeschlossenem Hotel, in dem sich allabendlich Fans saftigen Rindfleischs versammeln. Seit Neuestem bietet Wirt Otto Mattivi gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Lissy Pernthaler ein besonderes Geschmackserlebnis für solvente Fleisch-Gourmets: ein Beef-Tasting. In einer eigens eingerichteten, japanisch anmutenden Lounge werden originales Kobe-Beef sowie japanisches und Südtiroler Wagyu verkostet.

Mattivi ist als einziges Restaurant Mitglied der „Kobe Beef Association“. Der Chef hatte 2015 in Japan sein fleischliches Erweckungserlebnis, überlässt aber seiner Freundin („Sie kann besser reden als ich“) bei den Tastings das Erläutern all der kleinen, aber feinen Unterschiede, bezüglich Marmorierung, Lagerung, Temperatur. Dass Lissy bekennende Veganerin ist, tut ihrer Begeisterung keinen Abbruch.

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