Noah Cyrus: «Mit Miley verglichen zu werden, ist mir egal»

Nach zwei erfolgreichen Singles steht nun das erste eigene Album an. Und spätestens damit beweist Noah Cyrus: Sie muss sich nicht hinter ihrer grossen Schwester Miley Cyrus verstecken. Im Interview spricht die 17-Jährige über ihre ersten Schritte im Musikbusiness.

Was ihre ältere Schwester Miley Cyrus (24, „Wrecking Ball“) kann, kann sie schon lange: Die 17-jährige Noah Cyrus arbeitet fleissig an ihrem grossen Durchbruch. Sie hat bereits zwei Singles veröffentlicht, jetzt steht das erste Album „NC-17“ vor der Tür. Und damit muss sie sich keineswegs hinter Miley verstecken. Im Interview mit der SpotOn-Redaktion stellt Noah Cyrus klar: Sie macht ihr ganz eigenes Ding und alle, die sie mit Miley vergleichen und glauben, sie stünde in ihrem Schatten, werden sich noch wundern…

Durch das Leben in einer berühmten Musikerfamilie standest du schon früh in der Öffentlichkeit. Jetzt möchtest du ebenfalls in der Musikbranche Fuss fassen. Fühlt man sich da in eine Rolle gezwängt?

Noah Cyrus: Ich wusste schon immer, dass ich Sängerin sein möchte. Auch wenn meine Schwester und mein Vater erfolgreiche Musiker sind, habe ich mich nicht dazu gezwungen. Ich habe schon früh Songs geschrieben, wollte allerdings erstmal meine Jugend leben und Erfahrungen machen, bevor ich richtig loslege. So kann ich jetzt auch mit gutem Gewissen sagen, dass ich eine tolle Kindheit hatte und nichts verpasst habe – trotz einer Familie, die in der Öffentlichkeit steht.

Befürchtest du, als die „kleine Miley“ angesehen zu werden?

Cyrus: Es kann gut sein, dass ich mit meiner Schwester Miley verglichen werde, aber das ist mir egal. Man wird doch immer mit den Geschwistern verglichen. Wahrscheinlich haben die Leute auch automatisch eine bestimmte Vorstellung davon, wie ich ticke oder wie meine Musik klingt, dabei wissen sie es doch gar nicht! Am Ende kommt es darauf an, ob man meine Musik mag, oder nicht.

Deine Debüt-Single „Make Me (Cry)“ hast du gemeinsam mit R’n’B-Sänger Labrinth geschrieben und aufgenommen. Er hat schon mit grossen Künstlern wie Ed Sheeran oder Rihanna gearbeitet – wie war die Arbeit mit ihm?

Cyrus: Wir haben uns im Mai letzten Jahres über mein Plattenlabel kennengelernt. Als klar war, dass wir miteinander arbeiten würden, bin ich total durchgedreht, denn ich liebe seine Musik und hörte sie die ganze Zeit. Natürlich ist es cool, dass er auch mit grossen Namen wie Ed Sheeran gearbeitet hat, aber darüber mache ich mir nie Gedanken. Mir geht es nur um sein eigenes Talent und seine Stimme. Dafür habe ich ihn schon lange bewundert.

Hast du vor dem Release der ersten Single viele um ihre Meinung gebeten?

Cyrus: Klar, ich habe den Song ein paar Freunden vorgespielt und gefragt, ob er ihnen gefällt. Ich selbst habe mich in dem Moment, als ich ihn vollständig hörte, total verliebt und wusste, dass es die erste Single sein muss. Da war mir egal, was meine Freunde sagen würden. Das ist oft so: Ich frage zwar nach Meinungen, aber am Ende mache ich es ganz anders und einfach so, wie ich es mir wünsche.

Wie war der Release-Tag für dich? Die allererste eigene Single wird veröffentlicht… Schaut man sich dann gleich online die Reaktionen an?

Cyrus: Der Release-Tag war unglaublich. Ich hatte einige coole Interviews. Allerdings lese ich nichts über mich online. Das ist so ein Tick von mir: Ich verbiete mir, Dinge und Kommentare über mich im Internet zu lesen. Natürlich hat mir mein Manager direkt gesagt, dass das Feedback online super ist und ich wusste auch, dass das Video gut ankam und in den ersten Tagen sogar in die iTunes-Charts gekommen war. Das war verrückt.

Warum interessieren dich die Kommentare deiner Fans nicht?

Cyrus: Wenn etwas Negatives dabei wäre, würde es mich traurig machen und ich würde Tage lang darüber nachdenken. Ich kann so etwas dann nicht vergessen und nehme es sehr persönlich. Darum ist es gesünder für mich, es gar nicht anzusehen.

Du nennst dein erstes Album „NC-17“ – ein mehrdeutiger Titel…

Cyrus: NC sind meine Initialen, 17 ist mein Alter und das Jahr. Ausserdem ist die Angabe „NC-17“ eine Altersfreigabe für Filme. Wir sassen beim Abendessen und dachten darüber nach, was für ein lustiges Wortspiel sich bei meinem Namen anbietet. Dann kamen wir auf die Initialen. Als wir dann herausfanden, dass es zusammen mit der Zahl auch eine Altersfreigabe für Filme ist, mussten wir es einfach nehmen – denn es passte aus vielen verschiedenen Gründen. Das Album wird definitiv noch in diesem Jahr erscheinen, wahrscheinlich im Herbst. Ich werde jetzt aber nicht jedes Album mit meinem Alter versehen, wie es Adele tut…

Erzähle etwas über deine Songs. Stecken darin wahre, persönliche Geschichten?

Cyrus: Bei „Make Me (Cry)“ war es nur eine schöne Idee. Wir dachten über das „Was wäre, wenn…“ in Beziehungen nach und hatten dabei die Beziehungen im Kopf, in denen wir zu dem Zeitpunkt waren. „Almoust Famous“ beruht allerdings auf einer wahren Begebenheit, die schon ein gutes Jahr her ist. Das ist womöglich der persönlichste Song auf dem Album. Ich weiss gar nicht, ob die Person, über die ich singe, vom den Song weiss – wir haben schon seit langem nicht mehr miteinander gesprochen.

Dürfen die Fans auf dem kommenden Album noch mehr Liebeslieder erwarten?

Cyrus: Nicht alle meine Songs sind Liebeslieder. Das wird man auf meinem Album merken. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es eben nicht einen bestimmten Klang hat, sondern ganz verschiedene Sounds vereint. Da wäre ein Country-Song, ein spassiger Partysong, dann etwas Popiges… Einfach von allem etwas, aber trotzdem passen sie irgendwie zusammen. So kann ich zeigen, dass ich verschiedene Facetten habe. Es ist ziemlich schwierig, das Album in wenigen Worten zu beschreiben – man muss es sich einfach anhören.

Was steht in diesem Jahr sonst noch an?

Cyrus: Ich werde in vielen Shows zu Gast sein, ausserdem auf ein paar Festivals in Amerika, auf die ich mich besonders freue. Nach dem Album-Release geht es dann auf Tour durch Amerika und Europa, das kann ich kaum erwarten. Ich rede von nichts anderem mehr, will einfach endlich in einem Tourbus unterwegs sein und Abend für Abend Shows performen. Von mir aus könnte es sofort losgehen! Am meisten freue ich mich allerdings auf das Konzert in Nashville – das ist meine Heimat und etwas ganz besonderes.

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