Das war wohl nix! Riesen-Shitstorm für das Fyre Festival

Weisse Strände, exklusives Publikum und Musik vom feinsten. Damit lockte das Fyre Festival auf den Bahamas seine Besucher an. Doch es endete in einem bitteren Desaster für die Veranstalter.

Das von Rapper Ja Rule (41, „Pain Is Love“) organisierte Fyre Festival auf den Bahamas wird wohl in die Geschichte eingehen. Allerdings nicht im positiven Sinn, sondern als das schlechteste Musik-Event aller Zeiten. Gleichzeitig bedeutet das Desaster einen saftigen Social-Media-Shitstorm für Bella Hadid, Alessandra Ambrosio, Hailey Baldwin und Emily Ratajkowski. Diese machten vorab in einem aufwendig produzierten Clip Werbung für das verkorkste Event… Was war passiert?

Eigentlich sollte das Festival an zwei Wochenenden – von 28. bis 30 April und von 5. bis 7. Mai – auf der namensgebenden Bahamas-Insel Fyre stattfinden. Auftreten sollten unter anderem grosse Namen wie Blink 182, Major Lazer, Disclosure, Rae Sremmurd, Klingande und viele mehr. Dafür blätterten die Festivalgänger 12’000 bis 250’000 Dollar hin. Laut Medienberichten war das Fyre Festival trotz der horrenden Preise seit Wochen ausgebucht. Unter den erwarteten 3’000 Besuchern sollten sich zahlreiche Jung-Millionäre, Instagram-Stars und Promi-Kids befinden.

Maximaler Preis, minimale Leistung

Doch das versprochene Paradies aus „dem besten Essen, Kunst, Musik und Abenteuer“ bewahrheitete sich nicht. „Das Essen dort war wahnsinnig schlecht, das Frühstück am Morgen bestand aus tiefgefrorenen Waffeln, Zimtschnecken und lauwarmem Kaffee“, beschreibt ein Festivalbesucher die Situation auf „People.com“. Zudem seien einfach nicht genug Unterkünfte bereitgestellt worden, die Leute hätten um die Schlafplätze kämpfen müssen. Nicht gerade, das was man sich unter einem Luxus-Festival vorstellt. Die Konsequenz: „Wir wollten einfach nur von dieser Insel runter. Die Leute strömen gerade in Massen zum Flughafen, um herauszufinden, wie man von hier wegkommt.“

„Daily Mail“ zitiert zudem Besucher, die die Situation auf dem Gelände als „schlimmer als in einem Flüchtlingscamp“ bezeichnen. Weiter heisst es, dass die als modern und umweltfreundlich angepriesenen Schlafzelte, eher an Zelte in einem Katastrophenlager erinnert hätten. Überall sei Müll herumgelegen.

Blink 182 springen ab

Doch nicht nur die Festival-Besucher kehren der Insel den Rücken. Mit Blink 182 („Enema Of The State“) sagte einer der Hauptacts seinen Auftritt bei dem Insel-Festival ab – offenbar wegen der katastrophalen Umstände, die dort herrschten. „Bedauerlicher Weise wollen wir euch nach gewissenhaften und schwierigen Beratungen mitteilen, dass wir weder dieses noch nächstes Wochenende auf dem Fyre Festival auf den Bahamas auftreten werden“, heisst es auf dem Twitter-Account der Band. Die Gegebenheiten auf der Insel würden es ihnen nicht möglich machen, einen qualitativ hochwertigen Auftritt für die Fans abzuliefern.

Nachdem die Veranstalter um Ja Rule anfangs noch versuchten, das Festival zu retten, blieb ihnen irgendwann nichts anderes übrig, als die Veranstaltung komplett abzusagen. Auf seinem Twitter-Kanal postete der Rapper ein Statement: „Wir arbeiten daran, jeden sicher von der Insel zu bringen […] Ich wollte, dass das ein tolles Event wird, das war kein Betrug. […] Ich entschuldige mich, obwohl das nicht mein Fehler war.“

Tourismusministerium der Bahamas entschuldigt sich

Doch damit nicht genug. Weil der Tourismus einen Grossteil der Einnahmen des Inselstaates ausmacht, veröffentlichte auch das Tourismusministerium der Bahamas eine offizielle Entschuldigung. „Wir sind extrem enttäuscht, wie sich die Ereignisse bezüglich des Fyre Festivals entwickelt haben. Wir wollen uns aufrichtig bei allen entschuldigen, die für diese Veranstaltung in unser Land gereist sind“, heisst es in dem Statement.

Shitstorm für die Models

Auf Twitter werden hingegen nun vor allem die Spott-Tweets an die für Werbezwecke engagierten Models laut – und Erinnerungen an den Pepsi-Fail von Kollegin Kendall Jenner wieder ins Gedächtnis der Internet-Gemeinde gerufen. „Erst Pepsi und Kendall Jenner, jetzt Fyre Festival und Bella Hadid. Kein Model ist mehr sicher“, heisst es zum Beispiel. Oder auch: „Hey Pepsi, könnt ihr bitte Kendall Jenner samt ein paar Pepsi-Dosen mit einem Helikopter zum Fyre Festival einfliegen? #siebrauchenes.“

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