Interview mit André Rieu: «Sich zu verlieben ist das Schönste, was es gibt»

André Rieu im Interview mit dem TREND MAGAZIN

Quelle: Universal Music

Am 25. November 2016 veröffentlichte der charismatische Klassik-Superstar sein neues, romantisches Album „Falling In Love“. Im Februar 2017 kommt André Rieu für eine einmalige Show ins Hallenstadion Zürich. Im Interview erzählt uns der „Walzerkönig“, was ihn zu seinem neuen Werk inspiriert hat.

André Rieu lässt die Herzen mit seinem neuen Album „Falling In Love“, das eine exklusive Auswahl der weltweit bekanntesten und beliebtesten Liebeslieder enthält, definitiv höherschlagen. Für sein neuestes Werk hat er traumhafte Balladen und Hits aus den schönsten Filmen ausgewählt und sie mit Evergreens kombiniert, die seit über sechs Jahrzehnten die Herzen von Millionen Menschen berühren. Die romantischen Klassiker reichen von „Can’t Help Falling In Love“ und „My Heart Will Go On“ bis hin zu neuen Versionen von „Der einsame Hirte“, das sehnsuchtsvolle Lied aus „Kill Bill“ von 2004, das Rieu gemeinsam mit dem Original-Interpret, dem Panflötisten Gheorghe Zamfir neu aufgenommen hat, dem Titellied aus „Love Story“, „Memory“ aus dem Hit-Musical „Cats“, Leonard Cohens „Hallelujah“ oder Charles Aznavours „She“.

Dass Romantik und Liebe auch in seinem Privatleben eine grosse Rolle spielt, zeigt sich, dass André Rieu seit über 40 Jahren mit seiner Jugendliebe Marjorie glücklich verheiratet ist. Auch in seinem Orchester und unter den Mitarbeitern haben sich 13 Paare gefunden und beweisen damit, dass Liebe und Arbeit perfekt kombiniert werden können.

André Rieu ist ein musikalisches Phänomen, das in der Entertainment-Welt seinesgleichen sucht. Gemeinsam mit seinem Johann Strauss Orchester hat Rieu mit seinen spektakulären Konzerten ein weltweites Walzer-Revival ins Leben gerufen. Bislang hat er über 40 Millionen Alben verkauft, hat 487 Platin- und 271 Gold-Awards entgegengenommen und ist im weltweiten Live-Geschäft einer der erfolgreichsten Tourneekünstler – Rieu verkauft mehr Tickets als beispielsweise Bruce Springsteen, Coldplay oder AC/DC.

Die DVD zum neuen Album, „Falling in Love – In Maastricht“ ist bereits am 14. Oktober erschienen und enthält 32 Titel, live aufgenommen in traumhafter Kulisse auf dem Vrijthof in Maastricht. Als Stargast begrüsste André Rieu in diesem Jahr Lou Bega, der 80’000 Fans aus 79 Nationen unter anderem mit Mambo Nr. 5 begeisterte.

Nach Konzerten in Argentinien, Australien, Neuseeland und Grossbritannien kehrt der Weltstar 2017 für einen Abend zurück in die Schweiz um das Publikum am 18.02.2017 im Hallenstadion in Zürich verzaubern.

Guten Tag Herr Rieu. Herzlichen Dank für das Interview. Es ist uns eine besondere Freude. Wie geht es Ihnen und wie war Ihr Jahr 2016?

Es geht mir wunderbar, danke! 2016 war ein tolles Jahr. Wir hatten Auftritte auf vier Kontinenten, in Europa, Australien/Neuseeland, Südamerika und den USA. So viele wunderbare Abende und begeisterte Zuschauer. Ausserdem bin ich zum fünften Mal Grossvater geworden! Das war für meine Frau Marjorie und mich der schönste Moment.

Wir würden Sie die wunderbare neue Platte „Falling In Love“ beschreiben und wie ist das Album entstanden?

Es ist ein sehr persönliches Album. Ich bin seit 42 Jahren verheiratet. Auf dem Album sind die schönsten Liebeslieder der Welt. Melodien, die meiner Frau Marjorie und mir sehr viel bedeuten und die uns unser ganzes Leben begleitet haben. Beispielsweise „She“ von Charles Aznavour ist das Lieblingslied meiner Frau. Oder „Memory“ aus Cats, „My Heart Will Go On“ aus Titanic, aber auch Evergreens wie “Scarborough Fair“. Ich hoffe, dass sich viele Menschen beim Anhören des Albums neu verlieben werden.

Auf dem Album ist auch der Song „Hallelujah“ zu hören. Wie standen Sie zum erst kürzlich verstorbenen Leonard Cohen?

Ich kannte ihn nicht persönlich, aber ich habe seine Musik immer sehr bewundert. Er war ein grossartiger Künstler.

Die DVD zum neuen Album „Falling in Love – In Maastricht“ ist bereits am 14. Oktober 2016 erschienen. Erzählen Sie uns ein bisschen über die DVD?

Die DVD wurde bei unseren jährlichen Sommer Openairs in Maastricht aufgenommen. Wir hatten über 80’000 Zuschauer aus 79 Nationen, selbst von den Fidschi-Inseln, ist das nicht fantastisch? Über zweieinhalb Stunden romantische, fröhliche und bewegende Musik auf dem schönsten mittelalterlichen Platz der Niederlande, dem Vrijthof. Mit dabei waren in diesem Jahr auch 300 Walzertänzer, ein unglaubliches Bild.

Was hat Sie zu diesem Album inspiriert?

Die Liebe und die Musik an sich. Wir überlegen jedes Jahr ein neues Thema. Letztendlich ist die Liebe doch immer das, was uns antreibt. Die Liebe zur Musik, zum Partner, zur Familie oder zum Beruf. Ohne das geht es nicht. Und „Falling in Love“ sich „zu verlieben“ ist doch das Schönste, was es gibt auf der Welt.

Wie lange haben Sie an diesem Album gearbeitet?

Das Repertoire haben wir schnell zusammengestellt, an einem Vormittag. An den Aufnahmen haben wir ungefähr drei Wochen in meinem Studio in Maastricht gearbeitet.

Was hören Sie privat für Musik

Ich höre privat so gut wie nie Musik. Eine Ausnahme ist natürlich, wenn meine Enkel singen oder Klavier und Geige spielen!

Sie sind im weltweiten Live-Geschäft einer der erfolgreichsten Tourneekünstler, haben über 40 Millionen Alben verkauft, unzählige Platin- und Goldawards entgegengenommen und spielen in der Liga von Bands und Künstlern, wie U2, Madonna, Bruce Springsteen, Coldplay oder AC/DC. Wie ist das für Sie und wie finden Sie diesen Vergleich?

Natürlich freue ich mich über den Erfolg, weil er beweist, dass wir mit unserer Art Musik zu machen, viele tausende Menschen erreichen und glücklich machen. Der Erfolg macht mich auch stolz. Aber ich selbst vergleiche mich nicht. Ich würde auch nicht meinen Musikstil ändern, nur um Leuten zu gefallen. Unsere grosse Stärke ist, dass wir wirklich mit dem ganzen Herzen musizieren, Spass haben und mit Leidenschaft dabei sind. Und das spüren die Zuschauer.

Und mit welchem dieser Künstler, bzw. Bands könnten Sie sich ein Duett vorstellen: U2, AC/DC, Bruce Springsteen, Coldplay oder Madonna?

Mit dem „Boss“. Bruce Springsteen!

Haben Sie ein Erfolgsrezept?

Ich denke, es ist eine Mischung aus Emotion, Humor, Kommunikation und Aufrichtigkeit. Ich bin zu Hause kein anderer Mensch als auf der Bühne, und das spüren die Zuschauer. Emotionen sind das Wichtigste. Ich glaube, ich habe ein gutes Gespür dafür, ein Programm zusammenzustellen, das die Zuschauer wirklich berührt, sie weinen, lachen oder auch tanzen lässt. Und ich spreche mit dem Publikum, beziehe es ein. Das macht niemand sonst.

Sie spielen am 18. Februar 2017 ein Konzert im Hallenstadion Zürich. Was können Ihre Schweizer Fans erwarten?

Ich freue mich sehr, endlich wieder zurück nach Zürich zu kommen. Die Fans dürfen sich auf eine tolle Show mit den schönsten Hits aus Musical, Film, Oper, Operette und natürlich romantische Walzer freuen. Dabei sind mein Johann Strauss Orchester, übrigens das grösste private Orchester der Welt, Chor, viele internationale Solisten und ich natürlich auch (lacht).

Wie gefällt Ihnen eigentlich die Schweiz?

Ich liebe die Schweiz! Für uns Niederländer ist die Schweiz natürlich ein Traum. Wir haben ja keine Berge. Diese wunderbare Landschaft, die Menschen, die Architektur. Es ist richtig gemütlich. Und natürlich bin ich ein Fan von Schweizer Käse und Schokolade. Wenn ich mir ein Ferienhaus kaufen würde, dann entweder in Bayern oder in der Schweiz.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Interviews geben (lacht). Nein, ich spiele mit meinen Enkeln, lese, spiele Sudoku oder baue etwas in meinem Garten. Wenn nicht Musiker, wäre ich gerne Architekt geworden.

Wie finden Sie hat sich die Musikindustrie vom Anfang Ihrer Karriere bis jetzt entwickelt oder verändert?

Es ist durch das Internet alles viel schneller geworden. Jeder kann heute Musik streamen oder downloaden, dafür werden viel weniger CDs im Laden verkauft. Wahrscheinlich wird es irgendwann gar keine Musik mehr in den Geschäften geben. Aber die Plattenfirmen mögen mich, weil meine Fans noch die CD wirklich in der Hand halten wollen. Die kaufen das physische Produkt.

Was halten Sie eigentlich von Casting oder Reality Shows im Stil von „Deutschland sucht den Superstar“ oder „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“?

Man hat mich schon oft gefragt, als Jurymitglied in Casting Shows aufzutreten, ich habe das immer abgelehnt. Ich mag Casting Shows nicht. Musik sollte kein Wettbewerb sein. Reality Shows schaue ich nie, nein, schrecklich.

Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

Ich spiele selber rund 100 Konzerte pro Jahr auf der ganzen Welt, also schaffe ich es leider nicht oft in andere Konzerte zu gehen. Ausser natürlich in die meiner Enkel in der Schule!

Ihr letzter Kinobesuch?

Ganz selten leider. Ich habe nicht viel Zeit, ins Kino zu gehen. Wenn ich mir einen Film anschaue, ist das meistens zu Hause oder im Flugzeug. Mein letzter Kinobesuch war in den 90er Jahren, glaube ich: einer der letzten Bondfilme (lacht). Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Ich war auch später nochmal im Kino und habe mit meiner Frau „Das Leben der Anderen“ und „Bienvenu chez les Ch’tis“ gesehen.

Eine Message für unsere Leser?

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein wunderbares, gesundes Jahr 2017 voller Musik und freue mich auf unseren gemeinsamen Abend in Zürich im Februar.

Konzert
Datum: Samstag, 18.02.2017
Ort: Hallenstadion Zürich
Tickets: www.ticketcorner.ch
Info: www.andrerieu.com

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