Alan Walker: «Ich bin noch Single»

Alan Walker ist nach seinem Traumjahr 2016 weiterhin auf Erfolgskurs. Trotzdem steht auch in diesem Jahr kein Album auf dem Programm. Wieso nicht, erklärt der Norweger im Interview. Dabei spricht er ausserdem über seinen Plan B – und seinen Beziehungsstatus.

An ihm kam 2016 wirklich keiner vorbei: DJ und Produzent Alan Walker (19) war mit seiner Single „Faded“ fast durchweg in den Charts vertreten und lieferte damit den Song des Jahres ab. Wer ein One-Hit-Wonder vermutete, lag komplett falsch: Der Mann mit dem Hoodie und dem vermummten Gesicht legte mit den Songs „Sing Me To Sleep“ und „Alone“ erfolgreich nach. Wieso er trotzdem kein Album veröffentlichen will, verrät der Norweger der SpotOn-Redaktion. Im Interview spricht er ausserdem über das Leben auf Tour, seinen Plan B und darüber, wie der Erfolg seine Chance bei Frauen verändert hat.

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie auf Ihr Megajahr 2016 zurückblicken?

Ich bin einfach unfassbar stolz. 2016 war so unglaublich surreal und überwältigend. Dass ich das erleben durfte, ist grossartig.

2017 sind Sie viel unterwegs. Erst die Club-Tour durch Europa und anschliessend Ihre erste Nord- und Mittelamerika-Tour. Wie ist das für Sie?

Es ist sehr anstrengend. Aber es macht natürlich auch sehr viel Spass, vor einem tollen Publikum zu spielen. Es ist unglaublich, in einem ausverkauften Club aufzulegen, wenn du weisst, dass jeder einzelne da drin nur deinetwegen da ist.

Was geniessen Sie dabei besonders?

Wenn ich meine alten Songs spiele und die Menge mitsingt. In London war das Publikum beispielsweise lauter als die Sängerin auf der Bühne. Das war verrückt.

Sie sind derzeit einer der erfolgreichsten auf Ihrem Gebiet. Wie definieren Sie selbst Erfolg?

Erfolg ist, sobald man etwas erreicht. Es muss nichts Grosses sein. Aber sobald es mir persönlich etwas zurückgibt und mich in irgendeiner Weise belohnt, ist das für mich Erfolg.

Und wie erklären Sie sich persönlich Ihren Erfolg?

Anstatt dem Mainstream zu folgen, versuche ich etwas Einzigartiges zu machen. Es darf zwar einen Touch von Mainstream haben, aber es muss etwas Neues sein. Das würde ich den „Alan Walker Sound“ nennen.

Beschreiben Sie diesen Sound doch bitte kurz.

Downtemple, Uplifting, melancholisch.

Wieso singen eigentlich bisher nur Frauen Ihre HIts?

Das liegt tatsächlich nur daran, dass wir noch keinen passenden Song für eine männliche Stimme produziert haben.

Dürfen sich die Fans in diesem Jahr auf ein Album freuen?

Nein. Ich glaube nicht an Alben. Der Markt basiert zunehmend auf Streaming. Und ein ganzes Album zu machen, braucht extrem viel Zeit. Um vier, acht oder noch mehr Songs zu veröffentlichen und mit einem gesamten Album Erfolg zu haben, musst du schon ein grosser Künstler sein. Heute ist es leider oft so, dass zwar Alben veröffentlicht werden, von denen aber nur ein oder zwei Tracks Beachtung finden.

Dann hoffen wir einfach mal auf eine neue Single…

Es werden auf jeden Fall neue Singles kommen. Ich habe von Anfang an eine Single nach der anderen veröffentlicht und so werde ich es beibehalten. Ich habe ein paar Songs im Kopf, wir müssen uns nur entscheiden, welcher es wird.

Mit welchem Künstler oder Produzenten würden Sie gerne einmal arbeiten?

Ich war schon immer ein grosser Fan von Bruno Mars. Mit ihm zusammenzuarbeiten, könnte ziemlich cool sein. Bei den Frauen wären Adele, Ellie Goulding und Zara Larsson meine Favoriten. Wenn ich mir einen Produzenten aussuchen dürfte, würde ich gerne mit Martin Garrix oder Kygo arbeiten.

Was würden Sie tun, wenn es in Zukunft nicht so erfolgreich weitergeht?

Ich habe tatsächlich keinen Plan B. Sollte meine Musik irgendwann floppen, würde ich trotzdem nicht aufgeben. Ich arbeite seit vier oder fünf Jahren an meiner Musik und meinen Social Brands. Diese Fanbase besteht und ich glaube, dass es ziemlich schwer wäre, das kaputt zu machen. Sollte es aber dazu kommen, würde ich wieder die Schulbank drücken. Ich habe die Schule im letzten Jahr abgebrochen, weil es einfach zu viel war, beides unter einen Hut zu bekommen. Ich musste mich entscheiden: Schule oder Musik. Meine Eltern und sogar die Schule haben mich dabei unterstützt. Aber mein Plan war immer, die Schule abzuschliessen. Das ist tatsächlich noch immer eines meiner grössten Ziele.

Wie verbringen Sie denn Ihre Freizeit?

Während der Tour habe ich gar nicht so viel Freizeit. Und wenn doch, nutze ich sie, um zu schlafen. Das kommt da meistens zu kurz. Letzte Nacht habe ich zum Beispiel nur zwei oder drei Stunden geschlafen. Wenn ich frei habe, verbringe ich so viel Zeit wie möglich mit meinen Freunden zuhause. Seit ich so viel unterwegs bin, ist das ganz schön selten geworden.

Wie stehen Ihre Freunde zu Ihrem Erfolg?

Sie beschweren sich, dass ich immer unterwegs bin. Doch das ist nun mal Teil meines Jobs. Aber sie unterstützen mich auch sehr, genau wie meine Familie. Das bedeutet mir viel, denn ohne sie könnte ich das alles gar nicht machen.

DJs sind bei Frauen sehr beliebt. Nutzen Sie das aus oder sind Sie eher zurückhaltend?

Früher war ich immer eher der schüchterne Typ im Hintergrund. Zugegebenermassen war ich aber auch gar nicht so viel auf Partys. Ich habe meistens zuhause an meiner Musik gearbeitet. Jetzt bin ich natürlich viel unterwegs, aber auch da treffe ich gar nicht so viele Mädels. Ich mache einfach meinen Job und dann gehe ich wieder. (lacht)

Heisst das, Sie sind noch zu haben?

Ich bin noch Single, ja.

Wenn Sie an die Zukunft denken: Was sind Ihre Hoffnungen und Ängste?

Ich wünsche mir, eine noch breitere Masse mit meinen Liedern zu erreichen, noch mehr Musik zu veröffentlichen und weiter auf Tour zu gehen. Meine grösste Angst? Gerade kämpfe ich mit einer Erkältung und ich hoffe, dass sie nicht ausbricht.

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