Marian Gold: So sehr hat ihn der Tod von David Bowie getroffen

Der Tod von David Bowie im vergangenen Jahr hat die Musik-Welt geschockt, auch Alphaville-Sänger und Band-Leader Marian Gold. Was Bowie für ihn bedeutete, verrät er im Interview.

Der Tod von David Bowie im vergangenen Jahr hat die Musik-Welt schwer getroffen. Auch Marian Gold (62), Sänger der Synthie-Pop-Helden Alphaville, traf die plötzliche Nachricht von dessen Ableben schwer, wie er im Interview mit der SpotOn-Redaktion anlässlich des neuen Albums „Strange Attractor“ verrät:

Herr Gold, Sie haben David Bowie oft als eines Ihrer Idole bezeichnet. Hat Sie sein Tod letztes Jahr sehr getroffen?

Marian Gold: Das war absolut grauenhaft. Es war ein totaler Schock und kam völlig unvorbereitet. Das Album dazu war dann mehr oder weniger selbsterklärend. In dem Moment, als alle wussten, dass dieser Mann nicht mehr lebt, verstand man die Songs darauf. Das war typisch Bowie. So einen Abgang bekommt nur einer hin. Da muss man auch das Positive sehen.

Was hat Bowie für Sie bedeutet?

Gold: Für mich war Bowie die permanente Hintergrundmusik meines ganzen Lebens. Seit Anfang der 1970er Jahre bin ich ein Fan von ihm. Ich kann nicht sagen, dass seine Musik einen direkten Einfluss auf uns hatte, aber für mich war er ein Idol.

Hatten Sie je die Möglichkeit, ihn persönlich kennen zu lernen?

Gold: Nein, leider nicht. Aber ich habe es zu einer Zeit versucht, als ich selber noch gar kein Musiker war. Als ich Ende der 1970er Jahre hörte, dass Bowie in Berlin an einem neuen Album arbeiten soll, konnte ich es kaum glauben. Man sah ihn hin und wieder im Club SO 36 – das ist ein Club, der heute noch existiert. Eine Zeit lang bin ich drei oder vier Mal die Woche da hingegangen, in der Hoffnung, ihn dort zu sehen. Später hat sich auch keine Möglichkeit mehr eröffnet, ihn zu treffen. Allerdings weiss ich auch nicht, ob ich das wirklich gewollt hätte.

Man sagt ja, man soll seine Idole besser nicht persönlich treffen…

Gold: Genau! Wobei ich mir das bei Bowie gar nicht vorstellen kann. Man kennt natürlich viele Geschichten über ihn. Zum Beispiel soll er sich, so lange er nicht verheiratet war, einen Sport daraus gemacht haben, seinen Freunden die Freundinnen auszuspannen – was nicht so nett ist. Aber das hat meiner Bewunderung keinen Abbruch getan. Ich bin ohnehin ein sehr scheuer Mensch. Bei Leuten, die ich nicht kenne, aber bewundere, bin ich eher schüchtern. Das wäre sicher ein sehr komisches Zusammentreffen geworden.

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