Fantasy: «Wir sind ganz liebe Gangster»

„Bonnie & Clyde“ heisst das neue Album von Fantasy. Das klingt wenig nach Schlager. Welche Geschichte dahinter steckt, und warum sie perfekt zum 20-jährigen Jubiläum des Schlager-Duos passt, verraten Freddy und Martin im Interview.

Was den kommerziellen Erfolg angeht, sind Freddy März (46) und Martin Marcell (46) alias Fantasy echte Spätzünder. Erst mit Anfang 40 startete das Schlager-Duo richtig durch. Zweimal Platz eins und ein dritter Platz lautet die Bilanz der letzten drei Alben in den Charts. Zum 20-jährigen Bandjubiläum bringen Fantasy nun ihr neues Album „Bonnie & Clyde“ heraus. Welche Parallelen es zwischen dem legendären Gangster-Pärchen und dem Schlager-Duo gibt, erklären Freddy und Martin im Interview. Ausserdem verraten die beiden das Geheimnis ihres Erfolges.

Dieses Jahr steht Ihr 20-jähriges Jubiläum an. Wie wird gefeiert?

Freddy März: 20 Jahre müssen natürlich gefeiert werden! Jetzt kommt zuerst das Album „Bonnie & Clyde“ am 7. April und im Herbst sind wir auf Jubiläumstour.

Martin Marcell: Im Sommer findet dann auch wieder unser alljährliches Open Air „Sommernacht“ in Aspach statt. Das ist für uns ein besonderes Highlight im Jahr. Man darf sich auch auf grossartige Kollegen freuen, die uns dort unterstützen werden.

Als Sie damals angefangen haben, zusammen Musik zu machen, hätten Sie jemals mit diesem Erfolg gerechnet?

Freddy: Niemals.

Martin: Wir wollten schon immer Musik machen. Dass es so ein grosses Ausmass annehmen würde, hätten wir nicht gedacht. Davon geträumt haben wir sicherlich, aber wir konnten es uns damals noch nicht vorstellen.

Was glauben Sie, ist das Geheimnis Ihres Erfolges?

Martin: Wir begegnen unseren Fans auf Augenhöhe und nehmen uns immer Zeit für sie. Letzteres ist aufgrund der Verpflichtungen schwieriger geworden, aber wir versuchen unser Möglichstes, um daran festzuhalten.

Freddy: Viele von diesen Fans sagen uns nach, dass man uns den Erfolg nicht anmerkt. Die registrieren das im Grunde genauso wenig wie wir. Wir sind zwei Freunde, die Musik machen. Aber was Martin sagt, ist schon richtig: Wir lassen immer eine gewisse Nähe zu und versuchen uns Zeit für die Fans zu nehmen. Das macht uns aus.

Auf welchen Moment Ihrer Karriere sind Sie besonders stolz?

Freddy: Wenn wir auf Tour gehen und die Hallen voll sind. Hier können wir so viele Menschen erreichen und das macht mich stolz und glücklich.

Martin: Ganz besonders stolz sind wir natürlich auf unsere Fans. Aber auch auf uns, dass wir 20 Jahre so durchgehalten haben.

Gibt es etwas, das Sie rückblickend lieber anders gemacht hätten?

Freddy: Heute nicht mehr. Ich bin im Einklang mit mir, habe mir das erarbeitet. Ein bisschen mehr Selbstvertrauen wäre aber manchmal nicht schlecht.

Martin: Was würde ich ändern? Ich bin mit dem Ist-Zustand auch ganz zufrieden. Ich hätte nur manchmal gern mehr Zeit für meine Familie gehabt.

Warum haben Sie sich eigentlich für den Albumtitel „Bonnie & Clyde“ entschieden? Klingt ja eher nach einem Gangster-Album.

Freddy: Nach 20 Jahren Fantasy kommt man schon mal zum Nachdenken: Über die gemeinsame Zeit und die Ups und Downs, die wir hatten. So sassen wir eines Abends im Tourbus zusammen und haben auf die Zeit zurückgeschaut. Als es nicht so gut lief und man uns im Radio nicht spielen wollte, dachte man sich schon manchmal: „Meine Güte, jetzt gehen wir da aber mal in den Laden rein und hauen ordentlich auf den Tisch – wir haben doch auch gute Musik!“ So kam der Gangster-Gedanke zustande. Wir sind aber natürlich ganz liebe Gangster. Und da wir stets zusammengehalten und uns gegenseitig aufgebaut haben, war schnell klar: „Bonnie & Clyde“, das ist Fantasy.

Freddy, Ihr Sohn Sandro ist mittlerweile auch Schlagersänger. Wie stolz sind Sie auf ihn?

Freddy: Ich war schon im Vorfeld – bereits seit einigen Monaten – sehr aufgeregt und habe mir gewünscht, dass er es mit seinem Album in die Top 100 schafft. Als ich dann im Laufe der Zeit gesehen haben, wie positiv sich das Album vom Trend her entwickelt hat, habe ich ganz stark auf die Top 50 gehofft. Dass er nun auf Platz fünf eingestiegen ist, war für mich natürlich eine riesen Überraschung! Ich bin sehr glücklich und freue mich sehr für ihn. Ganz besonders freue ich mich natürlich, dass er dies ganz ohne den Einfluss von Fantasy geschafft hat – das macht mich sehr stolz.

Im Mai erscheint Helene Fischers neues Album. Glauben Sie, sie kann an den Erfolg von „Farbenspiel“ anknüpfen?

Martin: Das ist schwierig zu sagen, aber wir wünschen ihr das natürlich!

Freddy: Dem stimme ich zu.

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