Matthias Steiner: Darum hielt er seine Musik so lange geheim

Matthias Steiner bringt sein erstes Album heraus – und die Musik ist für ihn „kein Spassprojekt“, stellt er im Interview klar. Der ehemalige Spitzensportler verrät auch, warum er daran im Verborgenen gearbeitet hat.

Matthias Steiner (34) kennen die meisten als Spitzensportler – bis jetzt: Der Olympiasieger im Gewichtheben startet in diesem Frühjahr musikalisch durch. Am Freitag erscheint sein Debütalbum „Zurückgeliebt“. Was es darauf zu hören gibt und wie wichtig ihm die Musik ist, erklärt der 34-Jährige im Interview.

Im März kam bereits Ihre erste Single heraus, am 14. April erscheint Ihr Album. Wie sind die Reaktionen darauf, dass Sie jetzt Musik machen?

Matthias Steiner: Meine Fans sind mir natürlich treu und reagieren sehr positiv. Ansonsten muss ich das Album abwarten, die Single alleine ist noch nicht aussagekräftig. Ich bin wirklich gespannt, wie die Leute reagieren. Ich rechtfertige mich aber auch nicht dafür, dass ich singe. Die Musik beschäftigt mich schon lange, ich habe bereits als Kind Akkordeon und Klavier gelernt. Gesungen habe ich ebenfalls immer gerne.

Wie kam es zu dem Album?

Steiner: In den vergangenen drei Jahren hat es sich immer mal wieder ergeben, dass ich im Fernsehen aufgetreten bin, zum Beispiel bei Florian Silbereisen. Daraufhin meldeten sich Produzenten, die mir eine Zusammenarbeit angeboten haben. Als ich mich darauf eingelassen habe, wurde mir klar: Das hört sich richtig gut an und macht Spass. Zweieinhalb Jahre Arbeit stecken nun darin. Die lief aber eher hinter den Kulissen ab. Es war auf jeden Fall nicht so, dass ich mich eines Tages gefragt habe: Was mache ich jetzt, ach, ich singe mal… Das sieht vielleicht so aus, weil ich das Projekt unter Verschluss gehalten habe. Aber ich wollte das erst mal nicht rausposaunen, sondern sehen, ob es die richtige Qualität hat und ob ich es wirklich gerne mache. Ich habe zudem Gesangsunterricht genommen und nehme ihn auch weiter. Ich habe den Anspruch in jeder Situation gut zu klingen, auch live.

Wie würden Sie Ihre Musik selbst beschreiben?

Steiner: Handgemachte, schöne, deutschsprachige Musik. Einige Lieder sind leicht autobiografisch und alles aus dem Leben gegriffen. Es gibt auch zwei Sportlieder auf dem Album, die das Thema auf lustige Weise aufgreifen. Ich wollte nicht einfach etwas daher singen, um gute Stimmung zu erzeugen. Da steckt inhaltlich schon mehr dahinter.

Und das Album hört sich wie eine grosse Liebeserklärung an Ihre Frau Inge an.

Steiner: Ja. Aber nicht nur von mir an meine Frau. Lieder haben den Effekt, dass sich Leute damit identifizieren können. Das ist das Schöne an der Musik – das betrifft die Allgemeinheit. Es sind viele tolle Lieder darauf, aktuell ist mein eigener Lieblingssong darunter „Das Stärkste an mir bist du“. Die Rohfassung hatte mir gar nicht so gut gefallen. Ich bekam dann aber die Freiheit, zu sagen, welches Instrument ich dazu haben möchte und meinen Stil einzubringen. Auch in den Texten, die von einem Songwriter stammen, ist sehr viel Matthias Steiner drin, weil wir sehr eng zusammengearbeitet haben.

Was hören Sie selbst für Musik?

Steiner: Alles querbeet. Meine erste Kassette stammte von Queen, ich hatte dann auch sämtliche CDs. Meine erste CD kam von Guns’n’Roses. Von meinen Eltern habe ich Beatles und Abba mitbekommen, aber auch deutschsprachige Schlagermusik aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Austro-Pop-Texte kann ich auch alle auswendig – mit Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich bin ich natürlich ebenfalls gross geworden. Das gehört dazu, wenn man in Österreich lebt. Aber was ich höre, kommt auch immer auf meine Stimmung an. Ich könnte beispielsweise nicht den ganzen Tag Hardrock hören.

Liegt Ihre Zukunft in der Musik?

Steiner: Ja! Das ist kein Spassprojekt. Dafür ist der Aufwand zu gross. Ich habe als Kind schon Musik gemacht, bevor ich mit dem Sport angefangen habe. Dann habe ich mich für den Sport entschieden, wobei klar war, dass das zeitlich begrenzt ist. Musik dagegen kann man sehr lange machen. Ich habe in dieses Album viel Zeit investiert und das möchte ich auch in Zukunft so halten. In meinem Kopf schwirrt schon die zweite Platte. Aber jetzt soll erst mal die erste rauskommen und die Leute unterhalten.

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