Prince: Der Popstar, der seinen Namen aufgab

Der Todestag von Prince jährt sich an diesem Freitag zum ersten Mal. Ein Blick zurück auf das Leben des Ausnahmekünstlers, der privat sein Glück nie fand und mit dem Musikbusiness auf Kriegsfuss stand.

Er war einer der grössten Popstars der Welt und mit 57 Jahren eigentlich noch viel zu jung, um die Bühne des Lebens für immer zu verlassen. Doch heute vor einem Jahr, am 21. April 2016, fiel für Prince der „final curtain“, der letzte Vorhang. Eine Schmerzmittel-Überdosis gilt laut dem Obduktionsbericht als Todesursache. In seinem Anwesen in Minnesota hatten die Ermittler grosse Mengen an Betäubungsmitteln gefunden. Die Rezepte für die Medikamente waren auf einen anderen Namen ausgestellt. So wollten die Ärzte seine Anonymität wahren. Prince litt an Medikamentensucht. Und diese wurde ihm zum Verhängnis.

Prince‘ Stern ging in den 1980er Jahren auf. Nachdem er 1982 mit „1999“ den kommerziellen Durchbruch in den USA schaffte, startete er 1984 mit seinem Album „Purple Rain“ auch international durch. Es diente als Soundtrack für den gleichnamigen Musikfilm, in dem Prince die Hauptrolle spielte. Zwei Grammys und einen Oscar für die beste Filmmusik heimste Prince für „Purple Rain“ ein. Kein anderes Album in seiner Karriere verkaufte sich häufiger. Zu dieser Zeit war der gerade mal 1,58 Meter grosse Prince auf Augenhöhe mit Weltstars wie Michael Jackson oder Madonna.

Prince und der Streit mit der Musikindustrie

Und auch andere Stars profitierten von der Genialität des Künstlers. Denn Prince schrieb nicht nur Songs für sich, sondern war auch für Hits wie „Nothing Compares 2 U“ (Sinead O’Connor) oder „Manic Monday“ (The Bangles) verantwortlich. Doch der Erfolg von Prince brachte auch so einige Probleme mit sich. So hatte der Popstar andere Vorstellungen was Verkaufsstrategien und Vermarktung seiner Alben anging, als sein Plattenlabel Warner Bros. Records.

Anfang der 1990er Jahre gab Prince an seinem 35. Geburtstag bekannt, dass er seinen Künstlernamen in ein unaussprechbares Symbol geändert hat. In den Medien wurde Prince anschliessend als „The Artist Formerly Known As Prince“ tituliert. Als Prince‘ Vertrag mit Warner Bros. Records im Jahr 1999 auslief, kündigte er im Jahr darauf an, wieder seinen ursprünglichen Künstlernamen anzunehmen.

Prince und die privaten Schicksalsschläge

Doch um den einst so gefeierten Star wurde es mit den Jahren immer ruhiger. Die grossen Erfolge blieben aus. Und auch privat musste Prince harte Schicksalsschläge einstecken. Mit seiner damaligen Frau Mayte Garcia, die er 1996 heiratete, bekam er einen Sohn. Kurz nach der Geburt starb der Junge jedoch. Er litt an einem Gendefekt. Einige Monate später war Garcia erneut schwanger, erlitt aber eine Fehlgeburt. 1998 trennte sich das Paar. Drei Jahre später heiratete Prince erneut. Mit seiner zweiten Ehefrau Manuela Testolini war der Ausnahmekünstler bis 2006 verheiratet. Kinder sind aus dieser Ehe nicht hervorgegangen.

In dieser Zeit ging es für Prince auch musikalisch wieder nach oben. Als er im Jahr 2004 an der Seite von Beyoncé seinen Welthit „Purple Rain“ bei der Grammy-Verleihung performte, sollte das seinen Neustart im Musikbusiness einläuten. Kurz darauf unterzeichnete er erstmals nach seiner Trennung von Warner Bros. Records wieder bei einem Major Label (Columbia Records) und feierte mit seinem neuen Album „Musicology“ ein viel beachtetes Comeback. Beim Superbowl 2007 durfte Prince gar die Halbzeitshow schmeissen.

Prince und sein Vermächtnis

Seinen Frieden mit der Musikindustrie konnte Prince aber trotzdem nie schliessen. Immer wieder eckte er bei seinen Vertragspartnern an. Sein letztes Album zu Lebzeiten, „Hitnrun Phase Two“, brachte er im Dezember 2015 auf seinem eigenen Musiklabel NPG Records heraus.

Posthum sollte nun zu seinem ersten Todestag ein neues Album namens „Deliverance“ mit sechs bisher unveröffentlichten Tracks erscheinen. Die Songs sollen zwischen 2006 und 2008 von Prince und seinem ehemaligen Produzenten George Ian Boxill geschrieben und produziert worden sein. Ein Gericht hat die Veröffentlichung nun jedoch mit einer einstweiligen Verfügung gestoppt. Die Begründung: Der Produzent habe nicht die Rechte an der Musik von Prince. Doch trotz dieser juristischen Streitereien, die Musik ist und bleibt das Vermächtnis von Prince. Durch sie wird der zeitweise namenlose Künstler ewig weiterleben.

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