Die Geheimnisse der orientalischen Küche

Die Geheimnisse der orientalischen Küche

In diesem Artikel tauchen wir kulinarisch in die Verlockungen der orientalischen Küche ein. Wir lassen uns von duftenden Gewürzen, frischen Kräutern und erfrischenden Joghurtsaucen verführen und erfahren, warum jedes Gericht so wunderbar aromatisch schmeckt. Im Interview spricht TREND-MAGAZIN-Redakteurin Stephanie Albert mit Aylin Karadayi, der Gründerin von Ayla Real Food, über ihr innovatives und orientalisch inspiriertes Take-Away- und Zmittags-Lieferservice-Konzept.

Der Orient, auch das Morgenland genannt, umfasst den Raum der vorderasiatischen Hochkulturen sowie die islamischen Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas. Die orientalische Küche ist vor allem von Mandeln, Datteln, Feigen, Pistazien und Hülsenfrüchten geprägt. Linsen, Bohnen und Kichererbsen sind die Grundnahrungsmittel und werden als Zutaten in Eintöpfen und Pasten verwendet. Die Speisen sind aromatisch-würzig, so sind Safran, Cayennepfeffer, Zimt, Kurkuma, Kreuzkümmel und Koriander nicht aus der orientalischen Küche wegzudenken. Auch das würzig zubereitete Lammfleisch ist typisch für den Orient. Traditionell kocht man die Eintöpfe (Tajin) in einem kegelförmigen Topf über dem Holzfeuer. Als Beilagen gibt es das leckere Fladenbrot, aber auch Couscous oder Bulgur. Nicht zu vergessen sind die süssen Desserts, welche viel Mandeln, Datteln, Honig und Zuckersirup enthalten. Abgerundet wird das Essen mit einem Minz- oder Schwarztee.

Aylin, du hast Kulturwissenschaften studiert und bist danach im Eventmanagement tätig gewesen. Wie kam es dazu, dass du nun ein eigenes Restaurant führst?
Nach meinem Studium habe ich mich im Eventbereich, später in der Musik wie auch im Kulturbereich engagiert. Das war für mich zu dem Zeitpunkt sehr erfüllend. Trotzdem war der Wunsch nach etwas Nachhaltigem, etwas Eigenem, das ich von Null an selbst aufbauen kann, immer da. Zudem ist Kochen eine grosse Leidenschaft von mir und so führte das eine zum anderen. Zum Schluss haben mein Mut und ein ordentlicher Sprung ins kalte Wasser für die Umstrukturierung gesorgt.

Warum hast du dich für eine orientalisch inspirierte Küche entschieden?
Genauso wie ich orientalische Wurzeln habe, hat dies auch meine Küche. Meine Oma und meine Mama haben mich mit der türkischen Küche traditionell und unkonventionell vertraut gemacht, was meine Art zu kochen schon immer begleitet hat. Da ich meinen Horizont aber in alle Richtungen öffne, ist meine Küche ebenso asiatisch, ayurvedisch und europäisch geprägt.

Wie kommt es, dass in der orientalischen Küche alles so wunderbar schmeckt?
Der Orient bietet einen Reichtum an Gewürzen und Geheimnissen, die wir in Europa noch nicht ganz ausschöpfen können. Die Kunst, Gewürze und Gemüse gekonnt zu vermählen, liegt der orientalischen Küche zugrunde. Ich bin fasziniert, wie die türkische, israelische und libanesische Küche ganz wundersam Gemüse in den Vordergrund rückt und das Edelste aus ihnen hervorbringt.

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Aylin, die Gründerin von Ayla Real Food hat die orientalische Küche
durch ihre Mutter und Grossmutter kennen und lieben gelernt.

Auf welches Nahrungsmittel könntest du nie verzichten?
Ich liebe Avocado, Olivenöl, grünes blättriges Gemüse wie Spinat oder Mangold sowie Tahini und einen Schuss Zitrone.

Wenn ein Leser gerne beginnen würde, orientalisch zu kochen, welches wären die wichtigsten Gewürze und Lebensmittel, die er sich besorgen müsste?
Auf jeden Fall Tahini, Kreuzkümmel, Granatapfelextrakt, Olivenöl, Knoblauch, Sumach, Datteln, Minze, glatte Petersilie und Dill.

Zur orientalischen Küche gehört typischerweise auch Lammfleisch. Warum hast du dich für ein vegetarisches Konzept entschieden? Isst du gar nie Fleisch?
Wie bereits erwähnt, gefällt mir das Spiel zwischen Kräutern, Gewürzen und Gemüse unglaublich gut. Sie gehören einfach zusammen. Dabei vergesse ich das Fleisch sehr leicht. Ich persönlich esse kein Fleisch, wenn ich eingeladen bin aber manchmal Fisch. Ich gehöre keiner Ernährungsgruppe an, habe keine „Food Religion“, aber ich höre auf mein Bauchgefühl und das mag seit einigen Jahren kein Fleisch mehr. Das kann sich aber auch ändern, nichts bleibt stetig, wir – und damit auch unsere Gewohnheiten – verändern uns laufend.

Welches ist dein absolutes Lieblingsessen? Und hast du für unsere Leser einen Geheimtipp zum Verfeinern?
Mein Lieblingsessen – gute Frage! Ich stehe gerade total auf Green Wraps, gefüllt mit gegrilltem Gemüse, Austernpilzen, Tofu, Kräutern oder auch Quinoa. Ich verfeinere alles mit guten Dressings, zum Beispiel einem Miso-Senf-Dressing oder einer Teriyaki-Marinade. Da siehst du wieder, das nicht alles bei mir orientalisch ist. Im Winter darf’s dann gerne eine Tahini Kräuter Lime Sauce sein, wo ich dann wieder im Orient angekommen bin.

Und hast du auch ein Schweizer Lieblings-Gericht?
Mit der Schweizer Küche kenne ich mich nicht so gut aus, obwohl meine Mutter zur Hälfte Schweizerin ist. Sie hat aber selten so gekocht. Bei uns wurde schon immer in der Küche experimentiert. Da ich Käse und Fleisch nicht mag, fällt sowieso schon vieles weg. Trotzdem, ich mochte die Pilze im „Züri-Gschnetzlete“ immer sehr gerne, und die selbstgemachte Rösti meiner Nonna.

In der orientalischen Küche isst man oft Kichererbsen. Die blähen ja teilweise ganz schön. Was ist dafür dein Geheimrezept?
Wenn ich Kichererbsen koche, achte ich immer darauf, dass ich sie mindestens zwölf Stunden einlege. Danach sollte man die Kichererbsen unbedingt gut abspülen. Zum Kochen gebe ich dann einen Esslöffel Natron dazu. So hat niemand Blähungen. Du bist in der Schweiz aufgewachsen.

Wie stark prägen dich heute deine türkischen Wurzeln? Ist davon nur die Liebe zu den Gerichten geblieben oder gibt es sonst noch Dinge, die dich am Orient faszinieren?
Ja klar, ich bin stark vom Orient geprägt. Meine Eltern, mein Partner, mein Name, mein Business, meine Lieblingsspeisen – alle haben ihren Ursprung im Orient.

Nach dem Lieferservice kam der eigene Take-Away. Was sind deine nächsten Ziele?
Mein nächstes Ziel ist es, mein Essen, das Coaching und auch den Yoga dichter zusammenzuführen. In Kürze kommt meine neue Homepage: aylarealhealth.com. Da möchte ich gerne das ganze Paket anbieten, und mich individueller um den einzelnen Kunden kümmern. Denn Essen ist zwar wichtig, aber nur ein Teil unserer Ernährung und unseres Lifestyles.

Aylin hat uns ihren Lieblingsaufstrich verraten.
Viel Spass beim Zubereiten!



AYLINS MUHAMMARA
PAPRIKA-WALNUSS-MOUSSE

Zutaten

4 Stück Paprika
160g Walnüsse
4 EL Granatapfelextrakt
0.5 Zehe Knoblauch
1 TL Roter türkischer Pfeffer
1 EL Biber Salçasi (Rote Paprikapaste)
1 TL Kumin
4 EL Olivenöl
1 Prise Salz

Für die Deko: Baumnüsse und Granatapfel

Zubereitung
Paprika und Walnüsse im Ofen rösten und abkühlen lassen.
Anschliessend alle Zutaten mit der Küchenmaschine cremig mixen.

    


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Aylin in ihrem Take-Away-Shop im Zürcher Kreis 5.
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