Beth Ditto: «Sie wollten mich mobben, aber es hat nicht funktioniert»

Heute wird Beth Ditto für ihren Körper gefeiert. Doch das war nicht immer so. Wie sie früher mit Mobbing umging und was jeder dagegen tun kann, verrät die Powerfrau im Interview.

Als Beth Ditto (36, „Fake Sugar“) mit ihrer Band Gossip berühmt wurde, sahen alle ganz genau hin. Denn die Frau auf der Bühne hat nicht nur eine gewaltige Stimme, sondern auch einen gewaltigen Körper. „Fett“, wie sie sie sich selbst gerne bezeichnet, um das Stigma aus dem Wort zu lösen. Ditto stand schon immer zu ihrer Figur und zeigte mehr Selbstbewusstsein als alle „Victoria’s Secret“-Engel zusammen. Eine Frau, von der man viel lernen kann. Zum Beispiel, wie man am besten mit Mobbing und Body-Shaming umgeht. Im Interview spricht sie darüber und noch über viel mehr.

Ihr neues Solo-Album heisst „Fake Sugar“. Was ist denn eigentlich Ihr Lieblingsessen?

Beth Ditto: Gewürzgurken! In allen Ländern, muss ich das Wort dafür lernen, damit ich es kaufen kann.

Ihr Körper ist immer wieder Gesprächsthema. Nervt Sie das?

Ditto: Nein, das macht mir wirklich nichts aus. Ich finde die Diskussion sehr wichtig. Irgendjemand muss darüber sprechen und ich fühle mich in dieser Rolle total wohl. Ich unterhalte mich sehr gerne mit den Leuten darüber, denn das ist noch einmal etwas anderes, als es nur in Zeitschriften zu lesen.

Sicher freuen sich viele auch darüber, ihren eigenen Körpertyp durch Sie repräsentiert zu sehen.

Ditto: Genau. In meiner Kindheit hätte ich mir gewünscht, auch mal einen Körper wie meinen in den Medien zu sehen. Es ist so cool, dass es heute eine Body-Positivity-Bewegung gibt und so viele tolle Leute, die sich dafür engagieren.

Glauben Sie soziale Netzwerke wie Instagram helfen dabei, auch andere Körper ins Bewusstsein zu holen?

Ditto: Oh ja. Es gibt viele super Accounts, zum Beispiel fette Mädchen, die Yoga machen. Ich scroll mich jeden Tag durch meinen Instagram-Feed, ich liebe es.

Trotzdem werden viele noch immer wegen ihres Aussehens gemobbt. Wie sollte man am besten auf Body Shaming und fiese Kommentare reagieren?

Ditto: Die beste Reaktion ist es, einfach sein Leben zu leben und glücklich zu sein. Und das Wichtigste ist, Menschen zu finden, die so sind wie du. Menschen, bei denen du dich wohlfühlst und mit denen du über solche Dinge sprechen kannst. Aber auch die Gesellschaft ist gefragt. Alle konzentrieren sich immer auf die Täter. Das ist natürlich gut, aber man sollte den Fokus auf die Opfer legen. Wir brauchen Einrichtungen, an die sie sich wenden können, ohne sich schämen zu müssen. Mobbing ist so schrecklich traumatisierend. Wirklich keiner sollte bei so etwas mitmachen.

Haben Sie es geschafft, sich in der Schule vor Mobbing zu schützen?

Ditto: Sie haben versucht, mich zu mobben. Aber es hat einfach nicht so gut funktioniert. Schon damals habe ich gelernt, wer meine wahren Freunde sind.

Inwiefern haben diese Erfahrungen Sie geprägt?

Ditto: Die Medien können dir gegenüber ziemlich launisch sein. Insofern hat es mich auf jeden Fall auf das Leben in der Öffentlichkeit vorbereitet.

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