Lars Eidinger: «Ich denke, Tim Burton kannte mich nicht»

Der Schauspieler Lars Eidinger hat eine kleine Rolle in „Dumbo“. Ein Gespräch über Tim Burton, Danny DeVito und „Babylon Berlin“.

Am 28. März kommt mit „Dumbo“ das nächste Live-Action-Remake von Disney in die Kinos. Mit dabei ist der deutsche Schauspieler Lars Eidinger (43, „25 km/h“). Er hat eine kleine Rolle übernommen, die ihm eine Szene mit Hollywood-Star Danny DeVito (74, „Twins – Zwillinge“) beschert. Wie die Zusammenarbeit mit DeVito und Regisseur Tim Burton (60, „Alice im Wunderland“) war und welche ikonische Rolle er gerne mal spielen würde, hat Eidinger im Interview erzählt. Ausserdem gibt er einen kleinen Hinweis auf die neuen Folgen der Serie „Babylon Berlin“.

Wie kam es zu Ihrem Engagement für „Dumbo“?

Lars Eidinger: Ehrlich gesagt, weiss ich das auch nicht so genau. Ich glaube nicht, dass Tim Burton die Idee dazu hatte. Ich denke, er kannte mich vorher nicht. Ich freue mich aber umso mehr, dass ich dabei bin.

Haben Sie sofort zugesagt?

Eidinger: Ich habe keinen Moment gezweifelt oder überlegt, ob ich das machen soll, als mir die Rolle angeboten wurde. Im Gegenteil, die Gelegenheit, Tim Burton kennenzulernen und mit ihm zu arbeiten, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Gleiche gilt für Danny DeVito, mit dem ich vor der Kamera stand.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Tim Burton und Danny DeVito erlebt?

Eidinger: Man kommt ans Set und ist hauptsächlich darauf bedacht, vor lauter Respekt vor Leuten, die man verehrt, nicht zu erstarren. Ich bin ein riesiger Fan von Tim Burton, seit dem ersten Film, den ich von ihm gesehen habe. Danny DeVito habe ich als Teenager im Kino gesehen, in „Twins“ mit Arnold Schwarzenegger. Sie machen es einem allerdings extrem leicht, da sie womöglich eine Ahnung haben, wie das für einen Schauspieler ist, der aus Berlin angereist kommt und plötzlich an einem Hollywood-Set steht. Sie waren beide sehr nahbar, direkt und kommunikativ.

Wie war Ihre Zeit am Set?

Eidinger: Tim Burton kam sofort auf mich zu und meinte „schön, dich kennenzulernen, lass uns proben“. Das haben wir dann gemacht. Mit Danny DeVito zu proben, war toll, er ist sehr spielfreudig. Er unterbricht sich immer selbst und probiert verschiedene Varianten aus. Er ist überhaupt nicht festgefahren. Da gab es keine Star-Allüren, er war sehr zugänglich.

Was können Sie über Ihren Auftritt verraten?

Eidinger: Ich habe eine Szene und sage drei Sätze. Ich bin derjenige, der Danny DeVito die Mama von Dumbo verkauft. Das ist eine Szene, bei der ich von vornherein wusste, die kann er nicht rausschneiden. Da ich den Film schon gesehen habe, weiss ich, dass sie auch drin ist.

Wie hat Ihnen der Film gefallen?

Eidinger: Ich war echt beeindruckt. Ich mag Filme, die eine Mischung aus Animation und Realfilm sind.

Es stand lange im Raum wie Dumbo aussehen wird…

Eidinger: Das Aussehen von Dumbo finde ich sehr gelungen. Er folgt dem Kindchenschema, hat aber auch etwas Realistisches von einem Elefanten und zugleich diese Überzeichnung, etwas Comic-haftes. Dass ein Elefant fliegt, ist natürlich erstmal unvorstellbar. Und wenn dann dieser kleine, schwere Elefant mit seinen riesigen Ohren das erste Mal abhebt, ist das wie ein Wunder und man sitzt staunend davor. Das ist schon sehr gut gemacht.

Sind Sie generell ein Disney-Fan?

Eidinger: Disney ist, finde ich, ein bisschen wie Hollywood, so ein Sehnsuchtsort. Ich wollte als Kind immer nach Disney World. Ich habe es mir wie das Paradies auf Erden vorgestellt, war aber bis heute nicht dort.

Haben Sie einen Lieblingsfilm von Tim Burton?

Eidinger: Es gibt so viele, aber ich liebe „Edward mit den Scherenhänden“. Vor allem auch wegen des Portraits, wie er die Vereinigten Staaten persifliert. „Mars Attacks!“ finde ich auch einen grossartigen Film oder „Ed Wood“.

Gibt es eine Rolle, die Sie gerne mal übernehmen würden?

Eidinger: Ich würde gerne mal den Bösewicht in James Bond spielen. Das ist wie ein positives Klischee, ein Klassiker, der James-Bond-Bösewicht. Aber ich habe das Gefühl, dafür bin ich noch nicht prominent genug.

Sie drehen derzeit die neuen Folgen von „Babylon Berlin“. Können Sie dazu etwas verraten?

Eidinger: Nein, eigentlich nicht. Aber meine Rolle ist diesmal eine Schlüsselfigur, er ist wichtiger geworden. Es macht auf jeden Fall sehr viel Spass und die Welt, die dort geschaffen wurde, ist sehr beeindruckend. Ich freue mich, dass ich wieder Alfred Nyssen sein darf. Ich kehre gerne zu ihm zurück. Er ist ein sehr vielschichtiger, komplexer und widersprüchlicher Charakter.

Gibt es andere Serien, die Sie gerne anschauen?

Eidinger: Ich habe noch keine einzige Serie in meinem Leben geguckt. Ich habe nicht einmal alles von „Babylon Berlin“ gesehen. Ich bin auch kein grosser Cineast. Ich schaue nur selten etwas an. Ich gehe eher gezielt in Sachen, von denen ich glaube, dass sie wichtig für mich sind. Der letzte Film war „The House That Jack Built“. Ein grossartiger Film, ein Meisterwerk. Von so etwas profitiere ich, da nehme ich viel mit. Ich schaue oft Sachen aus beruflichem Interesse, nicht aus einer privaten Leidenschaft heraus. Ich gehe lieber ins Museum oder eine Galerie, das gibt mir mehr.

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