Ruth Moschner: Diese Bücher haben ihr Leben verändert

Ruth Moschner ist begeisterte Leserin und sitzt in der Storyteller-Award-Jury. Welche Bücher ihr Leben verändert haben, verrät sie hier.

Ruth Moschner (43) mistet „Klamotten zweimal jährlich radikal aus, Bücher eher weniger“, wie sie im Interview verrät. Die Moderatorin sitzt in diesem Jahr in der Jury des Kindle Storyteller Award, für den Self-Publishing-Autoren Geschichten noch bis 31. Juli einreichen können. Welche Bücher ihr Leben verändert haben, erzählt die 43-Jährige hier.

Was muss eine Geschichte mitbringen, damit Sie von ihr begeistert sind?

Ruth Moschner: Die erste Hürde ist ein guter Titel, damit das Interesse geweckt wird. Der Titel muss wie eine Einladung in eine andere Welt sein. Beim Lesen selbst liebe ich es, wenn kreativ mit Sprache jongliert wird. So etwas bleibt mir immer im Gedächtnis und animiert mich, manche Stellen sogar mehrmals zu lesen, weil es einfach so eine grosse Freude macht. Die Persönlichkeiten der Figuren müssen verbal gut „gezeichnet“ sein, nur dann bekommt die Geschichte Beine und beginnt, vor dem inneren Auge wie ein Film abzulaufen. In gute Geschichten kann ich komplett eintauchen und alles um mich herum vergessen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Self-Publishing-Werken bisher gemacht?

Moschner: Ich habe Weihnachten von einigen Fans ein Buch geschrieben bekommen. Das hat mich wahnsinnig gefreut. Die Geschichte lese ich gerade in regelmässigen Abständen auf meinem Instagram-TV-Kanal vor, das kommt bei meinen Followern gut an. Eine etwas andere Art des Self-Publishings, aber dennoch eigeninitiativ und mit direktem Feedback. Und sie beweist, wie viel kreatives Potential in Deutschlands Köpfen steckt. Viele WOLLEN schreiben, die wenigstens tun es wirklich. Daher: einfach loslegen und schauen, was passiert.

Gibt es ein Buch, das Ihr Leben oder Ihre Ansichten verändert hat?

Moschner: Eins? Goethes „Faust I und II“ auf jeden Fall sehr, gerade Klassiker passen mit ihren Themen doch sehr gut in die heutige Zeit. Und das waren die beiden ersten Bücher, die wirklich nachhaltigen Eindruck hinterliessen. Ich finde, Lesen im Allgemeinen hat mein Leben sehr bereichert. Manche Geschichten rühren so sehr, dass ich weinen muss und nicht mehr weiterlesen kann, weil ich vor lauter Tränen nichts mehr sehe… Welches Buch ich jedem Autor ans Herz legen möchte, ist Stephen Kings „Das Leben und das Schreiben: Memoiren“. Man erfährt nicht nur sehr private Gedanken, sondern bekommt unglaublich konstruktiven Input, wie man Kreativität zu Papier bringen kann.

Für viele steht der Sommerurlaub an. Welche Bücher empfehlen Sie als Urlaubs-Lektüre?

Moschner: Im Urlaub liebe ich eBooks, da hat man einfach immer mehrere zur Auswahl. Ich lese dann allerdings meist Ernährungs- und Medizinbücher und Zeitschriften oder suche mir einen Roman passend zum Urlaubsland aus. In den Mazuren gab es zum Beispiel „So zärtlich war Suleyken“ von Siegfried Lenz, meine Omanreise habe ich mit „Die Brunnen der Wüste“ von Wilfried Thesiger untermalt, „Die Bibel nach Biff“ von Christopher Moore empfiehlt sich für Israel…

Die Bestsellerautorin und Aufräumexpertin Marie Kondo hat erzählt, dass sie nach dem jahrelangen Aufräumen mit ihrer Methode nur noch 30 Bücher besitzt. Wie viele Bücher haben Sie zuhause und misten Sie ab und zu aus im Bücherregal?

Moschner: Kunst und Kultur sind meiner Meinung nach wichtig für die Seele. Ich habe eine kleine Bibliothek zuhause, den Rest trage ich digital im Kindle mit mir rum. Ich komme etwa auf 1000 Werke, plus minus ein paar Buchstaben. Klamotten miste ich zweimal jährlich radikal aus, Bücher eher weniger.

Sie haben selbst schon ein paar Bücher geschrieben. Was wird Ihr nächstes Werk?

Moschner: „Total Detox – Was Sie schon immer mal loswerden wollten“ ist ja noch recht frisch. Ich bin zwar fleissig, aber nicht wahnsinnig (lacht). Aktuell veröffentliche ich eher kurze Texte zu Themen, die mich bewegen, auf meinem Instagram-Kanal. Und ich füttere meinen Foodblog „Einhornfutter.de“. Ich freue mich immer, wenn ich die Leute damit zum Diskutieren bringe. Ausserdem schreibe ich gerade an einem neuen Vortrag zum Thema „Wie Stress unsere Gesundheit beeinflusst“…

Welche TV-Projekte stehen bei Ihnen in den kommenden Monaten an?

Moschner: Im Juli kommen neue Folgen der Retroshow „Was für ein Jahr“ mit Bülent Ceylan und mir, moderiert von Hugo Egon Balder. Da wird in jeder Folge ein Jahr der Vergangenheit in Form von Quizfragen, Gesinge – ja, ich singe wirklich und zwar herrlich schlecht – und natürlich Kostümen zelebriert.

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