Mundstuhl-Star Lars Niedereichholz kämpft mit der Midlife-Crisis

Lars Niedereichholz hat es nicht leicht. Zwar trägt der Protagonist in seinem neuen Roman den Namen Tobi Werner. Die Probleme, die dieser zu bewältigen hat, kennt der Mundstuhl-Star jedoch nur allzu gut. Auch er steckt in der Midlife-Crisis, wie er im Interview verrät.

Seit rund 20 Jahren steht Lars Niedereichholz (51) als Teil des Komiker-Duos Mundstuhl auf der Bühne. Ob er aktuell wohl auch so viel zu lachen hat? Im Interview sowie in seinem neuen Roman „Kannste so machen, ist dann halt kacke“ bespricht der 51-Jährige die Vor- und Nachteile der Midlife-Crisis. Er selbst steckt mittendrin.

Eine Midlife-Crisis kennt viele Gesichter. In welcher Situation wurde Ihnen erstmals bewusst, dass auch Sie mittendrin stecken könnten?

Lars Niedereichholz: Die Anzeichen sind nicht zu übersehen. Ich habe mir vor Kurzem ein Motorrad und ein Skateboard gekauft. Das Motorrad ist nicht etwa ein gemütlicher Chopper, sondern eine 1100er Strassenmaschine. Ich kann ungefähr eine halbe Stunde damit fahren, dann fallen mir alle Gelenke auseinander und mein Hintern ist drei Tage lang taub. Ähnlich schwachsinnig die Anschaffung des Skateboards: Bei einer meiner ersten Fahrten bin ich natürlich hingefallen, seitdem steht es zur Zierde im Wohnzimmer.

Ist die Midlife-Crisis ein Thema, über das sich Männer generell untereinander austauschen?

Niedereichholz: Nicht bewusst. Männer reden ja nie bewusst über Probleme. Es ist aber auffällig, dass in der Kneipe jetzt öfter mal über das Thema Viagra gesprochen wird.

Sicherlich haben Sie mit Ihrer Frau darüber gesprochen. Wie hat diese darauf reagiert?

Niedereichholz: Meine Frau ist sehr geduldig. Trotzdem murmelt sie in letzter Zeit bei fast allem, was ich sage oder tue: „Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.“ Aber sie mag mich. Glaube ich.

Müssen Sie sich von Ihrem Umfeld hin und wieder einen blöden Spruch anhören?

Niedereichholz: Natürlich. Mein Umfeld besteht aus blöden Sprüchen. Mein ganzes Leben besteht aus blöden Sprüchen.

In der Öffentlichkeit stehen Sie für Humor pur. Wie viel ist davon noch übrig, wenn es zuhause mit den Kindern mal ein wenig stressiger und lauter wird?

Niedereichholz: Ich versuche alles mit Humor zu nehmen. Natürlich auch die stressigen Situationen im Familienleben. Wenn es mir allerdings zu bunt wird, kann ich auch mal energisch und laut werden. Meist beachtet es aber niemand.

Sind Sie Ihren Kindern hin und wieder peinlich – und in welchen Momenten machen diese Sie darauf aufmerksam?

Niedereichholz: Wenn die Kinder eine Hausparty schmeissen und ich entgegen aller Absprachen tanzend ins Wohnzimmer komme und rufe: „Hey, darf ich mitfeiern?“, dann ist ihnen das wohl schon ziemlich peinlich. Obwohl ich doch so viele tolle Geschichten zu erzählen hätte.

Haben Sie noch unerfüllte Träume und Wünsche, die Sie sich in Zukunft gern erfüllen wollen – ungeachtet dessen, was Ihr Umfeld davon halten mag?

Niedereichholz: Ich bin in der privilegierten Situation, ein sehr erfüllendes und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Daher ist die Liste der unerfüllten Träume auch sehr kurz. Spontan fällt mir die Amerika-Durchquerung ein. In sechs Wochen von Miami bis San Francisco. Auf dem Motorrad. Obwohl. Vielleicht doch lieber mit dem Wohnmobil.

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